Gregory Gaye

russisch-amerikanischer Schauspieler

Gregory Grigoriovitch De Gaye (* 27. Septemberjul. / 10. Oktober 1900greg. in Sankt Petersburg; † 23. August 1993 in Studio City, Kalifornien) war ein russisch-US-amerikanischer Schauspieler.

Geboren in Sankt Petersburg, war Gregory Gaye in seiner Jugend als Kadett bei der königlich-russischen Marine im Dienst. Nachdem er für Zar Nikolaus gegen die bolschewistische Armee gekämpft hatte, floh er im Jahre 1917 nach der Oktoberrevolution über die Republik China in die Vereinigten Staaten. In den 1920er-Jahren lernte Gaye im Filmgeschäft tätige Exilanten aus Russland kennen, die ihm gegen Ende der 1920er-Jahre erste kleinere Rollen verschafften.[1] In den folgenden Jahrzehnten sollte Gaye in über 100 Filmen sowie zahlreichen Fernsehserien spielen, wobei er mit seinem Akzent meist auf autoritäre oder aristokratische Osteuropäer besetzt wurde. Im Jahre 1936 verkörperte er den eleganten Baron von Obersdorf in William Wylers Liebesdrama Zeit der Liebe, Zeit des Abschieds sowie den italienischen Opernsänger Enrico Barelli im Kriminalfilm Charlie Chan in der Oper. Ein Jahr später spielte er neben Claudette Colbert und Basil Rathbone einen russischen Grafen in Tovarich. 1939 stellte er unter Regie von Ernst Lubitsch in Ninotschka den russischen Adeligen Alexis Rakonin dar, der sich im Pariser Exil als Kellner verdingen muss.

Während des Zweiten Weltkrieges verlegte sich Gaye vermehrt auf die Darstellung deutscher Nationalsozialisten. So spielte er in Casablanca (1942) den unfreundlichen deutschen Bankier, der von Rick Blaine (Humphrey Bogart) an der Tür seines Cafés abgewiesen wird. Einen weiteren schurkischen Bankier spielte er 1945 in Cornered an der Seite von Dick Powell und Walter Slezak. Während seine Filmrollen ab den 1950er-Jahren zumeist nur kleiner Natur waren, übernahm er auch regelmäßig Gastrollen im Fernsehen. In der Fernsehserie Commando Cody spielte er 1955 etwa in zwölf Folgen einen machthungrigen Außerirdischen, der die Weltbevölkerung bedroht.[2] Zu Gayes späteren Filmrollen gehörten ein verrückter Nazi-Wissenschaftler in Creature with the Atom Brain (1955) sowie Generalfeldmarschall Erwin Rommel in der Filmbiografie Hitler (1962). Ab Ende der 1960er-Jahre stand er nur noch spärlich vor der Kamera, im Jahre 1979 hatte er dann seine letzte kleine Rolle als russischer Premierminister in Meteor.

1985 starb Gayes zweite Ehefrau Frances Lee nach einer Ehe von über 40 Jahren. Er selbst verstarb 1993 im Alter von 92 Jahren an Altersschwäche.[1] Sein Neffe war der bekannte Schauspieler George Gaynes (1917–2016).

Filmografie (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. a b Nachruf auf Gregory Gaye in der Los Angeles Times
  2. Gregory Gaye bei Allmovie