Große Kugelform
Die Große Kugelform des Bildhauers Karl Hartung in Hannover gilt als eine der ersten abstrakten Plastiken in Deutschland, die im Zuge des Wiederaufbaus als Kunst im öffentlichen Raum aufgestellt wurden. Die Skulptur wurde im Einvernehmen mit dem Künstler dem geteilten Deutschland gewidmet und steht als Symbol für den damaligen Wunsch nach Wiedervereinigung. Der Standort der 189 cm hohen Skulptur aus Muschelkalk[1] ist heute an der Ecke Friedrichswall/Georgswall nahe dem Aegidientorplatz.[2]
Geschichte
BearbeitenKarl Hartung entwarf die Große Kugelform bereits 1950,[3] sie wurde jedoch erstmals „1956 während einer Ausstellung vor dem Berlin-Pavillon auf dem Messegelände [in Hannover] gezeigt“. Nach dem Ankauf durch die Stadt Hannover wurde die Figur anfangs vor der seinerzeit neu erbauten Realschule Werner-von-Siemens Hannover[1] am Welfenplatz[4] aufgestellt. Die Skulptur war nicht nur die erste abstrakte im öffentlichen Raum nach dem Wiederaufbau in Hannover, sondern „wahrscheinlich in Deutschland überhaupt“.[1]
Als gegen Ende der 1950er Jahre der Wunsch, „vor allem der Jugend, nach einem Symbol für das geteilte Deutschland“ immer drängender wurde, suchte die Stadt nach einer geeigneten Lösung. Dabei fanden die Möglichkeiten der seinerzeit häufig gewählten, ja beinahe zur Routine gewordenen Ewigen Feuer jedoch keinen Gefallen. In Absprache mit Karl Hartung wurde daher die Große Muschelform als einfaches, aber überzeugendes Sinnbild für die Teilung Deutschlands umgewidmet und an sehr viel publikumswirksamerer Stelle[1] 1959[5] am Aegidientorplatz aufgestellt.[6] Zusätzlich wurde vor die Figur eine Steinplatte mit dem Gelöbnis der Deutschen gelegt:[1]
Literatur
Bearbeiten- Ehrtfried Böhm (Texte), Reinhold Lessmann (Fotos): neue plastik in hannover / Kunstsinn, Mäzenatentum, Urbane Ästhetik / Ein Beispiel im Spiegel zweier Jahrzehnte, Steinbock-Verlag, Hannover 1967, S. 27, 75, 80
Weblinks
Bearbeiten- Große Kugelform, Hannover, Aegidientorplatz im Bildarchiv Foto Marburg
- Olaf Hoffmann: Große Kugelform auf seiner Seite olaf.pytalhost.com, dort auch seine Fotogalerie dazu
Einzelnachweise und Anmerkungen
Bearbeiten- ↑ a b c d e f Ehrtfried Böhm (Texte), Reinhold Lessmann (Fotos): neue plastik in hannover ... (siehe Literatur), S. 75
- ↑ siehe die Fotos bei Commons
- ↑ Bildarchiv Foto Marburg (siehe Weblinks)
- ↑ Impressum auf der Webseite ( des vom 21. Juni 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. der Realschule Werner-von-Siemens Hannover
- ↑ Helmut Knocke, Hugo Thielen: Friedrichswall, in: Hannover Kunst- und Kultur-Lexikon, S. 39
- ↑ Anmerkung: Das Kunst- und Kulturlexikon Hannover nennt auf Seite 39 das Jahr 1959 als Aufstellungsjahr am Aegi, auf Seite 112 jedoch das Jahr 1960 als Jahr der Umwidmung unter der Überschrift Friedrichswall
Koordinaten: 52° 22′ 6,5″ N, 9° 44′ 27,7″ O