Gloeocapsa sanguinea
Gloeocapsa sanguinea ist eine Blaualge.
Gloeocapsa sanguinea | ||||||||||||
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Gloeocapsa sanguinea Kütz., 1 vegetative Familie (Kolonie), 2 Dauerzellen, 3 Keimungszustand einer Dauerzelle (575/1) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Gloeocapsa sanguinea | ||||||||||||
(Agardh 1827) Kützing 1843 |
Merkmale
BearbeitenGloeocapsa sanguinea bildet Kolonien (Coenobien) von mehreren Tochterzellen, die von einer gemeinsamen Gallerthülle umgeben sind. Die Tochterzellen bleiben hierbei von der Membran der Mutterzelle umhüllt, die gebildeten Kolonien zeigen dann ineinander gestapelte Membranen.[1][2]
Die einzelnen Zellen sind graugrün gefärbt, die Gallerthülle ist von roter Farbe. Die Dauerzellen sind von ebenfalls von einer gallertartigen Hülle umgeben, sie haben eine maximale Größe von 8,6 × 9,7 μm.[1]
Typisch für die Gattung Gloeocapsa, und somit auch für Gloeocapsa sanguinea, ist die Bildung von Gloeocapsin. Es handelt sich um ein extrazelluläres Pigment, von dem angenommen wird, dass es die Zelle vor UV-Strahlen schützt.
Ökologie
BearbeitenGloeocapsa sanguinea findet man häufig auf Steinen und Mauern. Die Alge kommt weltweit in Gebirgsregionen vor.[1] Fundorte sind z. B. kalkfreie Gesteine im Hochgebirge.[3] Auch am Küstenbereich des Roten Meeres wurde Gloeocapsa sanguinea identifiziert.[4] Des Weiteren wurde Gloeocapsa sanguinea wurde in hypoarktischen und arktischen Regionen gefunden.[5] Die Alge kann eine rosarote Färbung von Schnee verursachen.[6]
Die Alge wurde auch in einer endolithischen Schicht, also innerhalb von Gesteinen, nachgewiesen. Der Fundort befindet sich in den Inselbergen der der atlantischen Regenwaldzone im Südosten Brasiliens (zwischen Parati Mirim im Süden bis Serra dos Amores im Norden). Gloeocapsa sanguinea wurde hier zusammen mit Chroococcidiopsis gefunden.[7]
Gloeocapsa sanguinea bildet auch als Phycobiont mit verschiedenen Pilzen Flechten. Hierzu zählen z. B. Flechtenarten wie Pyrenopsis und Synalissa.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Wolfgang Karl Hofbauer, Georg Gärtner: Mikrobielles Leben auf Fassaden. Springer Spektrum, Berlin [Heidelberg] 2023, ISBN 978-3-662-67094-1.
- ↑ Gustav Lindau: Die Algen. Springer Berlin Heidelberg, Berlin, Heidelberg 1914, ISBN 978-3-662-38621-7, doi:10.1007/978-3-662-39477-9 (springer.com [abgerufen am 30. März 2024]).
- ↑ Jan Kaštovský, Tomáš Hauer, Jiří Komárek: 2.2 Cyanobacteria on rock surfaces. In: Life at Rock Surfaces. De Gruyter, 2021, ISBN 978-3-11-064646-7, S. 87–140, doi:10.1515/9783110646467-004 (degruyter.com [abgerufen am 30. März 2024]). In: Life at Rock Surfaces: Challenged by Extreme Light, Temperature and Hydration Fluctuations. De Gruyter, 2021, ISBN 978-3-11-064646-7, doi:10.1515/9783110646467 (degruyter.com [abgerufen am 30. März 2024]).
- ↑ M. I. Hussain, T. M. Khoja: Intertidal and Subtidal Blue-green Algal Mats of Open and Mangrove Areas in the Farasan Archipelago (Saudi Arabia), Red Sea. In: Botanica Marina. Band 36, Nr. 5, 1993, ISSN 0006-8055, doi:10.1515/botm.1993.36.5.377 (degruyter.com [abgerufen am 30. März 2024]).
- ↑ Ecophysiology and Biochemistry of Cyanobacteria. Springer Nature Singapore, Singapore 2021, ISBN 978-981-16-4872-4, doi:10.1007/978-981-16-4873-1 (springer.com [abgerufen am 29. März 2024]).
- ↑ V. Brehm: Einführung in die Limnologie. Springer Berlin Heidelberg, Berlin, Heidelberg 1930, ISBN 978-3-642-48528-2, doi:10.1007/978-3-642-48595-4 (springer.com [abgerufen am 31. März 2024]).
- ↑ Biology of Algae, Lichens and Bryophytes. Springer Berlin Heidelberg, Berlin, Heidelberg 2024, ISBN 978-3-662-65711-9, doi:10.1007/978-3-662-65712-6 (springer.com [abgerufen am 30. April 2024]).
Literatur
Bearbeiten- Wolfgang Karl Hofbauer, Georg Gärtner: Mikrobielles Leben auf Fassaden. Springer Spektrum, Berlin [Heidelberg] 2023, ISBN 978-3-662-67094-1.