Großenmoor
Großenmoor ist ein Ortsteil der Marktgemeinde Burghaun im osthessischen Landkreis Fulda.
Großenmoor Marktgemeinde Burghaun
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Koordinaten: | 50° 42′ N, 9° 39′ O |
Höhe: | 296 m ü. NHN |
Fläche: | 5,56 km²[1] |
Einwohner: | 204 (31. Dez. 2013)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 37 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Oktober 1971 |
Eingemeindet nach: | Kiebitzgrund |
Postleitzahl: | 36151 |
Vorwahl: | 06653 |
Kiebitzgrund
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Geographische Lage
BearbeitenGroßenmoor ist rund fünf Kilometer vom Kernort Burghaun entfernt und liegt westlich davon an dem namensgebenden und als Naturschutzgebiet ausgewiesenen Großen Moor. Dieses rund 23 Hektar große Moorgebiet[3] ist Quellgebiet der Schwarzbach, die als zehn Kilometer langer rechter östlicher Nebenfluss der Fulda durch den Kiebitzgrund fließt. In diesem Talsystem liegen auch die Nachbarorte Hechelmannskirchen, Langenschwarz und Schlotzau. Die Gemarkungsfläche beträgt 556 Hektar (1961), davon sind 164 Hektar bewaldet.
Geschichte
BearbeitenOrtsgeschichte
BearbeitenDie früheste erhalten gebliebene Erwähnung des Ortes aus dem Jahr 1501 in der Schreibweise More beurkundet dessen Existenz seit dem Jahr 1377. Allerdings lag nach dieser Urkunde More, wie ein großer Teil der Gegend, um 1500 wüst. Später war das Dorf zeitweise unterteilt in Großenmoor und Kleinmoor; letzteres ging in Großenmoor wieder auf.[4]
Die Grundherrschaft lag bei dem Adelsgeschlecht der Ritter von Haune, die beiderseits des Unterlaufes der Haune begütert waren. Ihr Sitz war auf Burg Hauneck. Unter ihrer Herrschaft wurde in Großenmoor die Reformation eingeführt. Allerdings hatte das Kloster Fulda im 17. und 18. Jahrhundert in Großenmoor ebenfalls „Untertanen“. Dieser Umstand belegt eine Verbindung zu dem katholischen Nachbarort Rothenkirchen.[5]
Hessische Gebietsreform (1970–1977)
Zum 1. Oktober 1971 fusionierten im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bis dahin selbständigen Gemeinden Großenmoor, Hechelmannskirchen, Langenschwarz und Schlotzau freiwillig zur neuen Gemeinde Kiebitzgrund.[6]
Nur Monate später am 1. August 1972 wurde die Gemeinde Kiebitzgrund, und damit auch Großenmoor, durch das abschließende regionale Neugliederungsgesetz zur Gebietsreform in die Gemeinde Burghaun eingegliedert.[7]
Für Großenmoor sowie für alle ehemals eigenständigen Gemeinden von Burghaun wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[8]
Bevölkerung
BearbeitenEinwohnerentwicklung
- 1812: 20 Feuerstellen, 150 Seelen[1]
Großenmoor: Einwohnerzahlen von 1812 bis 2013 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1812 | 150 | |||
1834 | 299 | |||
1840 | 324 | |||
1846 | 322 | |||
1852 | 321 | |||
1858 | 294 | |||
1864 | 298 | |||
1871 | 287 | |||
1875 | 282 | |||
1885 | 277 | |||
1895 | 277 | |||
1905 | 261 | |||
1910 | 265 | |||
1925 | 256 | |||
1939 | 248 | |||
1946 | 433 | |||
1950 | 393 | |||
1956 | 308 | |||
1961 | 249 | |||
1967 | 248 | |||
1970 | 236 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 207 | |||
2013 | 204 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Burghaun[2]; Zensus 2011[9] |
Religionszugehörigkeit
• 1885: | 267 evangelische (= 96,39 %), 10 katholische (= 3,61 %) Einwohner[1] |
• 1961: | 210 evangelische (= 84,34 %), 36 katholische (= 14,86 %) Einwohner[1] |
Politik
BearbeitenFür Großenmoor besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Großenmoor) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei der Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 71,43 %. Alle Kandidaten gehörten der „Bürgerliste Großenmoor“ an.[10] Der Ortsbeirat wählte Klaus-Dieter Schäfer zum Ortsvorsteher.[11]
Infrastruktur
BearbeitenDurch Großenmoor führt die Landesstraße 3169, die den Ort mit Burghaun und Schlitz verbindet.
Literatur
Bearbeiten- Adrian Seib: Kulturdenkmäler in Hessen. Landkreis Fulda II. Burghaun, Eiterfeld, Hünfeld, Nüsttal, Rasdorf. Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Herausgeber und Verlag), Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-8062-2607-2, S. 74–80.
- Literatur über Großenmoor nach Register In: Hessische Bibliographie
Weblinks
Bearbeiten- Webauftritt der Marktgemeinde Burghaun
- Großenmoor, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e Großenmoor, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ a b Bevölkerungsstatistik des Landkreises Fulda., abgerufen im September 2015.
- ↑ Flächen messen mit Google Maps
- ↑ Kleinmoor, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Der Ortsteil Grossenmoor. In: www.burghaun.de (pdf 19,4KB)
- ↑ Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 22. September 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 41, S. 1651, Punkt 1364 Abs. 2 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,1 MB]).
- ↑ Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Fulda und Hünfeld und der Stadt Fulda vom 11. Juli 1972 (GVBl. I S. 220) siehe § 16 des Gesetzes
- ↑ Hauptsatzung. (PDF; 71 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Burghaun, abgerufen im März 2023.
- ↑ Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020 .
- ↑ Ortsbeiratswahl Großenmoor. In: Votemanager. Kommunales Gebietsrechenzentrum, abgerufen im März 2023.
- ↑ Ortsbeirat Großenmoor. In: Webauftritt. Gemeinde Burghaun, abgerufen im März 2023.