Gramazio & Kohler ist ein von den beiden Architekten Fabio Gramazio und Matthias Kohler gegründetes Architekturbüro in Zürich.

Nach ihrem Architekturdiplom an der ETH Zürich und der dortigen Tätigkeit als wissenschaftliche Assistenten gründeten Fabio Gramazio (* 19. Juli 1970 in Walkringen) und Matthias Kohler (* 1. Februar 1968 in Uster) im Jahr 2000 das Architekturbüro Gramazio & Kohler.

International bekannt wurden Gramazio & Kohler durch ihren sWISH* Ausstellungspavillon (für IBM und Swiss Re) für die Schweizer Landesausstellung 2002. Dieser wurde im gleichen Jahr mit dem „flying fish“ für nachhaltiges Bauen ausgezeichnet. Zudem gestalteten Gramazio & Kohler 2005 die Weihnachtsbeleuchtung in der Bahnhofstrasse in Zürich, deren interaktives Lichtspiel von den Architekten selbst programmiert wurde. Das Projekt wurde mit dem Fiber Glass Prize ausgezeichnet, stiess jedoch ebenso auf Kritik, weil es absichtlich die traditionelle Nachahmung des weihnachtlichen Farbenspiels umging und deshalb vielerorts Unverständnis auslöste.[1]

Mit ihren Arbeiten realisieren Gramazio & Kohler eine Vielzahl unterschiedlicher Funktionen, Programme und Skalierungen. Dies zeigt ebenso der Umbau für das ursprünglich als Transformatorenstation genutzte Tanzhaus Zürich – eine Schweizer Institution für zeitgenössischen Tanz.

Resonanz erhielt ebenso die Ziegelsteinfassade für das Weingut Gantenbein, welche Gramazio & Kohler in vier Monaten entworfen und mit der von ihnen an der Professur Gramazio & Kohler, Architektur und Digitale Fabrikation, ETH Zürich 2005 entwickelten Forschungsanlage vorfabrizierten und montierten. Hier ordnet ein Industrieroboter über 20.000 Ziegelsteine in jeweils unterschiedlicher Verdrehung an, so dass dreidimensionale Reliefs von Traubenbeeren auf der Fassade entstehen und eine Kontextualisierung zum Inhalt des Gebäudes erzeugt wird.[2] Im Jahr 2008 wurde das Projekt sowohl mit dem Brick Award 2008 als auch mit dem Balthasar Neumann Preis 2009 ausgezeichnet. Neuere Projekte von Gramazio & Kohler zeigen ein architektonisches Interesse an traditionellen Typologien und Gebäudeformen, wie bei dem 2009 realisierten Wohnhaus Riedikon oder am Projekt Wohnhaus Eierbrechtstrasse.

Projekte (Auswahl)

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Forschung

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Im Rahmen ihrer Professur für Architektur und Digitale Fabrikation an der ETH Zürich steht für Gramazio & Kohler die Erforschung robotergestützter Fabrikationsprozesse im Vordergrund. Auf diese Weise wird es möglich, digitale Entwurfs- und Produktionsverfahren zu verknüpfen und innovative Materialsysteme zu entwickeln, deren praktische Relevanz für die zukünftige Architekturproduktion erforscht werden soll.

Ausstellungen (Auswahl)

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Auszeichnungen

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  • 2002: „flying fish“ für nachhaltiges Bauen
  • 2005: Fiber Glass Prize
  • 2008: Brick Award
  • 2009: Balthasar Neumann Preis

Literatur (Auswahl)

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  • Fabio Gramazio, Matthias Kohler, Digital Materiality in Architecture, 2007 ISBN 978-3-037781227
  • Reto Geiser, Explorations in Architecture: Teaching, Design, Research, 2008 ISBN 978-3-7643-8921-5
  • Mario Carpo, The Alphabet and the Algorithm, 2011 ISBN 978-0262515801
  • Cristiano Ceccato, Lars Hesselgren, Mark Pauly, Helmut Pottmann, Johannes Wallner, Advances in Architectural Geometry, 2010 ISBN 978-3-709103081
  • Graeme Brooker, Sally Stone, Elements/Objects, 2009 ISBN 978-2940411108
  • Rivka Oxman, The New Structuralism: Design, Engineering and Architectural Technologies, 2010, ISBN 978-0470742273
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Einzelnachweise

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  1. Interview mit Gramazio & Kohler im Tages-Anzeiger
  2. Fabio Gramazio, Matthias Kohler, Digital Materiality in Architecture, Lars Müller Publishers, Baden, 2007
  3. https://www.baunetz.de/mobil/meldung.html?cid=764184