Kirchdorf in Tirol

Gemeinde im Bezirk Kitzbühel, Tirol
(Weitergeleitet von Griesenau)

Kirchdorf in Tirol ist eine Gemeinde mit 4174 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024[1]) im Bezirk Kitzbühel in Tirol (Österreich).

Kirchdorf in Tirol
Wappen Österreichkarte
Wappen von Kirchdorf in Tirol
Kirchdorf in Tirol (Österreich)
Kirchdorf in Tirol (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Tirol
Politischer Bezirk: Kitzbühel
Kfz-Kennzeichen: KB
Fläche: 113,83 km²
Koordinaten: 47° 33′ N, 12° 27′ OKoordinaten: 47° 33′ 30″ N, 12° 26′ 51″ O
Höhe: 641 m ü. A.
Einwohner: 4.174 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 37 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6382
Vorwahl: 05352
Gemeindekennziffer: 7 04 10
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Dorfplatz 4
6382 Kirchdorf in Tirol
Website: www.kirchdorf.tirol.gv.at
Politik
Bürgermeister: Gerhard Obermüller (KOASA KRAFT)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)

15

7
4
2
1
1
Insgesamt 15 Sitze
  • KOASA KRAFT: 7
  • UGL: 4
  • GEL: 2
  • VL: 1
  • MFG: 1
Lage von Kirchdorf in Tirol im Bezirk Kitzbühel
Lage der Gemeinde Kirchdorf in Tirol im Bezirk Kitzbühel (anklickbare Karte)Aurach bei KitzbühelBrixen im ThaleFieberbrunnGoing am Wilden KaiserHochfilzenHopfgarten im BrixentalItterJochbergKirchberg in TirolKirchdorf in TirolKitzbühelKössenOberndorf in TirolReith bei KitzbühelSchwendtSt. Jakob in HausSt. Johann in TirolSt. Ulrich am PillerseeWaidringWestendorfTirol
Lage der Gemeinde Kirchdorf in Tirol im Bezirk Kitzbühel (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Kirchdorf
Kirchdorf
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
In der Bildmitte Kirchdorf, im Hintergrund der Ortsteil Erpfendorf rechts hinten das Gebirgsmassiv Steinplatte

Im Raum Kitzbühel wird im Dialekt von Kischdorf gesprochen.

Geografie

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Kirchdorf liegt im Leukental, nahe St. Johann in Tirol. Die Gemeinde besteht aus mehreren Weilern und Streusiedlungen. Zum Gemeindegebiet gehört auch ein großer Teil des Wilden Kaisers. Kirchdorf ist die flächenmäßig zweitgrößte Gemeinde im Bezirk Kitzbühel und liegt im Gerichtsbezirk Kitzbühel.

Gemeindegliederung

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Das Gemeindegebiet umfasst folgende zwei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[2]):

  • Erpfendorf (1268)
  • Kirchdorf in Tirol (2906)

Die Gemeinde besteht aus der Katastralgemeinde Kirchdorf.

Die Ortsteile sind Bicheln, Erpfendorf, Furth, Gasteig, Griesenau, Habach, Haberberg, Hinterberg, Innerwald, Jageregg, Kirchdorf, Litzelfelden, Moosen, Unteranger, Weng und Wohlmuting.

Nachbargemeinden

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Walchsee (KU) Schwendt Kössen
Ebbs (KU)

Kufstein (KU)

  Waidring
Ellmau (KU) Going     St. Johann St. Ulrich am Pillersee

Geschichte

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Kirchdorf war schon zu Urzeiten besiedelt, jedoch gab es nie dauerhafte Siedlungstätigkeiten. Die erste urkundliche Erwähnung als „Chirichdorf“ erfolgte im Traditionsbuch von Kloster Tegernsee in den Jahren 1107/13–1121.[3] Seinen Namen hat Kirchdorf von der Kirche, die eine der ältesten im Bezirk ist. Schon im späten 2. und frühen 3. Jahrhundert n. Chr. stand an der Stelle des heutigen Gotteshauses eine römische Villa.

Im 16. Jahrhundert entwickelte sich Kirchdorf zu einem Bergbaudorf. Es wurden eine Schmelze, ein Hammerwerk, ein Gusswerk und eine Schmiede errichtet. Die Fugger waren Besitzer der Erzgruben am Rerobichl bei Oberndorf, die vor allem Kupfererze abbauten und in Litzelfelden bei Kirchdorf verarbeiteten. Doch bereits zur Mitte des folgenden Jahrhunderts stellte man nach und nach den Bergbau wieder ein.

Während der Zeit des Tiroler Freiheitskampfes wurden die Kirchdorfer samt ihrem Gebiet von General Wrede gebrandschatzt. Dabei zerstörte man 1809 auch die Kirche.

