Goethe-Institute in Deutschland

Netz der Goethe-Institute für Deutsch als Fremdsprache in Deutschland

Die Goethe-Institute in Deutschland bilden eine der weltweit 13 Regionen des Goethe-Instituts e. V. Ihr Aktionsraum ist auf Deutschland und Österreich beschränkt. Die Goethe-Institute in Deutschland gehören zum so genannten Eigenmittelbereich, erhalten also keine Steuergelder und finanzieren sich vornehmlich durch den Vertrieb von Deutschkursen und -prüfungen. Über 25.000 Menschen nahmen 2019 an den Deutschkursen in Deutschland teil.[2]

Goethe-Institute in Deutschland
Logo
Gründung 1953/2008[1]
Sitz München, Deutschland
Zweck Durchführung von Deutschkursen und -prüfungen sowie von Fortbildungen für Deutschlehrer
Aktionsraum Deutschland und Österreich
Beschäftigte ca. 400 (2018)
Website Goethe-Institute in Deutschland

Tätigkeit

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Aufgabe des Goethe-Instituts e.V. ist die Förderung der deutschen Sprache, die Pflege der kulturellen Zusammenarbeit sowie die Vermittlung eines umfassenden Deutschlandbilds. In Deutschland liegt der Schwerpunkt in der Vermittlung von Deutsch als Fremdsprache, der Durchführung von Deutschprüfungen sowie der Fortbildung von Deutschlehrern.

Die Goethe-Institute in Deutschland arbeiten darüber hinaus im Bereich Migration und Integration.

Institute und andere Kursorte

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Goethe-Institut in Mannheim

Es gibt insgesamt zwölf Institute in Deutschland. Hinzu kommen zwei Sommerkursstandorte in Heidelberg und Wien, die in den Monaten Juni bis September betrieben werden.[3] In den Sommermonaten finden an über 15 Standorten außerdem Jugendkurse statt.[4]

Institutsstandort Gründung
Berlin[5] 1960
Bonn[6] 1985
Bremen[7] 1981
Dresden[8] 1996
Düsseldorf[9] 1984
Frankfurt[10] 1983
Freiburg[11] 1971
Göttingen[12] 1973
Hamburg[13] 2002
Mannheim[14] 1980
München[15] 1980
Schwäbisch Hall[16] 1965

Geschichte

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Die Gründung des Goethe-Instituts als Nachfolgeinstitution der Deutschen Akademie im Jahr 1951 ist eng mit ihren Aktivitäten in Deutschland verknüpft. Am 1. Mai 1953 wurde das erste Institut, damals als innerdeutsche Zweigstelle „Unterrichtsstätte“ genannt, in Bad Reichenhall eröffnet. Am 1. Juni 1954 folgte Murnau und am 1. Februar beziehungsweise 1. März 1955 eröffneten die Unterrichtsstätten im Landgut Burg bei Stuttgart beziehungsweise in Kochel.[17][18] Die Zahl der Einrichtungen steigerte sich bis zum Ende der fünfziger Jahre auf zwölf. Die Unterrichtsstätten waren stets in Kleinstädten angesiedelt, da hier die Unterbringungskosten geringer waren und man davon ausging, dass sich die Kursteilnehmer so besser auf das Lernen konzentrieren konnten.[19]

Im November 1960 kam es zur Gründung der Unterrichtsstätte Berlin, die überwiegend unter politischen Gesichtspunkten zu werten ist. Nach der sogenannten Berlin-Krise 1958 war eine verstärkte Präsenz der Bundesrepublik gewünscht. Seitdem zeigte sich eine derart hohe Beliebtheit der Kursteilnehmer für Berlin, dass in der Folgezeit weitere Goethe-Institute in deutschen Großstädten gegründet wurden.[20]

Vorwurf der Scheinselbstständigkeit von Honorarlehrkräften im Inland

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Im Februar 2017 wurden in Folge einer seit 2014[21] laufenden Überprüfung der 13 Standorte des Goethe-Instituts in Deutschland (Stand: 2020) durch die Deutsche Rentenversicherung (DRV) bekannt, dass der größte Teil der Sprachkursdozenten nicht sozialversicherungspflichtig angestellt war, sondern lediglich fortlaufend Honorarverträge jeweils für die Dauer eines Kurses erhielt. Die Rentenversicherung leitete daraufhin Prüfungen ein, ob das Goethe-Institut als Arbeitgeber über Jahre systematisch Sozialversicherungsbetrug begangen habe.[22] Sie äußerte den Verdacht, die überwiegende Zahl der Lehrkräfte der Standorte in Deutschland seien womöglich als Scheinselbständige beschäftigt worden. 400 Verträge wurden daraufhin geprüft. Das Goethe-Institut teilte seinerseits mit, dass es die Auffassung der Rentenversicherung nicht teilte.[23] Zugleich beendete das Goethe-Institut nach Informationen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) die Zusammenarbeit mit 80 % seiner Sprachlehrkräfte, und ein Großteil der Sprachkurse im Inland wurde deshalb abgesagt. Für die GEW stand damit das Geschäftsmodell der Standorte in Deutschland in Frage.[24] – Im Januar 2020 kam die DRV abschließend zu dem Ergebnis, dass es sich bei den Honorarlehrkräften durchaus um Selbstständige, und nicht um sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer des Goethe-Instituts handelt.[25] Die GEW bezeichnete hingegen das Urteil der DRV als „einen Schlag ins Gesicht der Lehrkräfte“.[26]

