Gudrun Kammasch

deutsche Chemikerin und Hochschullehrerin

Gudrun Kammasch (* 11. Mai 1942 in Tübingen;[1]16. März 2024 in Berlin[2]) war eine deutsche Chemikerin und Hochschullehrerin.

Ausbildung und Werdegang

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Gudrun Kammasch wurde 1942 als Tochter von Paula Stockmann, geb. Heyer, und dem Agrarwissenschaftler Günther Stockmann[3] geboren. Nach einem Studium in Stuttgart und Ablegung ihres Vordiploms an der Philipps-Universität Marburg 1964 studierte sie an der Technischen Universität in West-Berlin, wo sie 1967 ihr Diplom abschloss. 1970 promovierte sie in pharmazeutischer Chemie an der Freien Universität.[1][4]

Ab 1970 unterrichtete sie als Lehrkraft an einer der Staatlichen Ingenieurakademien, aus denen im Folgejahr die Technische Fachhochschule Berlin hervorging. Im Zuge dessen erlangte Kammasch die erste weibliche Professur der Hochschule und baute die Studiengänge für Lebensmitteltechnologie auf. Neben zahlreichen weiteren Ämtern der akademischen Selbstverwaltung fungierte sie zwischen 1991 und 1994 als Vizepräsident für Forschung und Technologietransfer.

Als eine der ersten Berliner Hochschullehrerinnen initiierte sie erste Arbeitskreise weiblicher Professuren in Berlin. Besonderes Augenmerk ihres akademischen Engagements galt darüber hinaus insbesondere der Didaktik sowie Aspekten der Nachhaltigkeit und interkulturellen Zusammenarbeit. 1993 stieß dies aufgrund ihrer Mitgliedschaft in der Gesellschaft zur Förderung der psychologischen Menschenkenntnis (GFPM) auf Kritik.[5][6]

2013 verfasste sie eine Replik auf Thomas Nagel.[7] Als langjährige Vorsitzende des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit war sie Verleiherin des Berliner-Friedensuhr-Preises.

Privates

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Kammasch war zwischen 1966 und 1986 verheiratet. Ihr Sohn ist der Architektur- und Kulturtheoretiker Tim Kammasch (* 1967). Zuletzt war sie mit Peter Brinkmann liiert.[8][2]

Neben ihren wissenschaftlichen Leistungen engagierte sich Kammasch vor allem für die Förderung eines „Dialogs der Kulturen der Welt und insbesondere für [...] Frauen an den Hochschulen“, für die sie 2010 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde.[9] Darüber hinaus setzte sie sich auf vielfältige Art und Weise für die Weiterentwicklung der Ingenieursausbildung, die Integration von Diversity und des Nachhaltigkeitsparadigmas in Wissenschaft und Lehre, sowie Friedenspolitik ein.[10]

Mitgliedschaften

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Auszeichnungen

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Schriften (Auswahl)

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Literatur

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  • Rising to the Top. Global Women Engineering Leaders Share their Journeys to Professional Success. Global Engineering Deans Council / International Federation of Engineering Education, 2019, ISBN 978-0-359-95581-7, S. 139–152.
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Einzelnachweise

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  1. a b Gudrun Kammasch. In: Prabook. Abgerufen am 9. April 2024 (englisch).
  2. a b Traueranzeigen von Gudrun Kammasch | Tagesspiegel Trauer. Abgerufen am 26. Mai 2024 (deutsch).
  3. Stockmann, Günther in GEPRIS Historisch | DFG. In: Deutsche Forschungsgemeinschaft. Abgerufen am 9. April 2024.
  4. Prof. Dr. rer. nat. Gudrun Kammasch. Zur Person. CV. In: Berliner Hochschule für Technik. Abgerufen am 9. April 2024.
  5. Ist die Vizepräsidentin politisch tragbar? In: Die Tageszeitung: taz. 27. November 1993, ISSN 0931-9085, S. 36 (taz.de [abgerufen am 9. April 2024]).
  6. Gudrun Kammasch – InRuR. Abgerufen am 9. April 2024.
  7. Gudrun Kammasch: Meinung: Mit der tiefsten Einfühlung. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 9. April 2024]).
  8. 56. Bundespresseball: Die Gäste 2007. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 26. Mai 2024]).
  9. a b Verleihung des Verdienstkreuzes 1. Klasse an Prof. Gudrun Kammasch. Abgerufen am 26. Mai 2024.
  10. Nachruf Gudrun Kammasch. In: Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit. Abgerufen am 9. April 2024.
  11. Awards. Nicola Tesla Chain. In: International Society for Engineering Pedagogy - IGIP. Abgerufen am 9. April 2024 (englisch).
  12. IfKom und FinAF verleihen Nachhaltigkeitspreis 2023. 3. März 2023, abgerufen am 27. Mai 2024 (deutsch).