Goldfinder

britisches Rennpferd im 18. Jahrhundert

Goldfinder (* 1764; † 1789) war ein Rennpferd und Deckhengst der Rasse Englisches Vollblut. Als Rennpferd blieb er ungeschlagen. Nach Ende seiner Rennkarriere wurde er als Deckhengst eingesetzt. Er wurde anders als die Hengste seiner väterlichen Linie niemals Champion der Vaterpferde in England und Irland.

Goldfinder

Goldfinder
Rasse: Englisches Vollblut
Vater: Snap
Mutter: Blank Mare
Mutter-Vater: Blank
Geschlecht: Hengst
Geburtsjahr: 1764
Sterbejahr: 1789
Land: Großbritannien
Farbe: braun
Züchter: John St Leger Douglas
Besitzer: Jenison Shafto
Sir Charles Sedley

Abstammung

Bearbeiten

Goldfinder geht in direkter väterlicher Linie auf Darley Arabian zurück. Darley Arabian war 1704 von dem Kaufmann Thomas Darley aus Syrien nach England exportiert worden und war auf dem Landsitz Aldby Park, Buttercrambe von der Darley-Familie als Deckhengst eingesetzt worden.[1] Er ist heute einer der einflussreichsten Gründerväter des Englischen Vollbluts.[2][3]

Auf mütterlicher Seite findet sich mit Godolphin Arabian ein weiterer Gründungsvater des Englischen Vollbluts. Der Hengst gehörte zu einer Gruppe von Pferden, die der Bey von Tunis dem französischen König Ludwig XV. schenkte. Das Pferd fand aber am französischen Hof wenig Begeisterung und gelangte in den Besitz des Engländers Edward Coke, der ihn als Deckhengst für sein Gestüt in Derbyshire übernahm. Der Hengst taucht in der Ahnentafel von Goldfinder zweimal auf. Er ist Ur-Großvater und Urur-Großvater mütterlicherseits (fachsprachlich: der dritte und vierte Vater in mütterlicher Linie). Vierter Vater in mütterlicher Linie ist außerdem Bartlett’s Childers, ein weiterer Sohn von Darley Arabian und ein Vollbruder von Flying Childers, dem dritten Vater in väterlicher Linie.

Rennpferd

Bearbeiten

Goldfinder lief am 5. April 1768 auf einer Rennbahn in Newmarket sein erstes Rennen und gewann als Sieger des Rennens 200 Guinee. Am 29. April desselben Jahres blieb er in einem Rennen mit sechs weiteren Startern ebenfalls erfolgreich. Im Oktober blieb er Sieger eines weiteren Rennens mit insgesamt sechs Startern. Er sollte am nächsten Tag ein Match Race gegen eine Stute laufen, die Sir John Moore gehörte. Moore zog es jedoch vor auf das Rennen zu verzichten und stattdessen 300 Guinees an den Besitzer von Goldfinder zu bezahlen. In seinem letzten Rennen als Vierjähriger gewann er die Contribution Stakes.[4]

Sein erstes Rennen als Fünfjähriger lief er am 31. März 1769, in dem er sich gegenüber vier anderen Pferden durchsetzte.[4] Im Oktober gewann er in Newmarket den „Challenge Cup and Whip“.[5] Wenige Tage später gewann er ein Matchrace gegen Duke of Ancasters Jethro. Dem folgen zwei weitere Siege, darunter der Contribution Stakes.[4]

Im Oktober 1770 gewann er erneut den „Challenge Cup and Whip“ in Newmarket. Vorgesehen war, dass er auch gegen Eclipse rennen sollte, einen Hengst, der bislang wie Goldfinder in jedem Rennen ungeschlagen geblieben war. Einen Tag nach dem „Challenge Cup and Whip“ musste dieses Rennen jedoch auf Grund von Verletzungen des Hengstes abgesagt werden.[4]

Deckhengst

Bearbeiten

1771 wurde der Hengst an Sir Charles Medley, 2. Baronet für 1350 Guinees verkauft. Als Deckhengst stand er auf Nuthall Temple in Nottinghamshire.[4] Zu seinen Nachkommen zählen eine Reihe erfolgreicher Rennsieger, darunter mit Serina den Gewinner des St. Leger Stakes im Jahre 1781.[6] Nach dem Tode von Sir Charles Medley im Jahre 1778 wurde Goldfinder für 350 Guinees verkauft und stand ab da in Mitcham, Surrey. Dort diente er bis 1784 als Deckhengst. Er starb 1789 im Alter von 25 Jahren.[4]

Pedigree

Bearbeiten
Ahnentafel von Goldfinder, Brauner, 1764[6]
Vater
Snap (GB)
1750
Snip (GB)
1736
Flying Childers (GB)
1714
Darley Arabian
Betty Leedes (GB)[7]
Sister to Soreheels Basto
Sister to Mixbury
Sister to Slipby (GB) Fox
1714
Clumsey
Bay Peg
Gipsey
1725
Bay Bolton
Newcastle Turk mare
Mutter
Blank mare (GB)
Blank (GB)
1740
Godolphin Arabian
c.1724
(unbekannt)
(unbekannt)
Little Mare Bartlett’s Childers (GB)
Flying Whig
Regulus mare (GB) Regulus
1739
Godolphin Arabian
Grey Robinson
Lonsdale Arabian mare Lonsdale Arabian
Bonnylass

Literatur

Bearbeiten
  • Christopher McGrath: Mr. Darley’s Arabian – High Life, Low Life, Sporting Life: A History of Racing in Twenty-Five Horses. John Murray, London 2016, ISBN 978-1-84854-984-5.
  • James Christie Whyte: History of the British Turf, from the earliest period to the present day, Volume I. H. Colburn, London 1840 (openlibrary.org [abgerufen am 1. Mai 2013]).

Einzelbelege

Bearbeiten
  1. McGrath: Mr. Darley's Arabian. Kapitel „The most esteemed race amongst the Arrabs both by Syre and Dam“, E-Book Position 333.
  2. Archivlink (Memento des Originals vom 11. März 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/science.orf.at
  3. 95% of thoroughbreds linked to one superstud In: New Scientist, 6. September 2005 
  4. a b c d e f William Pick, R. Johnson: The Turf Register (Volume II). A. Bartholoman, High-Ousegate, 1805.
  5. C. J. E. Weatherby, J. P. Weatherby: The Racing Calendar for the Year 1869 - Races Past. 1869.
  6. a b Goldfinder. Bloodlines.net, abgerufen am 23. September 2017.
  7. Geschichte des Englischen Vollbluts, hier zur Stute Old Morocco Mare, von der Betty Leedes abstammt. Aufgerufen am 23. September 2017