Großer Beilstein

Berg in der Hochschwabgruppe in der Steiermark

Der Große Beilstein (kurz auch nur Beilstein) ist ein Gipfel in der Hochschwabgruppe im österreichischen Bundesland Steiermark.

Großer Beilstein

Blick von Südosten auf v. l. n. r. Kloben, Großen Beilstein und Stangenwand

Höhe 2015 m ü. A.
Lage Steiermark, Österreich
Gebirge Hochschwabgruppe, Nördliche Kalkalpen
Dominanz 0,295 km → Kloben
Schartenhöhe 85 m
Koordinaten 47° 36′ 8″ N, 15° 6′ 43″ OKoordinaten: 47° 36′ 8″ N, 15° 6′ 43″ O
Großer Beilstein (Steiermark)
Großer Beilstein (Steiermark)
Gestein U.a. Wettersteinkalk, Steinalmkalk
Alter des Gesteins Obertrias

Lage und Umgebung

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Der Große Beilstein befindet sich rund drei Kilometer südwestlich des Hochschwab-Gipfels. Er ist eine jener Formationen, die aus dem kleinteilig zergliederten Abbruch des Hochschwab-Plateaus zum Trawiestal im Süden markant hervorragen. Sein Gipfel ist als freistehender Felsturm ausgebildet und nur über einen schmalen, etwa 110 Meter eingetieften Sattel an der Nordwestseite mit dem Plateau verbunden. Dahinter erhebt sich eine als „Kloben“ bezeichnete Formation, die den Beilstein um rund 30 Meter überragt, aber in den offiziellen Kartenwerken (ÖK50, GIS-Steiermark) nicht als eigener Gipfel ausgewiesen ist. Im Osten ist der Beilstein durch das Rauchtal bzw. Rauchkar scharf von der Stangenwand abgesetzt, im Westen markieren das weite Schönbergkar und die sogenannte „Salzleiten“ den Übergang zum Zinken.

Eine Besonderheit des Großen Beilsteins ist eine Höhle, die seinen Gipfelbereich ungefähr in Ost-West-Richtung durchläuft.

Geologie und Geomorphologie

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Der Hochschwab und die ihn westlich umgebende Hochfläche, aus deren Abbruchkante der Große Beilstein vorkragt, besteht vorrangig aus Wettersteinkalk, dieser ist leicht wasserlöslich und führt damit zu der typischen Verkarstung. Unterhalb des Wettersteinkalks befinden sich Schichten aus Werfener Schiefer, die einige Kilometer westlich (etwa im Bereich des Sackwiesensees) ebenfalls zutage treten. Während der Würmeiszeit war das Areal von einem Plateaugletscher bedeckt. Aufgrund geringer Eisbewegung sind die erwähnten Hochflächen nur wenig glazial überprägt. An ihren Randabstürzen und in Steilstufen zwischen den Flächen wurden jedoch Kare gebildet, die mit ihren Felswänden und Schutthalden und mit den zwischen ihnen aufragenden Graten den Hochgebirgscharakter der Gegend prägen.[1]

Eine detaillierte geologische Kartierung des Großen Beilsteins wies 2012 nach, dass der Wettersteinkalk nur die Basis von dessen Gipfelaufbau bildet. Auf den Wettersteinkalk folgt eine Überschiebungszone aus Grafensteig- und Reiflingerkalken, an der der aus Steinalmkalk bestehende Beilstein-Gipfel nach Süden über den Wettersteinkalk geschoben wurde.[2]

Wandern und Klettern

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Der Nord-Süd-Weitwanderweg 05 sowie der Nordalpenweg 01 und damit auch die Europäischen Fernwanderwege E6 und E4 führen einige hundert Meter nordwestlich des Großen Beilsteins vorbei, dessen Gipfel jedoch Kletteren vorbehalten bleibt. Aus dem Trawiestal führen mehrere meist unmarkierte und i. d. R. schwierig (mindestens T3 nach der SAC-Wanderskala) zu gehende Steige durch die Kare auf das Plateau. Die Wege durch das Rauchtal östlich[3] und das Schönbergkar westlich des Großen Beilsteins sind für Wanderer unangenehm steil und schottrig, hingegen bei Skitourengehern beliebt.[4][5] Bei Kletterern beliebt ist die aus dem Rauchtal gut zugängliche Ostseite des Beilsteins.[6]

Literatur und Karten

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  • Martin Moser: Hochschwab: Zwischen Salzatal und Murtal (= Rother Wanderführer). 8. Auflage. Bergverlag Rother, Oberhaching 2021, ISBN 978-3-7633-4582-3, S. 74 ff.
  • Florian Dertnig, Kurt Stüwe: Neukartierung des Großen Beilsteins und des umliegenden Bereichs im Hochschwab-Gebiet. In: Naturwissenschaftlicher Verein für Steiermark (Hrsg.): Mitteilungen des Naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark. Nr. 142. Graz 2012, S. 27–44 (zobodat.at [PDF; 18,2 MB]).
  • Hochschwabgruppe. Alpenvereinskarte 1:50.000, Blatt 18, Zusammendruck der amtlichen Karte ÖK50 vom Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen, ISBN 978-3-937530-62-8.
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Commons: Beilstein (Hochschwab) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Gerhard Zückert: Versuch einer landschaftsökologischenb Gliederung der Hochflächen der südlichen Hochschwabgruppe. In: Naturwissenschaftlicher Verein für Steiermark (Hrsg.): Mitteilungen des Naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark. Nr. 125. Graz 1996, S. 55–72 (zobodat.at [PDF; 1,6 MB]).
  2. Florian Dertnig, Kurt Stüwe: Neukartierung des Großen Beilsteins und des umliegenden Bereichs im Hochschwab-Gebiet. In: Naturwissenschaftlicher Verein für Steiermark (Hrsg.): Mitteilungen des Naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark. Nr. 142. Graz 2012, S. 42 f.
  3. Wetzsteinkogel - Zagelkogel (SG I+) - Hochwart - Rauchtal. In: bergfex.at. Abgerufen am 29. Juli 2024.
  4. Skitouren: Hochwart - Rauchtal. In: bergwelten.com. Abgerufen am 16. August 2024.
  5. Salzleiten (2.040m) durch das Schönbergkar. In: alpenvereinaktiv.com. 7. April 2017, abgerufen am 17. August 2024.
  6. Großer Beilstein 2015m. In: hikr.org. Abgerufen am 17. August 2024.