Die Auszeichnung Gutes Design (Eigenschreibweise „GUTES DESIGN“) war eine staatliche Auszeichnung der DDR für Industrieprodukte mit hervorragender Gestaltung. Die Auszeichnung wurde durch den Staatsrat der DDR gestiftet und ab 1978 zweimal jährlich durch das Amt für Industrielle Formgestaltung (AiF) anlässlich der Leipziger Messe vergeben.

Vorderseite der Plakette aus Meißner Porzellan, Verleihungsjahr 1980

Geschichte

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Die Auszeichnung Gutes Design galt „hervorragend gestalteten Serienerzeugnissen“ und wurde an die herstellenden Betriebe und Kombinate vergeben.[1] Die Auszeichnung wurde 1978 durch den Staatsrat der DDR gestiftet und ab 1978 zweimal im Jahr durch das Amt für Industrielle Formgestaltung (AiF) vergeben.[2] Die Verleihung erfolgte anlässlich der Leipziger Frühjahrs- und Herbstmesse. Die ausgezeichneten Produkte wurden in der Zeitschrift form+zweck publiziert, dabei wurden neben dem Produkt und Herstellerbetrieb auch die beteiligten Designer (Gestalter) genannt.

Trotz der Nennung der Designer war die Auszeichnung „Gutes Design“ primär eine Produktauszeichnung, vergleichbar dem westdeutschen Designpreis Gute Form. Das Ziel war die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der DDR-Industrie, besonders bei Exportwaren. Hervorragende Designer („Formgestalter“) wurden hingegen mit dem Preis Designpreis der DDR persönlich ausgezeichnet.

Die letzte Verleihung von Gutes Design fand anlässlich der Leipziger Frühjahrsmesse 1990 statt.

Signet und Plakette

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Das gemeinsame Signet von Designpreis, Design-Förderpreis und der Produktauszeichnung GUTES DESIGN entwarf Dietrich Otte nach dem Objekt „Verklammerte Kreisscheiben“ von Hermann Glöckner.[3][4]

Die Plakette für die Produktauszeichnung war aus Meißner Porzellan und wurde auf der Leipziger Messe bei den ausgezeichneten Maschinen und Produkten aufgestellt.[5] Auf der Vorderseite der Plakette befindet sich das Signet, darüber die Aufschrift „GUTES DESIGN“ und darunter „DDR“ und das Jahr der Auszeichnung. Auch die Produkte und ihre Packungen konnten das Signet tragen, ob als Aufkleber oder Aufdruck.

Auszeichnungen

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Pro Messe wurden maximal 50 Preise vergeben, in der Praxis waren es eher 20 bis 40 Preise. Daher verbietet sich eine namentliche Aufzählung aller ausgezeichneten Produkte und deren Hersteller sowie Gestalter. Diese finden sich in den Fußnoten bei den digitalisierten Ausgaben von form+zweck, genannt wird eine Verteilung auf Kategorien und – beispielhaft – besonders bekannte unter den ausgezeichneten Produkten. Die Spalte mit der Anzahl der vergebenen Preise bezieht sich nur auf DDR-Produkte, da in der Zeitschrift von form+zweck die ab 1988 vergebenen Preise an internationale Einreichungen nicht vollständig aufgeführt sind.

