Gymnasium Ganderkesee

Gymnasium im Niedersächsischen Landkreis Oldenburg

Das Gymnasium Ganderkesee, kurz GymGan, ist ein Gymnasium in Ganderkesee im niedersächsischen Landkreis Oldenburg.

Gymnasium Ganderkesee
Gymnasium Ganderkesee
Gymnasium Ganderkesee
Schulform Gymnasium
Gründung 1974
Adresse Am Steinacker 12
Ort 27777 Ganderkesee
Land Niedersachsen
Staat Deutschland
Träger Landkreis Oldenburg
Schüler 1145 (Stand: 31. August 2023)
Lehrkräfte ca. 93 (Stand: Dezember 2024)
Leitung Arne Warnken
Website www.gymnasium-ganderkesee.de

Geschichte

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Im Jahr 1971 gab es zwei gymnasiale Klassen an der Realschule in Ganderkesee. Diese wurden 1973 auf vier erweitert. Durch die Anregung der Gemeinde Ganderkesee wurde das Gymnasium gebaut und am 8. Januar 1974 zunächst nur mit einer Sekundarstufe 1 eröffnet.[1][2][3] Zu Beginn wurden die Klassen 7–10 unterrichtet. Im Jahre 1975 wurde Dieter Rüdebusch der erste Schulleiter des Gymnasiums Ganderkesee, das vorher nur kommissarisch geleitet worden war.[4] 1980 wurde die Oberstufe eingeführt und im Jahre 1983 machte der erste Abiturjahrgang das Abitur.[5] 1987 bauten die Oberstufenschüler in 4000 Arbeitsstunden das Projekthaus, ein Aufenthaltsraum für die Oberstufenschüler.[6]

1989 ging nach einem Beschluss des Schulausschusses des Landkreises Oldenburg die Schulträgerschaft auf den Landkreis Oldenburg über. Der Landkreis erstattete der Gemeinde Ganderkesee 500.000 DM für die Errichtung und Einrichtung des Gymnasiums.[7] 2004 wurde in Niedersachsen die Orientierungsstufe abgeschafft. Deshalb wurden ab diesem Jahr auch die fünften und sechsten Klassen am Gymnasium Ganderkesee unterrichtet.[8]

2007 wurde das Gymnasium Ganderkesee zur eigenverantwortlichen Schule.[9] 2011 verließen die ersten Abiturienten nach schon 8 statt 9 Jahren die Schule mit Abitur. Aufgrund des sogenannten Turbo-Abiturs gab es in diesem Jahr zwei Jahrgänge, die ihre Abiturprüfungen ablegten.[10] 2019 wurde das sogenannte Turbo-Abi abgeschafft. Damit gab es im Jahr 2020 keine regulären Abiturprüfungen.[11]

Baugeschichte

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360°-Foto vom Campus vor dem Gymnasium Ganderkesee
Als Kugelpanorama anzeigen

1976 wurde ein neuer Verwaltungstrakt, zudem ein neues Lehrerzimmer und ein neuer Innenhof gebaut.[12] 1998 folgte eine neue Cafeteria.[13] Eine neue Aula wurde im Jahr 2000 gebaut.[14] Die Schule wurde von 2008 bis 2022 komplett saniert. Die Kosten der Sanierung trug der Landkreis.[15] Im Februar 2017 wurde der G-Trakt errichtet[16] und im Juni 2019 folgte eine Schulhofumgestaltung.[17] Der F-Trakt wurde 2022 saniert.[15] Im Juli 2023 wurde die Bibliothek zu einem Selbstlernzentrum umgebaut.[18]

Das Gymnasium Ganderkesee ist eine Ganztagsschule. Die Schüler können von Montag bis Donnerstag bis 15:45 Uhr betreut werden. In der Oberstufe haben die Schüler die Wahl zwischen mehreren Profilen, z. B. dem sprachlichen, dem naturwissenschaftlichen, dem gesellschaftlichen und dem musisch-künstlerischem.[19]

An der Schule gibt es zahlreiche Angebote, wie eine Musikklasse, die auch Schulkonzerte gibt.[19] Außerdem ist das Gymnasium Ganderkesee Mitglied im Kooperationsverbund Oldenburg-Land (KOV OL-Land). Mitgliedsschulen des Kooperationsverbundes bieten Angebote zur Förderung von Schülern mit besonderen (Hoch- oder Teil-)Begabungen an. Ab der achten Klasse gibt es die Möglichkeit, bilingualen Unterricht im Fach Geschichte zu wählen. Alle Schüler arbeiten ab dem neunten Jahrgang mit iPads. Die Bühne in der Aula wird neben der unterrichtlichen Nutzung auch außerhalb der Schulzeit für kulturelle Veranstaltungen (z. B. Konzerte, Theaterstücke oder Vorträge) genutzt.[20]

Schüleraustausch

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Seit dem Jahr 1979 besteht eine offizielle Kommunalpartnerschaft zwischen dem Gymnasium Ganderkesee und dem Gymnasium der Stadt Château-du-Loir. Der erste Austausch mit dieser Partnerschule fand im Jahr 1980 statt.[21] Derzeit (2024) findet regelmäßig Schüleraustausch mit Schulen in Château-du-Loir (Frankreich), Auray (Frankreich), Madridejos (Spanien) und Pultusk (Polen) statt.

