Tibetische Bezeichnung
Tibetische Schrift:
ཡོན་ཏན་འོད
Wylie-Transliteration:
yon tan 'od
Chinesische Bezeichnung
Vereinfacht:
功德光
Pinyin:
Gongdeguang

Gunaprabha (skt. Guṇaprabha; * um 500) oder Yönten Ö (tib. yon tan 'od) wurde im nordindischen Mathurā in einem Brahmanengeschlecht geboren. Er war ein streitbarer Shramana, der sich als Anhänger des Mahayana besonders gegen das Hinayana wandte.[1]

Taranatha zufolge lernte er alle Veden und Shastras und trat in Vihara in den geistlichen Stand. Er war einer der Hauptschüler[2] von Vasubandhu[3] bei dem er den Dreikorb der Shravakas erwarb und sich auch Gelehrsamkeit in vielen Mahayana-Sutras und in Sachen Vinaya[4] und der Shastras der verschiedenen Schulen erwarb. Die hunderttausend Vinaya-Abschnitte lernte er beständig auswendig.[5]

Er hatte eine große Zahl von Schülern.

Zusammen mit Shakyaprabha zählt er zu den Zwei Außergewöhnlichen Meistern (mchog gnyis).

Über seine Taten berichten Butön und Taranatha.

Er schrieb das Dulwa Dotsa ( 'dul ba mdo rtsa[6]) und das Karma Shatam (kar ma sha tam[7]).

Sein Werk Vinaya-Sutra (skt. vinayasūtra) mit seinem Kommentar[8] gehört zu den Dreizehn klassischen indischen buddhistischen Texten (gzhung chen bcu gsum[9]), die mit den Dreizehn Großen Kommentaren [10] des berühmten Kommentators Khenpo Shenga (gzhan phan snang ba; 1871–1927) einen festen Bestandteil des Shedra-Curriculums der Nyingma-, Kagyü- und Sakya-Schulen bilden.

„Als er der Guru des Königs geworden war, verwandte er, wenn ihm auch täglich massloser Bedarf zu Theil ward, alles sofort zu Tugendwerken, und in den von ihm selbst geübten Tugenden fand keine Abnahme statt.[11]

Literatur

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  • ZHDCD (Artikel: yon tan 'od)
  • A. Schiefner: Taranatha's Geschichte des Buddhismus in Indien, n.p. (St. Petersburg 1869) – (Online)
  • Paul K. Nietupski, 'Guṇaprabha’s Vinayasūtra Corpus: Texts and Contexts', JIATS 5, 2009 (Online-Zugang)

Siehe auch

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Einzelnachweise und Fußnoten

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  1. Erklärendes Wörterbuch zum chinesischen Buddhismus. Chinesisch-Sanskrit-Deutsch. Von Heinrich Hackmann. Nach seinem handschriftlichen Nachlass überarbeitet von Johannes Nobel. Herausgegeben von der Religionskundlichen Sammlung der Universität Marburg/Lahn. Leiden 1951 (Online), S. 161
  2. Dessen vier Hauptschüler waren Sthiramati (vgl. Abhidharma); Dignāga (vgl. Pramāṇa); Guṇaprabha (vgl. Vinaya) und Arya Vimuktasena (vgl. Prajñāpāramitā).
  3. tib. dbyig gnyen
  4. chin. Pinaiye 毘奈耶
  5. Taranatha: Geschichte des Buddhismus in Indien (Übers. Schiefner, S. 128 f.)
  6. engl. Basic Discourse on Monastic Discipline (u. a.), eine Lehrrede über monastische Disziplin, die später von Dharmamitra ausgiebig kommentiert wurde; siehe: Koṅ-sprul Blo-gros-mthaʼ-yas: The Treasury of Knowledge: Buddhism's Journey to Tibet, S. 250.
  7. tib. ཀར་མ་ཤ་ཏམ
  8. tib. 'dul ba mdo rtsa ba; chin. Lü jing 律经 bzw. 戒律本论
  9. vgl. rywiki.tsadra.org: Thirteen classical Indian Buddhist Texts: 1. Pratimokshasutra von Buddha Shakyamuni; 2. Vinayasutra von Gunaprabha; 3. Abdhdharmasamuccaya von Asanga; 4. Abhidharmakosa von Vasubandhu; 5. Mulamadhyamakakarika von Nagarjuna; 6. Madhyamakavatara von Candrakirti; 7. Catuhasatakashastra von Aryadeva; 8. Bodhisattvacaryāvatāra von Santideva; 9. Abhisamayalamkara von Asanga; 10. Mahayanasutralamkara von Asanga; 11. Madhyantavibhanga von Asanga; 12. Dharmadharmatavibhanga von Asanga; 13. Mahayanottaratantra von Asanga
  10. chin. Shisan bu dalun十三部大论/十三部大論, engl. Thirteen Great Commentaries; vgl. 十三部大论注释(1-13册); ISBN 9787540933654, Rdzogs-chen mkhan chen Gźan-dgaʼi gsuṅ ʼbum
  11. Taranatha: Geschichte des Buddhismus in Indien, Übers. Schiefner, S. 129
Gunaprabha (Alternativbezeichnungen des Lemmas)
Gunaprabha; Guna Prabha; ཡོན་ཏན་འོད; yon tan 'od; Acharya Gunaprabha; Guṇaprabha; Yönten Ö; 阿闍黎功德光; 功德光