Großholzleute
Großholzleute ist eine von vier 1972 eingemeindeten Gemarkungen der Stadt Isny im Allgäu im Landkreis Ravensburg.
Großholzleute Stadt Isny im Allgäu
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Koordinaten: | 47° 41′ N, 10° 5′ O |
Höhe: | 725 (723–1118) m |
Einwohner: | 1400 (31. Dez. 2011) |
Eingemeindung: | 1. Juli 1972 |
Postleitzahl: | 88316 |
Vorwahl: | 07562 |
Postkarte von Holzleuten (1908)
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Geographie
BearbeitenDie Gemarkung des Luftkurortes bildet den äußersten Südosten des Bundeslandes Baden-Württemberg und grenzt an die Landkreise Oberallgäu und Lindau.
Geschichte
BearbeitenDer Name des Ortes leitet sich von der früher jährlich stattfindenden Großen Holzleite ab. Mittels der Transportart Flößerei wurde das Holz von dem waldreichen Gebirgszug Adelegg, über die beiden Flüsse Argen in den Bodensee geleitet.
Die Grundherrschaft über Großholzleute lag im 11. Jahrhundert bei den Grafen von Veringen und deren Ministeriale von Trauchburg.[1] Von diesen gelangte es 1258 an die Fürsten von Waldburg-Zeil. Nach einem kurzen Zwischenspiel in der Reichsgrafschaft von Quadt wird die Ortschaft im Jahre 1806 Bestandteil des Königreichs Württemberg.
Im Landgasthof Adler in Großholzleute traf sich von 31. Oktober bis 2. November 1958 die Gruppe 47. Bei dem Treffen las der spätere Literaturnobelpreisträger Günter Grass erstmals aus seinem Roman Die Blechtrommel vor.[2]
Am 1. Juli 1972 wurde Großholzleute in die Stadt Isny eingegliedert.[3]
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenIn Großholzleute befindet sich die im Jahre 1480 errichtete Kapelle St. Wolfgang, deren Gemeinde zum Dekanat Allgäu-Oberschwaben in der Diözese Rottenburg-Stuttgart gehört. Der Landgasthof Adler ist ein um 1500 errichteter Gasthof, in dem schon Maria Theresia und ihre Tochter Marie-Antoinette (auf ihrer Brautfahrt von Wien nach Versailles) einkehrten. Auf der Gemarkung Großholzleute befinden sich der Aussichtsberg Schwarzer Grat, die Rehaklinik Überruh, das Naturschutzgebiet Hengelesweiher, die Hasenbergschanze und die Holzkapelle Dürrenbach.
Kulturdenkmale
BearbeitenWeiler und Einödhöfe
Bearbeiten- Altweg, Einödhof zu Bolsternang
- Anger, Weiler zu Bolsternang
- Anwanden, Weiler
- Argen, Weiler
- Blasenberg, Einödhof
- Bolsternang, Pfarrweiler
- Burkwang, Weiler
- Deschenacker, Einödhof zu Bolsternang
- Dürrenbach, Weiler
- Endberg, Einödhof zu Bolsternang
- Gaistopf. Einödhof zu Bolsternang
- Grätte, Einödhof zu Bolsternang
- Haidlingshof, Einödhof
- Häuflingshof, Einödhof
- Hengelesmühle, Mühle
- Hofacker, Einödhof zu Bolsternang
- Kleinholzleute, Weiler
- Moos, Weiler
- Niederacker, Einödhof zu Bolsternang
- Osterösch, Einödhof zu Bolsternang
- Rain, Weiler
- Riedhof, Einödhof
- Riedacker, Einödhof zu Bolsternang
- Rothenbach, Weiler
- Schließlang, Weiler
- Simmerberg, Weiler
- Thoracker, Einödhof zu Bolsternang
- Ueberruh, Einödhof zu Bolsternang
- Wehrlang, Weiler
- Weidenhalden, Einödhof zu Bolsternang
- Wolfbühl, Weiler
Literatur
Bearbeiten- Landesarchivdirektion Baden-Württemberg (Hrsg.): Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band 7: Regierungsbezirk Tübingen. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004807-4.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Günther Bradler: Studien zur Geschichte der Ministerialität im Allgäu und in Oberschwaben. Göppingen 1973. Seite 242.
- ↑ https://www.schwaebische.de/home_artikel,-vor-50-jahren-guenter-grass-liest-in-grossholzleute-die-blechtrommel-_arid,2537440.html (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2022. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 536 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).