Grupenstraße (Hannover)
Die Grupenstraße war die erste Fußgängerzone in Hannover und wurde von den Hannoveranern anfangs gern als erste der Bundesrepublik deklariert.[1] Die von der Osterstraße[2] am Platz der Weltausstellung[3] zur Schmiedestraße führende Verbindung[2] war ursprünglich schon seit 1870 – noch vor der Reichsgründung – geplant worden, wurde dann aber erst in der Nachkriegszeit ab 1949[4] bis 1950 realisiert.[2] Der Gesamtanlage lag die Idee eines direkten Weges für Fußgänger vom Kröpcke über den Marktplatz, vorbei an der Marktkirche bis zu dem damals als Sitz des Niedersächsischen Landtages geplanten Leineschlosses zugrunde. Die Wegebeziehung sollte als „städtebaulich Bereicherung“ sowohl die Kirche als auch das Schloss „auf neue Art zum Erlebnis“ bringen.[4]
Für die Blockbebauung insbesondere zwischen der Grupen- und der Seilwinderstraße hatten sich zuvor Geschäftsleute und Grundstückseigentümer in der Aufbaugemeinschaft Hannover zusammengeschlossen, die die Gebäude dann nach Plänen des Architekten Jodl Egner errichten ließen.[4]
Die Brunnenanlage mit den spielenden Kindern von Kurt Lehmann ergänzte die Anlage ab 1956.[5]
Das Barmenia-Haus an der Ecke Grupen- und Schmiedestraße schloss dann jedoch erst 1958 bis 1959 durch den Architekten Karl-Heinz Lorey auf.[6]
Im Jahr 2004 förderte der Freundeskreis Hannover die Umgestaltung der Grupenstraße zu einer „familienfreundlichen Fußgängerzone“ mit 10.000,- Euro;[7]
Literatur
Bearbeiten- Konstanty Gutschow: Stadtmitte Hannover. Beiträge zur Aufbauplanung der Innenstadt. Herausgegeben von der Aufbaugemeinschaft Hannover e.V. mit Unterstützung des Stadtbauamtes Hannover, Hannover: Verlagsgesellschaft Land und Garten, 1949
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Stephan Lohr, Ludwig Zerull (Hrsg.): Die 1960er Jahre in Hannover. Künstler, Galerien und Straßenkunst. 2. Dezember 2007 - 30. März 2008, herausgegeben in Zusammenarbeit mit dem Sprengel-Museum Hannover, Hannover: Sprengel-Museum, 2007, ISBN 978-3-89169-206-6, S. 19; Vorschau über Google-Bücher
- ↑ a b c Helmut Zimmermann: Grupenstraße, in ders.: Die Straßennamen der Landeshauptstadt Hannover. Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 100
- ↑ Chronologie kurz gefasst, in Heidi Müller, Klaus Selle (Hrsg.), Astrid Bräuer, Anna Marohn, Kirsten Niederlein, Dagmar Reißhauer, Anke Schüler, Kirsten Timmer (Mitarb.): EXPOst. Großprojekte und Festivalisierung als Mittel der Stadt- und Regionalentwicklung: Lernen von Hannover. Im Rahmen des Projektes EXPO.doc, einer Kooperation von Bürgerbüro Stadtentwicklung Hannover, Institut für Freiraumentwicklung und Planungsbezogene Soziologie an der Universität Hannover, Stadtarchiv Hannover und dem Lehrstuhl für Planungstheorie und Stadtplanung an der RWTH Aachen ( = Arbeitsgruppe Bestandsverbesserung: AGB-Bericht, No. 48), Hannover; Aachen; Dortmund: Dortmunder Vertrieb für Bau- und Planungsliteratur, 2002, ISBN 978-3-929797-71-8 und ISBN 3-929797-71-2, S. 85ff.; hier: S. 97; Vorschau über Google-Bücher
- ↑ a b c Hermann Boockhoff, Jürgen Knotz (Bearb.): Grupenstraße, in dies.: Architektur in Hannover seit 1900, hrsg. von der Architektenkammer Niedersachsen, München: Callwey, 1981, ISBN 978-3-7667-0599-0 und ISBN 3-7667-0599-7, [ohne Paginierung; P 3]
- ↑ Rainer Ertel, Ernst-Friedrich Roesener: Hannoversches Brunnenbuch. Wasserspiele und Brunnen in Hannover. Fackelträger, Hannover 1988, ISBN 3-7716-1497-X, S. 14
- ↑ Friedrich Lindau: Karl-Heinz Lorey, in ders.: Hannover. Wiederaufbau und Zerstörung. Die Stadt im Umgang mit ihrer bauhistorischen Identität. Schlütersche, Hannover 2001 (2. Auflage), ISBN 3-87706-607-0, S. 331; Vorschau über Google-Bücher
- ↑ Thomas: Grupenstraße wird zur Spielstraße, in: Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ) vom 1. November 2004
Koordinaten: 52° 22′ 19,6″ N, 9° 44′ 11,3″ O