Kirchengeschichte

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Im 8. Jahrhundert wurde auf Fundamenten einer alten Villa, die in den Unruhen der Völkerwanderung zerstört worden war, die erste Kirche errichtet. Im Jahre 1200 legte man den Grundstein zum heutigen Sakralbau. Erst 300 Jahre später wurde dieser gotisiert. Im 18. Jahrhundert erhielt die Pfarrkirche ihr heutiges barockes Aussehen. Die Pfarrei Kirchdorf war bis 1805 auch zuständig für Reit im Winkl, was zu einer engen Verbindung der beiden Gemeinden führte, die Verbindung löste sich jedoch nach dem Aufbau einer eigenen Pfarrei auf.

Bevölkerungsentwicklung

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Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Filialkirche Erpfendorf
 
Wintersteller-Denkmal
  • Katholische Pfarrkirche Kirchdorf in Tirol hl. Stephanus
  • Katholische Filialkirche Erpfendorf hl. Barbara: Sie wurde 1954–1956 nach Plänen des österreichischen Architekten Clemens Holzmeister erbaut und befindet sich im Ort Erpfendorf.
  • Wintersteller-Denkmal: Das Denkmal zu Ehren des Kommandanten der Tiroler Schützen befindet sich neben dem Feuerwehrhaus.
  • Sommernachtsfest: Jedes Jahr findet am ersten Samstag im August das regional bekannte Sommernachtsfest statt, das von den zahlreichen ortsansässigen Vereinen ausgerichtet wird.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Wirtschaftlich bedeutend ist neben der Landwirtschaft vor allem der Tourismus. Durch die Nähe zu größeren Winterskigebieten wie St. Johann, Kitzbühel und Waidring ist Kirchdorf im Winter ein beliebter Urlaubsort. Im Sommer ist der Ort durch die Nähe des Wilden Kaisers sowie durch die Wege entlang der renaturierten Großache ein Ziel für Radfahrer und Wanderer.

Gemeinderat

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Gemeindeamt

Die Gemeinderat hat insgesamt 15 Mitglieder.

  • Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Tirol 1998 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 5 UKGL–Unabhängige Kirchdorfer Gemeinschaftsliste Bürgermeister Ernst Schwaiger, 3 GEL–Gemeinsame Erpfendorfer Liste, 2 GWK–Gemeindeliste Wir Kirchdorfer, 2 FPÖ, 1 SPÖ, 1 Pro Kirchdorf/Tirol und 1 Freie Erpfendorfer Liste.[4]
  • Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Tirol 2004 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 6 UKGL, 3 Gemeinsam für Kirchdorf, 2 SPÖ, 2 Erpfendorfer Liste, 1 Aktive Liste und 1 Vereinte Liste.[5]
  • Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Tirol 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 6 UKGL, 3 GEL–Erpfendorfer Liste, 2 Gemeinsam für Kirchdorf, 2 SPÖ und 2 Vereinte Liste.[6]
  • Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Tirol 2016 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 8 KOASA KRAFT, 3 UKGL, 2 GEL, 1 VL–Vereinte Liste und 1 FUG–Vizebürgermeister Hans Hinterholzer.[7]
  • Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Tirol 2022 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 7 KOASA KRAFT, 4 UGL, 2 GEL, 1 VL–Vereinte Liste und 1 MFG.[8]

Bürgermeister

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  • 197?–1992 Michael Nothegger
  • 1992–2016 Ernst Schwaiger (UKGL)
  • seit 2016 Gerhard Obermüller (KOASA KRAFT)

Gemeindepartnerschaften

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Blasonierung: Ein von Silber und Blau gespaltener Schild mit einer farbverwechselten Spitze in jedem Feld, deren rechte am Knauf ein Kreuz, die linke einen rechtsgekehrten Hahn trägt.[9]

Das 1965 verliehene Gemeindewappen symbolisiert mit den für Kirchtürme typischen Kreuz und Hahn den Namen Kirchdorf.[10]

Persönlichkeiten

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Commons: Kirchdorf in Tirol – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Kirchdorf in Tirol – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Statistik Austria – Bevölkerung zu Jahresbeginn nach administrativen Gebietseinheiten (Bundesländer, NUTS-Regionen, Bezirke, Gemeinden) 2002 bis 2024 (Gebietsstand 1.1.2024) (ODS)
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  3. Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Bd. 1: Bis zum Jahr 1140. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-7030-0469-8, S. 249, Nr. 283.
  4. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1998 in Kirchdorf in Tirol. Land Tirol, 15. März 1998, abgerufen am 2. September 2020.
  5. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2004 in Kirchdorf in Tirol. Land Tirol, 7. März 2004, abgerufen am 2. September 2020.
  6. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Kirchdorf in Tirol. Land Tirol, 14. März 2010, abgerufen am 2. September 2020.
  7. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2016 in Kirchdorf in Tirol. Land Tirol, 28. Februar 2016, abgerufen am 2. September 2020.
  8. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2022 in Kirchdorf in Tirol. Land Tirol, 27. Februar 2022, abgerufen am 26. April 2022.
  9. Landesgesetzblatt für Tirol, Nr. 10/1965. (Digitalisat)
  10. Eduard Widmoser: Tiroler Wappenfibel. Tyrolia-Verlag, Innsbruck 1978, ISBN 3-7022-1324-4, S. 33.