Gottfried Kleiner

deutscher Kirchenlieddichter

Gottfried Kleiner (* 28. November 1691 in Rudelsdorf, später Rudelstadt, Herzogtum Schweidnitz; † 1. Februar 1767 in Freiburg, Schlesien) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Geistlicher und Kirchenlieddichter.

Kleiner wurde als Sohn eines Geistlichen geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Salzbrunn und Harpersdorf, bis er auf das Gymnasium in Lauban kam. Nachdem er an der Universität Leipzig Evangelische Theologie studiert hatte, wirkte er als Hauslehrer. Als Pastor ging er 1722 nach Seifersdorf (heute zur Gmina Kunice gehörig), 1742 wechselte er ins schlesische Freiburg. Dort starb er 75-jährig, nachdem er 45 Jahre als Pastor gewirkt hatte.

Kleiner galt zu seiner Zeit als tüchtiger Prediger; seine Predigten waren sehr beliebt. Einige seiner Predigten gab er heraus, die Predigtsammlungen erfuhren mindestens 30 Auflagen und waren vor allem in Schlesien weit verbreitet. Für die Erbauung und Unterweisung der Kinder veröffentlichte er 1730 den Kleinen Himmelsweg.

Daneben verfasste er 130 geistliche Lieder, die er in zwei Sammelwerken veröffentlichte. Viele der Lieder waren noch im 19. Jahrhundert in Gemeindegesangbüchern zu finden.

  • Kleiner Himmelsweg. Lehr-, Lebens-, Spruch-, Gebet- und Katechismus-Büchlein. Hirschberg 1730.
  • Gartenlust im Winter. Krahn, Hirschberg 1732 (Digitalisat) und 1749.
  • Evangelische Zionsstimme am Sabbath. Leipzig und Liegnitz 1739.
  • Die unter so vielen kräftigen Buß-Stimmen in Schwachheit mitrufende Evangelische Prediger- und Hirten-Stimme. Krahn, Hirschberg 1739 (urn:nbn:de:bvb:12-bsb10366392-2).

Literatur

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  • l. u.: Kleiner, Gottfried. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 16, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 102.
  • Eduard Emil Koch: Geschichte des Kirchenlieds und Kirchengesangs der christlichen, insbesondere der deutschen evangelischen Kirche: Die Dichter und Sänger. Band 5. 3. Auflage. Belser, Stuttgart 1868, S. 495–497; Textarchiv – Internet Archive.
  • August Jakob Rambach (Hrsg.): Anthologie christlicher Gesänge aus allen Jahrhunderten der Kirche: Nach der Zeitfolge geordnet, und mit geschichtlichen Bemerkungen begleitet. Vierter Band: Anthologie christlicher Gesänge aus der neueren Zeit. Dritter Theil. J. F. Hammerich, Altona / Leipzig 1822, S. 370 f. (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  • Hilmar Schmuck, Willi Gorzny, Hans Popst, Rainer Schöller: Gesamtverzeichnis des deutschen Schrifttums (GV) 1700–1910. Band 76: Kit – Kl. K. G. Saur, München 1983, ISBN 3-598-30000-X, S. 171 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Johann Georg Thomas: Handbuch der Literaturgeschichte von Schlesien: eine gekrönte Preisschrift. Krahn, Hirschberg 1824, S. 367 f.; Textarchiv – Internet Archive.
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