Gritsch (Gemeinde St. Martin an der Raab)
Gritsch (ungarisch Gercse, Grics)[1] ist ein Ort im Bezirk Jennersdorf im südlichen Burgenland in Österreich und eine Katastralgemeinde von St. Martin an der Raab. Der Ort hat mit Stichtag 1. Jänner 2024 insgesamt 108 Einwohner.[2]
Gritsch (Dorf) Ortschaft Katastralgemeinde Gritsch | ||
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Jennersdorf (JE), Burgenland | |
Gerichtsbezirk | Güssing | |
Pol. Gemeinde | Sankt Martin an der Raab | |
Koordinaten | 46° 55′ 18″ N, 16° 5′ 43″ O | |
Einwohner der Ortschaft | 108 (1. Jän. 2024) | |
Gebäudestand | 49 (2001 | )|
Fläche d. KG | 1,82 km² | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Ortschaftskennziffer | 00111 | |
Katastralgemeinde-Nummer | 31108 | |
Zählsprengel/ -bezirk | Gritsch (10509 002) | |
Panorama Gritsch von Norden gesehen | ||
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; GIS-Bgld |
Geografie
BearbeitenDer Ort liegt im Raabtal und grenzt im Norden an den Bezirksvorort Jennersdorf. Im Osten und Südosten liegt Doiber, im Südwesten und Westen Welten.
Die Ortsgrenze zu Jennersdorf bildet im Norden die Raab. Die Ortsgrenze zu Welten bildet im Osten der Gritschbach, der in Weltenberg seinen Ursprung hat und bei Gritsch in die Raab mündet.
Geschichte
BearbeitenDie ersten Ansiedlungen verlieren sich im Grau der Vorzeit. Wie die Funde im Wald zwischen Gritsch und Doiber dokumentieren, war der Ort schon zur Zeit der Römer besiedelt.[3]
Am 8. Juni 1867 wird der einheitliche Kaiserstaat Österreich-Ungarn politisch in die selbständigen Reichshälften Österreich und Ungarn geteilt. Gritsch gehörte damit wie das gesamte Burgenland bis 1921 zur ungarischen Reichshälfte, Region Deutsch-Westungarn. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde die Gemeinde den Verträge von St. Germain und Trianon zufolge 1919 Österreich zugesprochen.
Als Folge des Anschlusses an das Deutsche Reich erfolge 1938 die Auflösung des Burgenlandes. Gritsch gehörte bis 1945 zum Kreis Feldbach, Gau Steiermark.
Mit Wirksamkeit vom 1. Jänner 1971 wurde aufgrund des Gemeindestrukturverbesserungsgesetzes die vordem selbständige Gemeinde Gritsch, gemeinsam mit den vordem ebenfalls selbständigen Gemeinden Doiber, Neumarkt an der Raab, Oberdrosen und Welten mit der Gemeinde St. Martin an der Raab zusammengeschlossen.[4]
Verkehr
BearbeitenDas Ortsgebiet wird im Norden von der Güssinger Straße (B58) durchzogen, die von Oberwart über Jennersdorf nach Feldbach führt. Direkt durch die Ortschaft führt die Doiber-Welten-Landesstraße (L268), die beim Kreisverkehr in St. Martin an der Raab von der Doiber Straße (B58) abzweigt und in Welten in die Güssinger Straße einmündet.
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Kapelle – Die Kapelle steht unter Denkmalschutz (Listeneintrag).
