Großsteingräber bei Pensin

Bauwerk in Deutschland

Die Großsteingräber bei Pensin waren vermutlich vier megalithische Grabanlagen der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur bei Pensin, einem Ortsteil von Kletzin im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte (Mecklenburg-Vorpommern). Sie wurden vermutlich im späten 19. oder frühen 20. Jahrhundert zerstört. Die Existenz der Gräber wurde in den 1820er Jahren durch Friedrich von Hagenow handschriftlich erfasst. Seine Notizen wurden 1961 von Hansdieter Berlekamp veröffentlicht. Freiherr von Boenigk führte hier 1883 Ausgrabungen durch. Die Fundgegenstände kamen zunächst nach Stettin und befinden sich heute im Pommerschen Landesmuseum in Greifswald. Hans-Jürgen Beier erwähnt noch eine Steinkiste, die aber wohl mit einem der Großsteingräber identisch sein dürfte.

 
Lageplan der Großsteingräber und Grabhügel bei Zeitlow, Wüstenfelde, Pensin und Quitzerow nach von Hagenow

Die Gräber befanden sich östlich und nordöstlich von Pensin. In der Umgebung gab es einst zahlreiche weitere Großsteingräber. Direkt östlich schlossen sich die Großsteingräber bei Quitzerow an. Nördlich lagen die Großsteingräber bei Zeitlow und Wüstenfelde. Die nächsten noch erhaltenen Anlagen sind die rund 6 km ostnordöstlich gelegenen Großsteingräber bei Sophienhof.

Beschreibung

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Bei allen Anlagen handelte es sich um Großdolmen. Zwei von ihnen waren mit einem Rollsteinhügel ummantelt. Die beiden anderen Gräber besaßen ein Hünenbett mit rechteckiger oder trapezförmiger Umfassung. Eines von ihnen beschreibt von Boenigk als kujawisches Grab mit annähernd dreieckigem Hünenbett. Es war 32 m lang und an der Basis 6 m breit. Die Umfassung bestand nur aus kleinen Steinblöcken. An der spitzen Seite des Bettes lag ein einzelner Stein von über 2 m Länge und etwa 10 Tonnen Gewicht. 7 m von der Basis entfernt lag die Grabkammer, bei der es sich laut von Boenigk um eine kleine Kiste aus Sand- und Kalkstein-Platten mit einem Volumen von 0,7 m² handelte. Beier führt dieses Grab irrtümlich als fünfte Grabanlage bei Pensin auf, obwohl Ewald Schuldt von Boenigks Bericht bei seiner Auflistung von vier Gräbern bereits berücksichtigt hat.

Aus dem untersuchten Grab stammen eine Feuerstein-Klinge („Säge“) sowie eine Lanzenspitze aus Feuerstein. Eine weitere Lanzenspitze wurde außerhalb des Grabes gefunden. Beide Spitzen sind dem Spätneolithikum zuzuordnen.

Literatur

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  • Fünfundvierzigster Jahresbericht der Gesellschaft für Pommersche Geschichte und Alterthumskunde. 1. April 1882 bis 1. April 1883. In: Baltische Studien. Band 33, 1883, S. 413 (Online).
  • Hans-Jürgen Beier: Die megalithischen, submegalithischen und pseudomegalithischen Bauten sowie die Menhire zwischen Ostsee und Thüringer Wald. Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas 1. Wilkau-Haßlau 1991, S. 25.
  • Hansdieter Berlekamp: Aus der Arbeit Friedrich von Hagenows. In: Greifswald-Stralsunder Jahrbuch. Band 1, 1961, S. 9–18.
  • Ingeburg Nilius: Das Neolithikum in Mecklenburg zur Zeit und unter besonderer Berücksichtigung der Trichterbecherkultur (= Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte der Bezirke Rostock, Schwerin und Neubrandenburg. Band 5). Museum für Ur- und Frühgeschichte, Schwerin 1971, S. 102.
  • Ewald Schuldt: Die mecklenburgischen Megalithgräber. Untersuchungen zu ihrer Architektur und Funktion. VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1972, S. 132.
  • Ernst Sprockhoff: Atlas der Megalithgräber Deutschlands. Teil 2: Mecklenburg – Brandenburg – Pommern. Rudolf-Habelt Verlag, Bonn 1967, S. 88.