Jahr Messe Preise Anmerkungen
1978 Frühjahr 50 Erste Verleihung überhaupt.[5]
1978 Herbst 42 Erste Verleihung mit Signet. 6 der Preise gingen an Investitionsgüter, 9 an Medizintechnik und 25 an Konsumgüter, darunter das Mokick Simson S 50.[5]
1979 Frühjahr 40 Es gab 65 Nominierungen. 28 Preise gingen an Konsumgüter, 12 an Investitionsgüter, darunter das Frachtschiff Typ UL-ESC.[6]
1979 Herbst 37 Es gab 150 Nominierungen. Unter den 37 Preisen überwogen Konsumgüter, darunter Schreibgeräte, u. a. von Markant und Heiko.[7]
1980 Frühjahr 32 Aus mehr als 100 Nominierungen gingen 32 Preisträger hervor, darunter Eisenbahnwagen aus Bautzen und Görlitz.[8]
1980 Herbst 30 Mehr als 100 Nominierungen, unter den 30 Preisträgern waren 26 Konsumgüter, darunter besonders viel Textilien und Bekleidung.[9]
1981 Frühjahr 22 Neben den 22 Preisen wurden erstmals Anerkennungen ausgesprochen, als Stufe unter Gutes Design.[10]
1981 Herbst 23 Von den 23 Preisen gingen 21 an Konsumgüter, darunter das HiFi-Radio RS 5001[11] von Robotron mit Boxen B 9271.[12]
1982 Frühjahr 24 Die 24 Preise gingen überwiegend an Investitionsgüter, darunter der Mähdrescher E 514 und die Elektrolok 212/243.[13]
1982 Herbst 25 Es gab 83 Bewerbungen, von den 25 Preisen gingen 21 an Konsumprodukte, darunter der Farbfernseher COLORMAT 4506 aus Staßfurt.[14]
1983 Frühjahr 28 Von 89 Nominierungen wurden 28 Produkte ausgezeichnet, davon 24 Konsumprodukte.[15]
1984 Frühjahr 26 Investitionsgüter erhielten 8 Preise, Konsumprodukte 18, u. a. der Tuschezeichner lin’s.[16]
1984 Herbst 22 Ausgezeichnet wurden durchgehend Konsumprodukte, darunter das Möbelprogramm MDW 90.[17]
1985 Frühjahr 20 Unter den 20 Preisen waren 9 Investitionsgüter, darunter ein Großraum-Reisezugwagen aus Bautzen.[18]
1985 Herbst 22 18 der Preise waren Konsumgüter, darunter das Teeservice Kumitate aus der Porzellan-Manufaktur Meißen.[19]
1986 Frühjahr 23 Das größte ausgezeichnete Produkt war ein Großraumwagen 2. Klasse aus Bautzen, das kleinste das Holzspielzeug VERO SCOLA 1+1.[20]
1986 Herbst 14 Neben den 14 Preisen gab es 10 Anerkennungen.[21]
1987 Frühjahr 16 Von den 16 Preisen gingen 8 an Investitionsgüter und 8 an Konsumgüter, daneben gab es fünf Anerkennungen.[22]
1987 Herbst 19 Neben den 19 Auszeichnungen (u. a. für das Vermona-Stereokeyboard SK 86 und Shanty-Jeans) gab es fünf Anerkennungen.[23]
1988 Frühjahr 20 Erster internationaler Wettbewerb. 20 der Preise gingen an DDR-Produkte, u. a. Robotron EC 1834. Zu den westlichen Preisträgern zählte der Atari ST.[24]
1988 Herbst 16 Zweiter internationaler Wettbewerb, 16 der Preise gingen an DDR-Produkte. Zu den westlichen Preisträgern zählte ein Discman von Sony.[25]
1989 Frühjahr 32 Dritter internationaler Wettbewerb, 32 der Preise gingen an DDR-Produkte: 12 an Investitionsgüter, 20 an Konsumgüter.[26]

