Goldener Ring (Deichanlage)

Bauwerk in Ostfriesland, Niedersachsen, Deutschland

Goldener Ring bezeichnet die erste durchgehende Deichanlage entlang der gesamten friesischen Nordseeküste, die um das Jahr 1300 fertiggestellt wurde und das Hinterland vor Hochwassern und Sturmfluten schützen sollte.

Mit der Zeitenwende um Christi Geburt, begann der Meeresspiegel der Nordsee stärker anzusteigen als in den vorangegangenen 800 Jahren. Zunächst gelang es den Bewohnern der Küstenniederungen ihre Behausungen und Vieh mit den Bau von Wurten und Warften vor Hochwassern zu schützen. Der Schutz der Felder war damit jedoch nicht möglich, die durch die Überschwemmung mit Salzwasser scher geschädigt wurden.[1] Erste planmäßige, regionale Eindeichungen, in Form von niedrigen Erdwällen, wurden an der Nordseeküste im 11. Jahrhundert begonnen. Diese einzelnen Deiche wurden nach und nach miteinander verbunden, bis die vollständige friesische Küste am Ende des 13. Jahrhunderts mit einer durchgehenden Deichanlage, dem Goldenen Ring umschlossen war. Die Deichanlage erstreckte sich von Ostfriesland über Butjadingen, Dithmarschen und Nordfriesland, ebenso waren die Unterläufe der Flüsse von Dämmen eingefasst.[2] Die mit der Eindeichung von ihrer natürlichen Entwässerung abgeschnittenen Flächen, mussten in der Folge durch Fluttore und windbetriebene Schöpfwerke künstlich entwässert werden. Der Goldene Ring gilt als Vorläufer des umfassenden Küstenschutzes an der deutschen Nordseeküste.

Siehe auch

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Literatur

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  • HF: Der Goldene Ring war weder Gold noch Geld. In: Ostfriesischer Kurier. 14. März 2009, S. 40 (pf-control.de [PDF; 915 kB; abgerufen am 19. Februar 2013]).
  • Heie F. Erchinger: Geschichte des Deichbaus in Ostfriesland. 2001 (ostfriesischelandschaft.de [PDF; 50 kB] Sitzungsprotokoll vom 22. Juni 2001).
  • Wiemann, Doedens: Der Goldene Ring. In: Die Leutboje: eine heimatgebundene Schriftenreihe. Nr. 1. Zopfs, Leer 1950.
  • Georg-Christoph von Unruh: Der „Goldene Ring“. Der Deich an der Nordseeküste als Sinnbild des Staates und seiner Aufgabe für die Menschen. (=Kleine Arbeitsreihe zur Europäischen und vergleichenden Rechtsgeschichte, Bd. 14). Graz 1981
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Einzelnachweise

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  1. Sturmfluten – Die ständige Gefahr. In: Deichverband der I. Meile Altenlandes. Abgerufen am 18. Oktober 2024.
  2. Hansjörg Küster: Geschichte der Landschaft in Mitteleuropa: von der Eiszeit bis zur Gegenwart. C. H. Beck, München 1999, ISBN 3-406-45357-0, S. 215 f.