Gunzo von Worms

Bischof von Worms (858-875)

Gunzo († 18. November 872) war ab 856[1], „vor 858“[2] oder ab 859[3] bis zu seinem Tod Bischof von Worms.

Informationen zu seiner Person und Amtszeit gibt es nur punktuell. Über seine Herkunft ist nichts bekannt.[4] 858 vermittelte in einem Streit zwischen Bischof Gebhard I. von Speyer und den Erben eines Schenkers.[5] Weiter sind Urkunden erhalten, nach denen er sich beim Gütererwerb für das Cyriakusstift in Neuhausen einsetzte.[6]

868 war er Gastgeber der Synode von Worms, bei der sich Geistliche aus dem gesamten Ostfrankenreich trafen, und die langwirkende kirchenrechtliche Beschlüsse fasste.[7]

In seiner Amtszeit wurde der Wormser Dom 872 von einem Blitz getroffen und brannte ab.[8]

Seine Grabinschrift ist in einer Abschrift aus dem 16. Jahrhundert überliefert:

„Guntzo sepultus humo conclusit lunina fumo,
Non jacet in clumo Guntzo sepultus humo.
Gaudea Guntzo capit cælestia præsul honestus
Vivit et haud mœstus gaudia Guntzo capit.[9]

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. So: Hartmann: Die Konzilien der karolingischen Teilreiche 860–874.
  2. So: Kohl / Felten, S. 117.
  3. So: Ernst Friedrich Mooyer: Episcopatus Wormatiensis. In: Verzeichnisse der deutschen Bischöfe seit dem Jahr 800 nach Chr. Geb. Minden 1854, S. 123 books.google.de
  4. Jürgensmeier, S. 21.
  5. Kohl / Felten, S. 117.
  6. Jürgensmeier, S. 21.
  7. Hartmann: Die Konzilien der karolingischen Teilreiche 860–874. Ders.: Das Konzil von Worms 868. Überlieferung und Bedeutung = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen. Philologisch-historische Klasse. Dritte Folge Nr. 105. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1977, S. 92, Anm. 210.
  8. Kohl / Felten, S. 117.
  9. Wilhelm Arnold (Hg.): Wormser Chronik von Friedrich Zorn mit Zusätzen Bertholds von Flersheim = Bibliothek des Litterarischen Vereins in Stuttgart 43. Stuttgart 1857, S. 30.
VorgängerAmtNachfolger
SamuelBischof von Worms
856/59–875
Adalhelm