Auszeichnungen

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Im Jahr 2019 wurden die Goethe-Institute in Deutschland auf Grundlage einer Verbraucherumfrage vom Handelsblatt als das beste Sprachlehrinstitut Deutschlands ausgezeichnet.[27] Ebenso ergab eine Nutzerumfrage im Auftrag des Stern, dass die Goethe-Institute in Deutschland die beste Lernqualität sowie das beste Preis-Leistungs-Verhältnis unter den Sprachlehrinstituten bieten.[28]

Nach einer Verbraucherumfrage im Auftrag der Wirtschaftswoche wurden die Goethe-Institute in Deutschland 2020 als deutschlandweit bester digitaler Bildungsanbieter ausgezeichnet.[29] Seit 2010 wird das Goethe-Institut von der berufundfamilie gGmbH, einer Initiative der gemeinnützigen Hertie-Stiftung, als familienfreundliches Unternehmen zertifiziert.[30]

Literatur

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Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. Goethe-Institut: Jahrbuch 2008/2009. 2009, S. 76, abgerufen am 28. Februar 2020.
  2. Goethe-Institut: Jahrbuch 2019/2020. 2020, S. 99, abgerufen am 22. Oktober 2020.
  3. Standorte – Goethe-Institut Deutschkurse in Deutschland. In: www.goethe.de. Abgerufen am 28. Februar 2020.
  4. Jugendcamps – Goethe-Institut Deutschkurse in Deutschland. In: www.goethe.de. Abgerufen am 28. Februar 2020.
  5. In der Mitte Berlins trifft sich die Welt. In: www.goethe.de. Abgerufen am 3. März 2020.
  6. Bonn. In: www.goethe.de. Abgerufen am 3. März 2020.
  7. Bremen. In: www.goethe.de. Abgerufen am 3. März 2020.
  8. Dresden. In: www.goethe.de. Abgerufen am 3. März 2020.
  9. Düsseldorf. In: www.goethe.de. Abgerufen am 3. März 2020.
  10. Frankfurt. In: www.goethe.de. Abgerufen am 3. März 2020.
  11. Freiburg. In: www.goethe.de. Abgerufen am 3. März 2020.
  12. Göttingen. In: www.goethe.de. Abgerufen am 3. März 2020.
  13. Hamburg. In: www.goethe.de. Abgerufen am 3. März 2020.
  14. Mannheim. In: www.goethe.de. Abgerufen am 3. März 2020.
  15. München. In: www.goethe.de. Abgerufen am 3. März 2020.
  16. Schwäbisch Hall. In: www.goethe.de. Abgerufen am 3. März 2020.
  17. Steffen R. Kathe: Kulturpolitik um jeden Preis. Die Geschichte des Goethe-Instituts von 1951 bis 1990. Martin Meidenbauer, München 2005, ISBN 3-89975-047-0, S. 91–95.
  18. Bernhard Wittek: Und das in Goethes Namen. Das Goethe-Institut von 1951 bis 1976. Hrsg.: Vistas. Berlin 2006, ISBN 3-89158-424-5, S. 168.
  19. Eckard Michels: Von der Deutschen Akademie zum Goethe-Institut. Sprach- und auswärtige Kulturpolitik 1923–1960. Hrsg.: Oldenbourg. München 2005, ISBN 978-3-486-57807-2, S. 230.
  20. Bernhard Wittek: Und das in Goethes Namen. Das Goethe-Institut von 1951 bis 1976. Hrsg.: Vistas. Berlin 2006, ISBN 3-89158-424-5, S. 188 f.
  21. Mögliche Scheinselbstständige – Goethe-Institut vor massiven Problemen. In: faz.net. 27. Januar 2017, abgerufen am 20. April 2021.
  22. Christian Gehrke: Betrugsverdacht: Rentenversicherung prüft Verträge bei Goethe-Institut. In: berliner-zeitung.de. 15. Februar 2017, abgerufen am 11. September 2017.
  23. Gespräche über den Status der Honorarlehrkräfte mit der Deutschen Rentenversicherung: Maßnahmen zur Sicherung des Lehrangebots in Deutschland. In: goethe.de. Februar 2017, abgerufen am 13. September 2017.
  24. Honorarkräfte als Scheinselbständige beschäftigt? – Riesenproblem für das Goethe-Institut. In: n-tv.de. 27. Januar 2017, abgerufen am 19. Oktober 2019.
  25. DRV Bayern Süd stuft Honorarlehrkräfte an Goethe-Instituten in Deutschland als Selbstständige ein. In: goethe.de. 16. Januar 2020, abgerufen am 2. April 2020.
  26. „Ablasshandel“ zwischen Goethe-Institut und DRV – „Ein Schlag ins Gesicht der Lehrkräfte“. In: gew.de. 2. April 2020, abgerufen am 2. April 2020.
  27. Andreas Schulte: Was Deutschlands beste Dienstleister auszeichnet. In: www.handelsblatt.com. 11. September 2019, abgerufen am 27. Oktober 2020.
  28. Lorenz Wolf-Doettinchem: Die Kunst zu lernen. In: stern. 22. August 2019, abgerufen am 27. Oktober 2020.
  29. Jan Guldner: So gelingt selbstständiges Lernen im virtuellen Klassenzimmer. In: www.wiwo.de. Abgerufen am 24. November 2020.
  30. Das Goethe-Institut engagiert sich für familienfreundliche Arbeitsbedingungen. In: www.goethe.de. Abgerufen am 27. Oktober 2020.