Graeffendorff
Graeffendorff (auch Gräfendorf, Grefendorf o. ä.) ist der Name eines ostthüringischen Uradelsgeschlechts mit dem gleichnamigen, 1203 genannten Stammhaus bei Ziegenrück.
Geschichte
BearbeitenDas Geschlecht erscheint urkundlich erstmals 1209 mit den Ministerialen Hartmund und Hermann fratres de oppido Greuinndorf.[1] Im Jahr 1302 wird Cunradus de Grevendorph erwähnt, und die urkundlich gesicherte Stammreihe beginnt mit Konrad von Gräffendorff, 1423 Vogt zu Weißenfels. Wolff von Gräfendorff auf Knau (um 1490) ist Großvater von Wolff Caspar auf Ilm und Haßel. Dessen Enkel, der Obrist-Wachtmeister Wolff Conrad, kaufte 1657 einen Teil von Mechterstädt, wo die Familie von 1652 bis 1839 begütert war, und auch das alte Herrenhaus Altes Steinhaus (Mechterstädt). Jener war der Vater von Ludwig Günther von Graeffendorff, der 1698 beim Einsturz eines erbauten Kellers erschlagen wurde und unter anderen Söhnen den Obrist-Wachtmeister Adam Heinrich von Graeffendorff hinterließ. Zwei weitere Söhne des Wolff Conrad, Erwerbers von Mechterstädt, waren die Generalmajore Friedrich Bernhard und Ernst Quirin von Graeffendorff.[2]
Wappen
BearbeitenBlasonierung: In Blau ein springender, rot-bewehrter silberner Bock. Auf dem Helm mit blau-silbernen Decken der Bock wachsend.
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Wappen derer von Gräfendorf in Siebmachers Wappenbuch
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Abbildung in der Großen Markensammlung
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Adam Heinrich von Graeffendorff (1677–1749), schwedischer und hessen-kasselscher Generalleutnant
- Ludwig von Graeffendorff (1718–1784), hessen-kasselscher Generalmajor
- Friedrich von Graeffendorff (1756–1829), hessen-kasselscher Generalmajor
- Wolff von Graeffendorff (1876–1945), deutscher Oberst
Literatur
Bearbeiten- Otto Titan von Hefner: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 2 (Blühender Adel deutscher Landschaften), 3. Abt.: Der Adel des Königreichs Sachsen, Nürnberg 1857, S. 29 und Tfl. 31.
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Band 3 (Eberhard–Graffen), Friedrich Voigt’s Buchhandlung, Leipzig 1861, S. 617 f. (Google Bücher).
- Leopold von Ledebur: Adelslexicon der Preußischen Monarchie. Band 1: A–K, Berlin 1855, S. 280 (digitale-sammlungen.de).
- George Adalbert von Mülverstedt: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch,
- Bd. 3 (Blühender Adel deutscher Landschaften unter preußischer Vorherrschaft), 2. Abt., Bd. 2: Der blühende Adel des Königreichs Preußen: Edelleute. Nachträge und Verbesserungen, Nürnberg 1906, S. 86 (uni-goettingen.de) und Tfl. 72 (uni-goettingen.de).
- Bd. 6 (Abgestorbene, erloschene Geschlechter),
- 6. Abt.: Ausgestorbener preußischer Adel, Provinz Sachsen (exl. die Altmark), Nürnberg 1884, S. 54 (uni-goettingen.de) und Tfl. 34 (uni-goettingen.de).
- 12. Abt.: Ausgestorbener Adel der sächsischen Herzogthümer, Nürnberg 1907, S. 35 (uni-goettingen.de) und Tfl. 27 (uni-goettingen.de).
- 13. Abt.: Ausgestorbener Adel der Fürstenthümer Schwarzburg, zugleich als Entwurf eines Lexicons des früheren Schwarzenburgischen Adels, Nürnberg 1908, S. 11 (uni-goettingen.de) und S. 49 (uni-goettingen.de) sowie Tfl. 7 (uni-goettingen.de).
- Johann Siebmacher: Johann Siebmachers allgemeines großes und vollständiges Wappenbuch, 1. Teil, 12. Ausgabe, Nürnberg 1772, Tfl. 164 (uni-goettingen.de).
- Gothaischer Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. 1903. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel). Vierter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1902, S. 327–328.
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band IV, Band 67 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1978, ISSN 0435-2408, S. 224
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Codex diplomaticus saxoniae, Band 3, Leipzig 1889, Nr. 71
- ↑ Johann Friedrich Gauhe: Des heil. Röm. Reichs Genealogisch- historisches Adels-LEXICON, Darinnen Die heut zu Tage florirende älteste und ansehnlischste Adeliche, Freyherrliche und Gräfliche Familien und ihrem Alterthum und Ursprunge, Vertheilungen in unterschiedene häuser [et]c. nebst den Leben derer daraus entsprossenen berühmtesten Personen, insonderheit Staats-Ministern. Mit bewährten Zeugnissen vorgestellt werden, Nebst einer nöthigen Vorrede, Anhange und Register, Leipzig 1719 S. 535 f.