Grabenfräse
Grabenfräsen sind Baumaschinen, mit deren Hilfe nicht ausgesteifte Gräben im Boden hergestellt werden. Aufgrund des kontinuierlichen Vorschubs während des Aushubs werden sie nicht den Standbaggern, sondern den Fahrbaggern zugeordnet.[1]
Die Maschinen sind in der BGL/EUROLISTE in der Kategorie L – Geräte für horizontalen Rohrvortrieb und Pipelinebau unter der Schlüsselnummer L.2 Grabenbagger/Grabenfräsen aufgeführt.[2]
Konstruktion und Funktionsweise
BearbeitenGrabenfräsen verfügen über eine vertikal schwenkbare Fräseinrichtung, die entweder mit einer Fräskette oder einem Fräsrad mit Rundschaftmeißeln ausgestattet ist.[3]
Es gibt verschiedene Grundtypen von Grabenfräsen:
- Selbstfahrende Maschinen mit Rad- oder Raupenfahrwerk
- Handgeführte Maschinen mit Rad- oder Raupenfahrwerk
- Anbaugeräte für Traktoren oder Hydraulikbagger
Der Antrieb erfolgt bei den größeren, selbstfahrenden Maschinen durch einen Dieselmotor, während kleinere, handgeführte Maschinen entweder mit Benzinmotoren oder Elektromotoren ausgestattet sind. Anbaugeräte werden über die Zapfwelle oder Hydraulik angetrieben.
Einsatzgebiete
BearbeitenHauptsächlich dienen die Maschinen im Kabel- und Rohrleitungsbau zum Grabenaushub für die anschließende Verlegung von Ver- und Entsorgungsleitungen, Pipelines sowie Drainagen. Verwendung findet sie auch zur Herstellung offener Gräben, die beispielsweise zur Entwässerung oder als Schützengräben dienen.
Voraussetzungen für den Einsatz von Grabenfräsen sind eine gute Lösbarkeit des Bodens (Bodenklassen 1 bis 4) und dessen Standfestigkeit bei senkrechter oder leicht geböschter Grabenwand.[1] Um dies festzustellen, wird im Vorfeld häufig eine Baugrunduntersuchung durchgeführt. Die Maschinen eignen sich besonders für Strecken ohne Störeinflüsse durch beispielsweise Querleitungen oder Einbauten. Je nach Boden, Maschinenleistung und Aushubquerschnitt lassen sich Tagesleistungen von bis zu 2000 m erreichen.[1]
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Hermann Bauer: Baubetrieb 1. Springer Verlag, Berlin, 1992, ISBN 978-3-540-54337-4, Seite 102.
- ↑ Hauptverband der Deutschen Bauindustrie: BGL Baugeräteliste 2020. Bauverlag, 2020, ISBN 978-3-7625-3690-1.
- ↑ Hans-Gustav Olshausen, VDI-Gesellschaft Bautechnik (Hrsg.): VDI-Lexikon Bauingenieurwesen. Springer Verlag, Berlin 1991, ISBN 978-3-662-30425-9, Seite 247.