Grummer Bach

Fluss in Deutschland

Der Grummer Bach im Bochumer Stadtteil Grumme ist seit vielen Jahrzehnten überwiegend „naturfremd ausgebaut“,[2] zum großen Teil verrohrt, weitgehend begradigt und in Beton gebettet. An einigen Stellen jedoch, vor allem im Bereich der Grummer Teiche, ist er „naturnah gestaltet“ – das Bachbett ist kaum befestigt, das Ufer weist standorttypische Gehölze auf, manche abgestorbenen oder umgefallenen Bäume dürfen stehen oder liegen bleiben.

Grummer Bach
Grummer Bach im Betonbett

Grummer Bach im Betonbett

Daten
Gewässerkennzahl DE: 277242 Grummer Bach
Lage Bochum, Ruhrgebiet, Nordrhein-Westfalen
Flusssystem Rhein
Abfluss über Hofsteder Bach → Hüller Bach → Emscher → Rhein → Nordsee
Quelle in Hiltrop
51° 30′ 1″ N, 7° 13′ 0″ OKoordinaten: 51° 30′ 1″ N, 7° 13′ 0″ O
Mündung unterirdisch in den Hofsteder Bach (Hofstede)

Länge sichtbarer Teil ca. 2,7 km[1]
Linke Nebenflüsse Rottmannsbach, Schmalebecke und Albecke
Durchflossene Stauseen Grummer Teiche
Grummer Bach, naturnah gestaltet

Grummer Bach, naturnah gestaltet

Geographie

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Der Grummer Bach kommt in Hiltrop erstmals zu Tage. Nach weniger als 200 Metern an der Erdoberfläche unterquert er die hochgelegene ehemalige Bahntrasse zwischen der ehemaligen Zeche Lothringen in Gerthe und den Stahlwerken Bochum an der Castroper Straße. Dann fließt er weiter in Richtung Westen durch ein breites, wasserreiches Tal zwischen Güsten- und Kötterberg (im Norden) und Böckenberg und Böckenbusch (im Süden). Dabei wird er zum Schutz vor Hochwasser mehrmals gestaut. Die Rückhaltebecken sind recht flach und sehen fast natürlich aus – die Grummer Teiche sind ein beliebtes Naherholungsgebiet. Von Süden her hat der Grummer Bach drei Zuflüsse: den Rottmannsbach, die Schmalebecke und die Albecke – letztere ist vollständig verrohrt. Der Grummer Bach selbst verschwindet auch in einem Rohr und mündet in Hofstede unterirdisch in den Hofsteder Bach.

Weitere geografische Daten über den sichtbaren Teil des Grummer Bachs [1]
Erstes Auftreten an der Oberfläche in Hiltrop 51° 30′ 15″ N, 7° 15′ 15″ O ca. 110 m ü.NN
 
Verschwinden im Rohr in Hofstede 51° 30′ 1″ N, 7° 12′ 59″ O ca. 74 m ü.NN
 

Geschichte

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In den 1950er Jahren war die Quelle des Grummer Bachs, früher auch Grumbecke oder Grume genannt, noch sichtbar: „Westlich von Grümershof – heute Benking in Hiltrop – entspringt eine Quelle, deren Wasser zuerst in südlicher und dann in westlicher Richtung im Talgrunde verläuft. Es ist die Grumbecke oder der Grummer Bach …“[3][4] Im Mittelalter trieb dieser schon die Grummer Mühle und nach seiner Mündung in den Hofsteder Bach auch die Bulxmühle an. Der Hofsteder Bach, auch Schmechtingsbach genannt, kam aus dem Süden, aus Bochum – seine Quelle lag bei Altenbochum.[5][6]

Verwaltung

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In der Gewässerverwaltung von Nordrhein-Westfalen sind der Grummer Bach und ein Teil des Hofsteder Bachs zusammengefasst worden zu einem Fließgewässer mit der Nummer 277242 und dem Namen Hofsteder Bach. Dieser neue Hofsteder Bach besteht aus circa 1,8 km altem Hofsteder Bach, rund 1 km verrohrtem Fließgewässer und etwa 2,7 km Grummer Bach.[1] Zur Zeit findet eine „Ökologische Verbesserung von km 0,00 bis km 1,80“, also am alten Hofsteder Bach statt.[7] Die geplante Renaturierung des Grummer Bachs ist noch nicht in Angriff genommen.[2]

Siehe auch

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Literatur

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  • Bernhard Stein und Kaspar Kamp, Heimatkunde der Kreise Bochum Stadt und Land, Gelsenkirchen Stadt und Land, Hattingen und Witten, Arnsberg 1900 ULB Münster
  • Karl Freund: Heimatkundliches aus Grumme (= Vereinigung für Heimatkunde Bochum [Hrsg.]: Bochumer Heimatbuch. Band 5). Bochum 1951, S. 134 ff. (online).
  • Axel Schäfer, Norbert Konegen, Hans H. Hanke (Hg.), Bochum entdecken – 20 Stadtteilrundgänge durch Geschichte und Gegenwart, Essen 2009
  • Heinz Schlinkert: Die historische Entwicklung der Bäche im Einzugsbereich der Emscher im Nordwesten Bochums (= Kortum-Gesellschaft Bochum [Hrsg.]: Bochumer Zeitpunkte. Heft 44). Bochum Dezember 2023, S. 18–35.
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Commons: Grummer Bach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)
  2. a b Stadt Bochum, Landschaftsplan Bochum – Mitte/Ost, Grünflächenamt (Memento des Originals vom 2. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bochum.de (rechtsverbindlich seit 1998)
  3. Karl Freund, Heimatkundliches aus Grumme, 5. Heimatbuch, Bochum 1951, S. 134ff
  4. Karte im Stadtarchiv – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte, 1959
  5. Bernhard Stein und Kaspar Kamp, Heimatkunde der Kreise Bochum Stadt und Land, Gelsenkirchen Stadt und Land, Hattingen und Witten, Arnsberg 1900, S. 14ff und 64f ULB Münster
  6. Historische Karten von 1836–1850 bei TIM-online NRW – Topographisches InformationsmanagementHinweise
  7. Bauschild der Emschergenossenschaft an der Dorstener Straße in Hofstede, 2014