Großer Glasowsee

See in Brandenburg

Der Große Glasowsee ist ein länglicher, stark strukturierter, natürlicher See im Ortsteil Schluft der Gemeinde Schorfheide im Landkreis Barnim (Brandenburg).

Großer Glasowsee
Geographische Lage Brandenburg, Deutschland
Zuflüsse kein Zufluss
Abfluss Glasowgraben → Trämmersee
Ufernaher Ort Schluft
Daten
Koordinaten 52° 57′ 12″ N, 13° 30′ 16″ OKoordinaten: 52° 57′ 12″ N, 13° 30′ 16″ O
Großer Glasowsee (Brandenburg)
Großer Glasowsee (Brandenburg)
Höhe über Meeresspiegel 53,4 m
Fläche 33,1 ha
Länge 1,12 km
Breite 490 m
Maximale Tiefe 6 m
Einzugsgebiet 2 km²[1]
Großer und Kleiner Glasowsee im Ortsteil Schluft, Gem. Schorfheide, Lkr. Barnim, Brandenburg, Ausschnitt aus dem Urmesstischblatt 3047 Groß Schönebeck von 1825

Der Große Glasowsee liegt ca. 2,2 km nordöstlich von Schluft, etwa 2 km südlich von Groß Dölln und 6,2 km nördlich vom Ortskern von Groß Schönebeck. Er ist völlig von Wald umgeben, ein Waldweg führt an das südöstliche Ufer.

Hydrographie

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Der längliche See erstreckt sich in Nordnordost-Südsüdwest-Richtung und hat hier eine maximale Länge von 1,1 km. Er ist allerdings stark gegliedert, in ein kleineres, längliches Nordbecken und ein etwas größeres, mehr gerundetes Südbecken. Nord- und Südbecken sind durch einen nur etwa 50 Meter breiten Flaschenhals miteinander verbunden. Das nördliche Teilbecken ist sehr flach. Dort hat sich im südlichen Bereich, etwas nordöstlich des Flaschenhalses bereits eine kleine Insel gebildet. Das Gewässerkataster gibt die Seefläche mit 33,1 ha an, nach Eckstein waren es 1908 36,6 ha.[2] Die Website Fisch-Hitparade gibt eine Seefläche von nur noch 27,4 ha an.[3] Die topographische Karte 1:25.000 3047 Groß Schönebeck gibt für die Zeit um 1900 noch eine Höhe des Seespiegels von 53,4 m ü. NHN. Zwischen 1991 und 1997 schwankte er zwischen 50,7 und 51,35 m. Bei einer Messung im Jahr 2013 war er wieder auf 51,60 Meter.[1] Die maximale Probennahmetiefe nach dem Gewässerkataster war 6 Meter; Eckstein gibt einen Tiefenwert von 3 Meter an.[2] 1993 hatte der See nach dem Gewässerkataster einen Trophie-Index von 2,8, d. h. der See ist (bzw. war damals) eutroph, und nicht geschichtet.

Der Große Glasowsee hat keinen Zufluss, aber einen Ausfluss, den Glasowgraben, der zum Trämmersee verläuft. Er ist aber meist ausgetrocknet. Der Glasowgraben war früher kanalartig ausgebaut und wurde zum Flößen von Holz genutzt.

Geschichte

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Bereits 1451 werden die beiden Glasowseen urkundlich erwähnt (Sehen .. die glasaw). 1589 heißt es schon: der große Glasow.[4] In der Schmettaukarte ist er als Gr. Glasow See verzeichnet.[5] Im Urmesstischblatt ist der See als Grosse Glassow See eingezeichnet. Er war damals noch etwas größer und hatte vom nördlichen Teilbecken ausgehend eine weite, verlandende Ausbuchtung nach Südosten. Der heute sehr enge Flaschenhals war damals noch breiter. Das Messtischblatt 1: 25.000 Groß Schönebeck (um 1900) führt ihn bereits unter dem heutigen Namen. Der Name leitete sich von einer plb. Grundform *Glasov- zu *glaz = Stein ab.[4]

Nach Eckstein gab es damals (1908) vor allem Schleie, Blei und Hecht im See.[2] Der See ist heute von der Seenfischerei Prenden gepachtet, die auch Gastkarten ausgibt.[3]

Literatur

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  • Olaf Mietz (Projektleiter): Die Seen im Brandenburgischen Jungmoränenland. Teil 2. Gewässerkataster und Angewandte Gewässerökologie, LUA, Referat Öffentlichkeitsarbeit, Potsdam, 1996, separate Paginierung Barnim, S. 2.

Einzelnachweise

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  1. a b Pöyry: Wasserrückhalt zur Moorstabilisierung im Oberlauf des Trämmerfließes (Tranwiesen) sowie im Großen Lotzinsee. Entwurfs- und Genehmigungsplanung. 2013 PDF
  2. a b c Karl Eckstein: Die Fischerei-Verhältnisse der Provinz Brandenburg zu Anfang des 20. Jahrhunderts nebst Fischereikarte in 8 Blättern. II. Teil Die Gewässer der Provinz Brandenburg in alphabetischer Reihe und deren fischereirechtlichen Verhältnisse. Verlag des Fischerei-Vereins für die Provinz Brandenburg, Berlin 1908, S. 69 Online bei archive.org.
  3. a b Großer Glasowsee (leider mit Werbung)
  4. a b Reinhard E. Fischer (Mitautoren: Elzbieta Foster, Klaus Müller, Gerhard Schlimpert, Sophie Wauer, Cornelia Willich): Brandenburgisches Namenbuch. Teil 10: Die Gewässernamen Brandenburgs. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1996, ISBN 3-7400-1001-0, S. 88.
  5. BrandenburgViewer mit eingeblendeter Topographischer Karte 1:10.000