Literatur

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Commons: Gutes Design – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Wettbewerb – Signet für Designqualität. In: form+zweck, 10. Jahrgang, Heft 6/1978, urn:nbn:de:bsz:14-db-id416501729-197800606, S. 2–3.
  2. Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland: Von 1950 bis heute (Memento des Originals vom 16. Januar 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hdg.de, abgerufen am 11. April 2013.
  3. Münzen / Medaillen / Banknoten. In: Industrieform-DDR. 14. Januar 2014 (industrieform-ddr.de [abgerufen am 1. November 2017]).
  4. Heinz Hirdina: Gestalten für die Serie. Hrsg.: AiF & Bauhaus Dessau. VEB Verlag der Kunst, Dresden 1988, S. 236.
  5. a b c GUTES DESIGN DDR 1978. In: form+zweck, 10. Jahrgang, Heft 5/1978, urn:nbn:de:bsz:14-db-id416501729-197800502, S. 2–3.
  6. GUTES DESIGN DDR 1979. In: form+zweck, 11. Jahrgang, Heft 4/1979, urn:nbn:de:bsz:14-db-id416501729-197900403, S. 4–6.
  7. GUTES DESIGN DDR 1979. In: form+zweck, 11. Jahrgang, Heft 6/1979, urn:nbn:de:bsz:14-db-id416501729-197900603, S. 5–8.
  8. GUTES DESIGN DDR 80. In: form+zweck, 12. Jahrgang, Heft 4/1980, urn:nbn:de:bsz:14-db-id416501729-198000400, S. 44–45.
  9. GUTES DESIGN DDR 80. In: form+zweck, 12. Jahrgang, Heft 6/1980, urn:nbn:de:bsz:14-db-id416501729-198000608, S. 42–43.
  10. GUTES DESIGN DDR 81. In: form+zweck, 13. Jahrgang, Heft 4/1981, urn:nbn:de:bsz:14-db-id416501729-198100401, S. 4–5.
  11. Radio und Stereo-Steuergerät RS 5001 HiFi im Historisch-Technischen Museum Sömmerda (Abgerufen im August 2022)
  12. GUTES DESIGN DDR 81. In: form+zweck, 13. Jahrgang, Heft 6/1981, urn:nbn:de:bsz:14-db-id416501729-198100609, S. 5.
  13. GUTES DESIGN DDR 82. In: form+zweck, 14. Jahrgang, Heft 4/1982, urn:nbn:de:bsz:14-db-id416501729-198200402, S. 4–5.
  14. GUTES DESIGN DDR 82. In: form+zweck, 14. Jahrgang, Heft 6/1982, urn:nbn:de:bsz:14-db-id416501729-198200600, S. 2–3.
  15. GUTES DESIGN DDR 83. In: form+zweck, 15. Jahrgang, Heft 5/1983, urn:nbn:de:bsz:14-db-id416501729-198300507, S. 46.
  16. GUTES DESIGN DDR 84. In: form+zweck, 16. Jahrgang, Heft 2/1984, urn:nbn:de:bsz:14-db-id416501729-198400206, S. 2.
  17. GUTES DESIGN DDR 84. In: form+zweck, 16. Jahrgang, Heft 5/1984, urn:nbn:de:bsz:14-db-id416501729-198400508, S. 2–3.
  18. GUTES DESIGN DDR 85. In: form+zweck, 17. Jahrgang, Heft 4/1985, urn:nbn:de:bsz:14-db-id416501729-198500405, S. 2.
  19. GUTES DESIGN DDR 85. In: form+zweck, 17. Jahrgang, Heft 6/1985, urn:nbn:de:bsz:14-db-id416501729-198500603, S. 45.
  20. GUTES DESIGN DDR 86. In: form+zweck, 18. Jahrgang, Heft 3/1986, urn:nbn:de:bsz:14-db-id416501729-198600302, S. 2.
  21. GUTES DESIGN DDR 86. In: form+zweck, 18. Jahrgang, Heft 6/1986, urn:nbn:de:bsz:14-db-id416501729-198600604, S. 2.
  22. GUTES DESIGN DDR '87. In: form+zweck, 19. Jahrgang, Heft 4/1987, urn:nbn:de:bsz:14-db-id416501729-198700407, S. 2.
  23. GUTES DESIGN 87. In: form+zweck, 19. Jahrgang, Heft 6/1987, urn:nbn:de:bsz:14-db-id416501729-198700605, S. 2.
  24. GUTES DESIGN DDR '88. In: form+zweck, 20. Jahrgang, Heft 3/1988, urn:nbn:de:bsz:14-db-id416501729-198800304, S. 2.
  25. GUTES DESIGN 88. In: form+zweck, 20. Jahrgang, Heft 6/1988, urn:nbn:de:bsz:14-db-id416501729-198800606, S. 2.
  26. GUTES DESIGN 1989. In: form+zweck, 21. Jahrgang, Heft 3/1989, urn:nbn:de:bsz:14-db-id416501729-198900308, S. 2–3.