Gsieser Törl
Gsieser Törl | |||
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Himmelsrichtung | Süd | Nord | |
Passhöhe | 2205 m ü. A. | ||
Region | Provinz Südtirol, Italien | Bundesland Tirol, Österreich | |
Wasserscheide | Gsieser Bach → Rienz → Eisack → Etsch | Lappbach → Schwarzach → Isel → Drau → Donau | |
Talorte | St. Magdalena im Gsieser Tal | St. Jakob im Defereggental | |
Ausbau | Markierter Steig | ||
Gebirge | Villgratner Berge | ||
Karte (Südtirol) | |||
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Koordinaten | 46° 53′ 13″ N, 12° 15′ 35″ O |
Das Gsieser Törl ist ein Übergang (2205 m ü. A.) in den Villgratner Bergen zwischen dem Gsieser Tal in Südtirol (Italien) und dem Defereggental in Osttirol (Österreich). Westseitig wird der Pass vom Deferegger Pfannhorn (2820 m) und dem Kärlskopf (2836 m) überragt, ostseitig vom Plankfeld (2664 m) und vom Kahorn (2692 m). Seit dem Inkrafttreten des Vertrags von Saint-Germain 1920 verläuft über das Gsieser Törl die Grenze zwischen Italien und Österreich.
Um das Gsieser Törl ranken sich viele alte Schmugglergeschichten. Es galt besonders in den 1920er und 1930er Jahren als ein viel benutzter Schmugglerweg zwischen Italien und Österreich, ebenso wie die Joche zwischen Gsieser Tal und Villgratental.[1] Zu dieser Zeit, jedoch auch noch bis in die 1970er Jahre hinein, wurde dieser an sich weit abgelegene Übergang vor allem von italienischen Zollbeamten restriktiv kontrolliert. Obwohl der Übergang nur nach mehreren Stunden anstrengendem Fußmarsch erreichbar ist, wurde dieser seinerzeit intensiv von Schmugglern meist zur Nachtzeit benutzt.[2]
Wenige Meter unterhalb des Törl-Kamms befinden sich auf italienischer Seite noch verlassene, direkt an die Felswand gebaute Kasernengebäude. In diesen primitiven Unterkünften waren die Zollbeamten damals selbst in den Wintermonaten untergebracht, auf rund 2200 Metern Höhe, schwer zugänglich vom Talort. Auf der gesamten Breite des Übergangs markierte auf diesem Bergeinschnitt noch lange Zeit ein Holzzaun die Staatsgrenze. Von diesem Zaun war im September 2018 nichts mehr zu sehen. Auch die Zollhütte, die auf einem Bild in diesem Artikel gezeigt wird, ist eingebrochen und liegt nur noch als Schutthaufen da.
Es gab vor einigen Jahren Planungen, den Weg zum Gsieser Törl zu beiden Seiten als grenzüberschreitenden Straßenübergang auszubauen. Diese Pläne wurden aber nie verwirklicht, da der Eingriff in die Landschaft immens gewesen wäre und in keinem vernünftigen Verhältnis zum Nutzen gestanden hätte.[3]
Aufstieg
BearbeitenSüdseite
BearbeitenVon St. Magdalena (Kirche, 1398 m) im Gsieser Tal, zunächst hinein zur Talschlusshütte (1465 m; dorthin auch mit dem Auto möglich, Parkplatz); nun links bzw. geradeaus zum Rotmooshof, von dort entweder auf dem Fahrweg durch den Wald (Markierung Nr. 49) oder auf dem ostseitigen Fußweg meist durch Almgelände hinein zur Pidigalm und zur Kradorfer Alm (Ausschank, 1694 m). Nun bald stärker ansteigend weiter talauf zur Oberbergalm (1975 m; Ausschank) und über saftige Bergwiesen und vorbei am Quellgebiet des Gsieser Baches hinauf zum Gsieser Törl (ab Ausgangspunkt 2½ Std.).
Nordseite
BearbeitenVom Ortsteil Maria Hilf bei St. Jakob in Defereggen, über den Weg Nr. 329 zur Lappachalm (1928 m), von dort unschwierig über Almwiesen, stets am Lappbach entlang, hinauf zum Gsieser Törl (ab Ausgangspunkt 2½ Std.).
Bilder
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Altes Wachtürmchen am Gsieser Törl, das früher zur Überwachung der Staatsgrenze diente (seit mindestens 2018 eingestürzt)
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Grenzstein Österreich / Italien am Gsieser Törl
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Gsieser Törl im Winter, mit eingeschneitem Holzzaun und Wachtürmchen
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ "Das Schmugglertal" - Dokumentation der Verhältnisse zwischen Gsies, Villgraten und Defereggen - Tourismusverband Gsieser Tal (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)
- ↑ Grenzüberschreitendes EU-Interreg-Projekt "Über die Jöcher: Gsiesertal - Villgraten" ( vom 6. April 2009 im Internet Archive)
- ↑ ADAC Verlag (Hrsg.): ADAC Reiseführer Plus Südtirol. München 2005, ISBN 3-89905-272-2, S. 71 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).