Grüne Trinkbrunnen (München)
Die Grünen Trinkbrunnen sind ein vom damaligen Vorstand des Stadterweiterungsbüros und späteren Leiter des städtischen Bauamts Wilhelm Bertsch (1865–1916) und dem Bildhauer Ernst Pfeifer (1862–1948) für die damalige königliche Haupt- und Residenzstadt (jetzt: Landeshauptstadt) München ab dem Jahr 1900 entwickelter Typus von gusseisernen Trinkbrunnen, die an verschiedenen Stellen der Stadt aufgestellt wurden.
Beschreibung
BearbeitenDie Trinkbrunnen stehen auf einer sechseckigen, meist glatten, in wenigen Fällen verzierten Säule und werden von einem gusseisernen Oval bekrönt, aus dessen Scheitel ein Wasserstrahl in das darunter liegende runde Becken fließt. Sie tragen das farbig angelegte kleine Münchner Stadtwappen. Ursprünglich war ein Trinkbecher beigefügt. Am Fuß ist in der Regel ein Trinkbecken für Hunde angebracht.
Standorte
BearbeitenVon den Grünen Trinkbrunnen sind mindestens noch neun erhalten und werden bis auf die in der Brienner Straße und in der Kleingartenanlage SW 12 von der Landeshauptstadt München – Baureferat – betreut. In Einzelfällen handelt es sich um Rekonstruktionen.
Erhalten sind:
- Grüner Städtischer Trinkbrunnen, Au, Nockherstraße 12, Ecke Taubenstraße, 1977 neu aufgestellt (Standort: 48° 7′ 17.36″ N, 11° 34′ 48.82″ E)
- Grüner Städtischer Trinkbrunnen, Berg am Laim/Baumkirchen, Grüner Markt (Baumkirchner Str. 23), 2014 rekonstruiert und hier aufgestellt (Standort: 48° 7′ 45.08″ N, 11° 37′ 53.62″ E)
- Grüner Städtischer Trinkbrunnen im Flaucher (Freizeitanlage), 1906 oder 1911 (Standort: 48° 6′ 33.19″ N, 11° 33′ 25.2″ E)
- Grüner Städtischer Trinkbrunnen, Giesing, St.-Martins-Platz, 1926 (Standort: 48° 7′ 0.53″ N, 11° 35′ 16.83″ E)
- Grüner Städtischer Trinkbrunnen, Haidhausen, Genoveva-Schauer-Platz (Milch-/Steinstraße), 1908 (Standort: 48° 7′ 51.85″ N, 11° 35′ 47.72″ E), zur BUGA 2005 zeitweise vergoldet
- Grüner Trinkbrunnen, Maxvorstadt, Brienner Straße 52 (Elektrogeschäft Zausinger) (Standort: 48° 8′ 52.08″ N, 11° 33′ 34.94″ E)
- Grüner Städtischer Trinkbrunnen, Nymphenburg, Nymphenburger-/Ecke Waisenhausstraße (Säule abweichend), 1911 (Standort: 48° 9′ 23.26″ N, 11° 31′ 53.34″ E)
- Grüner Städtischer Trinkbrunnen, Schwabing, Luitpoldpark, Brunnerstraße 2, 1911 (Standort: 48° 10′ 7.86″ N, 11° 34′ 3.04″ E)
- Grüner Trinkbrunnen am Eduard-Stadler-Winkel in Sendling (Kleingartenanlage Süd-West 12), 2014 erneuert (Standort: ungefähr 48° 7′ 39.68″ N, 11° 30′ 54.07″ E)
Zwei weitere Trinkbrunnen sollen beim ehemaligen Kaufhaus Hertie am Hauptbahnhof und in Weyarn existieren.[1]
Ehemalige Standorte
BearbeitenMünchen Wiki nennt unter Bezugnahme auf die Henle-Brunnenliste 1911 und Bistritzki 1977 folgende ehemalige Standorte:
- Baldeplatz/Ecke Auenstraße (1909)
- Bavariaring gegenüber der Stielerschule (1911)
- Kapuzinerplatz/Ecke Häberlstraße (1909)
- Karl-Theodor-Straße am Luitpoldpark (1911)
- Maximilianstraße, Grünanlage vor dem Regierungsgebäude (1911)
- Theresienhöhe vor Halle 3 (1908)
- Eintrachtstraße/Spitzingplatz (1927)
Literatur
Bearbeiten- Landeshauptstadt München – Baureferat –: Die städtischen Brunnen Münchens, 3. Aufl. 2018, ohne ISBN
- Ernst Henle: Die Versorgung der Königlichen Haupt= und Residenzstadt München mit Gas und Wasser. Festschrift zur 53. Jahresversammlung und hrsg. vom Deutschen Verein von Gas- und Wasserfachmännern. Carl Gerber, München, 1912
- Otto Josef Bistritzki, Margarete Baur-Heinhold, Heide Hohendahl und a.: Brunnen in München. Lebendiges Wasser in einer großen Stadt. Callwey Verlag, 1974, 3. Aufl. 1991, ISBN 3766705040
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ münchen wiki, abgerufen am 19. November 2023, dort auch Hinweise zu früheren Standorten
Weblinks
Bearbeiten- münchen wiki, mit Verweisen zu den einzelnen erhaltenen Brunnen