Der Große Preis von Mosambik war ein Automobilrennen, das von 1958 bis 1971 zwölfmal in der ehemaligen portugiesischen Kolonie Mosambik abgehalten wurde. 1966 und 1967 trug es die Bezeichnung Governor General Cup. Das technische Reglement entsprach jeweils dem der Formel 1. Die Rennen hatten keinen Weltmeisterschaftsstatus. In einzelnen Jahren war der Große Preis von Mosambik allerdings in die Südafrikanischen Formel-1-Meisterschaft eingebunden. Rekordsieger war der rhodesische Rennfahrer John Love, der fünf von zwölf Rennen gewann.

Geschichte

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Organisator des Großen Preises von Mosambik war der örtliche Verein Automovil e Touring Club de Moçambique. Die Ausschreibung des Rennens ging auf die Kolonialmacht Portugal zurück, die in ihrer ostafrikanischen Kolonie ein Pendant zu den britisch geprägten Motorsportveranstaltungen in den benachbarten Ländern Rhodesien und Südafrika veranstalten wollte. Die Organisatoren des Großen Preises von Mosambik waren insbesondere an der Teilnahme südafrikanischer Rennfahrer interessiert, die ihrerseits die konstanten klimatischen Verhältnisse im nördlicher gelegenen Mosambik schätzten.[1] 1966 und 1967 zählte das Rennen zur südafrikanischen Formel-1-Meisterschaft; das Ziel, das Rennen dauerhaft als einen Lauf dieser regional erfolgreichen Serie zu etablieren, erreichten die Organisatoren allerdings nicht.

Austragungsort der Großen Preise war jeweils die mosambikanische Hauptstadt Lourenço Marques (heute: Maputo). In den ersten beiden Jahren wurde das Rennen auf einem Straßenkurs in der Stadt abgehalten (Lourenço Marques Street Circuit), ab 1962 auf der neu errichteten, direkt am Indischen Ozean gelegenen ständigen Rennstrecke Circuito de Lourenço Marques.[2][3]

Der Große Preis von Mosambik wurde ab 1972 nicht mehr ausgetragen. Ein wesentlicher Grund hierfür war der Portugiesische Kolonialkrieg, der zu dieser Zeit an Intensität zunahm. 1972 wurde noch das 3-Stunden-Rennen von Lourenço Marques abgehalten, das Jochen Mass gewann; es beendete die Motorsportaktivitäten in Mosambik für die folgenden zwei Jahrzehnte. Nach Erlangung der Unabhängigkeit im Jahr 1975 wurden Automobilrennen in Mosambik zunächst verboten.

Ergebnisse

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Auflage Jahr Strecke Sieger Zweiter Dritter Pole-Position Schnellste Runde
01 1958 Maputo Sudafrika 1961  Ian Frazer-Jones (Porsche) nicht bekannt nicht bekannt nicht bekannt nicht bekannt
02 1961 Maputo Sudafrika 1961  Bruce Johnstone (Cooper-Alfa Romeo) Sudafrika 1961  Ernest Pieterse (Heron-Alfa Romeo) Sudafrika 1961  Syd van der Vyver (Cooper-Alfa Romeo) nicht bekannt nicht bekannt
03 1962 Maputo Sudafrika 1961  Peter de Klerk (Alfa Special) Sudafrika 1961  Doug Serrurier (LDS-Alfa Romeo) Sudafrika 1961  Fanie Viljoen (LDS-Climax) nicht bekannt nicht bekannt
04 1963 Maputo Sudafrika 1961  Peter de Klerk (Alfa Special) Sudafrika 1961  Ernest Pieterse (Lotus-Climax) Sudafrika 1961  Trevor Blokdyk (Cooper-Maserati) nicht bekannt nicht bekannt
05 1964 Maputo Rhodesien Sud 1964  John Love (Cooper-Climax) Sudafrika 1961  Peter de Klerk (Alfa Special) Sudafrika 1961  Trevor Blokdyk (Cooper-Maserati) nicht bekannt nicht bekannt
06 1965 Maputo Rhodesien Sud 1964  John Love (Cooper-Climax) Sudafrika 1961  Peter de Klerk (Alfa Special) Sudafrika 1961  Dave Charlton (Lotus-Ford) nicht bekannt nicht bekannt
07 1966 Maputo Sudafrika 1961  Dave Charlton (Brabham-Climax) Rhodesien Sud 1964  John Love (Cooper-Climax) Rhodesien Sud 1964  Sam Tingle (LDS-Climax) nicht bekannt nicht bekannt
08 1967 Maputo Rhodesien Sud 1964  John Love (Brabham-Repco) Rhodesien Sud 1964  Sam Tingle (LDS-Climax) Sudafrika 1961  Jackie Pretorius (Lotus-Climax) nicht bekannt Rhodesien Sud 1964  John Love (Brabham-Repco)
09 1968 Maputo Sudafrika 1961  Jackie Pretorius (Lola-Ford) nicht bekannt nicht bekannt nicht bekannt nicht bekannt
10 1969 Maputo Rhodesien  John Love (Lotus-Ford) nicht bekannt nicht bekannt nicht bekannt nicht bekannt
11 1970 Maputo Sudafrika 1961  Dave Charlton (Lotus-Ford) nicht bekannt nicht bekannt nicht bekannt nicht bekannt
12 1971 Maputo Rhodesien  John Love (Surtees-Ford) nicht bekannt nicht bekannt nicht bekannt nicht bekannt

Literatur

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  • Ken Stewart, Norman Reich: Sun on the Grid. Grand Prix and Endurance Racing in Southern Africa. London 1967, ISBN 1-870519-49-3
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Einzelnachweise

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  1. Stewart, Reich: Sun on the Grid, S. 39 ff., S. 218.
  2. Circuito de Lourenço Marques auf der Internetseite www.gdecarli.it (abgerufen am 11. April 2013).
  3. Layout des Circuito de Lourenço Marques auf der Internetseite www.silhouet.com (abgerufen am 11. April 2013).