- Glockenturm
Tourismus
BearbeitenDer Ort ist Teil des Naturparks Raab-Őrség-Goričko.[5]
Durch den Ort führt der Radweg Neuhauser Hügelland (B70), dessen 43,3 Kilometer langer Rundkurs von St. Martin an der Raab über Oberdrosen, Tauka, Kalch, Neuhaus am Klausenbach, den Hirzenriegel und Welten wieder zurück nach St. Martin an der Raab führt. Da 569 Höhenmeter zu überwinden sind, ist der Radweg nur sportlich geübten Fahrern zu empfehlen.[6]
Politik
BearbeitenOrtsvorsteher von Gritsch ist Manfred Redl. Ansonsten hat Gritsch seit der Gemeinderatswahl 2012 keine Vertreter im Gemeinderat. Den Ortsausschuss bilden Manfred Redl, Franz Willgruber, Franz Wild, Cindy Redl (alle SPÖ) und Ernst Lex (ÖVP). Zuvor war der Ort durch Franz Petanovits (von 1992 bis 2012) und Ernst Lex (von 2008 bis 2012) im Ortsparlament vertreten.[7]
Vereine
Bearbeiten- Freiwillige Feuerwehr Gritsch – Die Feuerwehr wurde im Jahr 1937 gegründet. Mit Stand vom 11. November 2014 gehören ihr 22 Aktive und 3 Reservisten an. Kommandant ist Karl Janosch.[8] Am 29. Februar 2008 wurde von der Gemeinde beschlossen, ein neues Feuerwehrhaus in Gritsch zu errichten. Dazu wurde ein 300 Quadratmeter großes Grundstück angekauft und das alte Feuerwehrhaus abgetragen. Die Baukosten von rund 150.000 Euro trugen anteilig die Marktgemeinde St. Martin, das Land Burgenland und die Feuerwehr Gritsch.[9][10] 2009 wurde mit Unterstützung der Gemeinde ein gebrauchtes Kleinlöschfahrzeug angekauft.[11] Am 5. Juni 2010 wurde das neue Feuerwehrhaus gesegnet und seiner Bestimmung übergeben.[12]
- Verschönerungsverein Gritsch
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Erwin Schranz (Hrsg.): Orts-, Fluss- und Flurnamen im burgenländisch-pannonischen Raum. Burgenländisch-Hianzische Gesellschaft, Oberschützen 2008, S. 81.
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ Gemeinde St. Martin an der Raab: Römische Begegnungen ( vom 2. Februar 2015 im Internet Archive) (abgerufen am 11. November 2014)
- ↑ Bundeskanzleramt: Gesetz vom 1. September 1970 über Gebietsänderungen von Gemeinden (Gemeindestrukturverbesserungsgesetz) (abgerufen am 11. November 2014)
- ↑ Naturpark Raab-Őrség-Goričko: Offizieller Internetauftritt ( vom 5. November 2014 im Internet Archive) (abgerufen am 11. November 2014)
- ↑ Die schönsten Radwege Österreichs: Radweg Neuhauser Hügelland B70 (abgerufen am 11. November 2011)
- ↑ Gemeinde St. Martin an der Raab: St. Martiner Gemeindeblatt vom Dezember 2012 ( vom 29. November 2014 im Internet Archive) (PDF-Dokument, 1,40 MB; abgerufen am 11. November 2011)
- ↑ Bezirksfeuerwehrkommando Jennersdorf: Abschnitt 6 – FF Gritsch ( des vom 28. November 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am 11. November 2011)
- ↑ Gemeinde St. Martin an der Raab: St. Martiner Gemeindeblatt vom Juni 2008 ( vom 29. November 2014 im Internet Archive) (PDF-Dokument, 856 kB; abgerufen am 11. November 2011)
- ↑ Gemeinde St. Martin an der Raab: St. Martiner Gemeindeblatt vom März 2009 ( vom 29. November 2014 im Internet Archive) (PDF-Dokument, 831 kB; abgerufen am 11. November 2011)
- ↑ Gemeinde St. Martin an der Raab: St. Martiner Gemeindeblatt vom Juni 2009 ( vom 29. November 2014 im Internet Archive) (PDF-Dokument, 406 kB; abgerufen am 11. November 2011)
- ↑ Gemeinde St. Martin an der Raab: St. Martiner Gemeindeblatt vom Juni 2010 ( vom 29. November 2014 im Internet Archive) (PDF-Dokument, 3,23 MB; abgerufen am 11. November 2011)