Schulleiter

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  • 1975–1980 Dieter Rüdebusch[22]
  • 1980–1982 Uwe Pleis (kommissarisch)[23]
  • 1982–1985 Otto Balzer[24]
  • 1985–2004 Friedemann Schötten[25]
  • 2004–2005 Heiko Anthonsen (kommissarisch)[26]
  • 2005–2023 Renate Richter[25]
  • 2023–2024 Stefanie Schulte (kommissarisch)[27]
  • seit 2024 Arne Warnken[27]

Ehemalige Schüler

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  • Leif Schröder (* 1974), Physiker, Universität Heidelberg
  • Christian Dürr (* 1977), Politiker (FDP), MdB, Abschlussjahr: 1997[28]
  • Yared Dibaba (* 1969), Schauspieler, Fernsehmoderator, Entertainer, Autor und Sänger
  • Holger Edmaier (* 1972), Musikkabarettist, Komponist, Texter, Moderator und Menschenrechtsaktivist
  • Philipp Glahè (* 1991), Historiker, Akademischer Rat der Universität München
  • Robert Kühling (* 1990), Musiker bei der Band Rising Insane
  • Sven Polizuk (* 1991), Musiker bei der Band Rising Insane
  • Lars Riedel (* 1993), Musiker bei der Band Maelføy[29]
  • Ina-Marie Timmermann (* 2002), Fußballerin[30]

Freundeskreis

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Der Freundeskreis ist ein gemeinnütziger Verein, der die Schule seit der Vereinsgründung am 5. August 1982 fördert.[19]

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Commons: Gymnasium Ganderkesee – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Zwei gymnasiale Klassen an Realschule. Delmenhorster Kreisblatt, 17. August 1971
  2. Gymnasialer Zug bei der Realschule Ganderkesee. Delmenhorster Kreisblatt, 26. Mai 1973
  3. Das "Ja" des Kultusministeriums zum Gymnasium Ganderkesee. Nordwest-Zeitung, 11. Januar 1974, S. 22
  4. Dr. D. Rüdebusch als Leiter des Gymnasiums vorgestellt. Delmenhorster Kreisblatt, 17. April 1975
  5. Erstmalig Abitur in Ganderkesee. Nordwest-Zeitung, 26. Mai 1983, S. 31
  6. Das Projekthaus: Eine "wahnsinnige" Leistung der beteiligten Schüler. Delmenhorster Kreisblatt, 26. Oktober 1987
  7. Keine Gefahr für das Gymnasium | Standort Ganderkesee gesichert. Delmenhorster Kreisblatt, 1. Oktober 1988
  8. Landrat will das Gymnasium stärken. Nordwest-Zeitung, 1. Juli 2003, S. K9
  9. Schulvorstand. Gymnasium Ganderkesee, abgerufen am 1. September 2024.
  10. Universitäten gerüstet. Nordwest-Zeitung, 16. Juli 2011, S. 6
  11. Hergen Schelling: Lernen wird wieder entspannter. 27. April 2019, abgerufen am 1. September 2024.
  12. Keine offizielle Einweihung. Delmenhorster Kreisblatt, 31. Januar 1976
  13. Buddelgruppe schwingt die Schaufeln. Delmenhorster Kreisblatt, 21. Oktober 1998
  14. Geplante Aula soll Kulturmittelpunkt werden. Delmenhorster Kreisblatt, 13. Dezember 2000
  15. a b Yannik Sammert: Sanierung des Gymnasiums Ganderkesee könnte 2022 abgeschlossen werden. In: weser-kurier.de. 25. Januar 2022, abgerufen am 29. August 2024.
  16. Johannes Giewald: Schüler beziehen Neubau am Gymnasium Ganderkesee. Delmenhorster Kreisblatt, 27. Januar 2017, abgerufen am 30. August 2024.
  17. Schulhofumgestaltung beim Gymnasium. In: gymnasium-ganderkesee.de. Abgerufen am 29. August 2024.
  18. Schule erhält in Kürze ein Selbstlernzentrum. In: nwzonline.de. Abgerufen am 29. August 2024 (Hinter Bezhalschranke).
  19. a b c Das Fach Musik. In: gymnasium-ganderkesee.de. Abgerufen am 30. August 2024.
  20. Klima-Fachmann gibt Schülerfragen den Vorzug. In: NWZ Online. Abgerufen am 30. August 2024.
  21. Partnerschaft zwischen den Gymnasien offiziell besiegelt. Delmenhorster Kreisblatt, 31. März 1980
  22. Dr. Dieter Rüdebusch wurde jetzt zum Regierungsschuldirektor ernannt. Delmenhorster Kreisblatt, 27. August 1981
  23. Ganderkeseer Gymnasium jetzt unter neuer Regie. Delmenhorster Kreisblatt, 23. April 1982
  24. Oberstudiendirektor Balzer gestern zu Gast im Rathaus. Nordwest-Zeitung, 12. September 1985
  25. a b Drei ehemalige Schulleiter gratulieren. Nordwest-Zeitung, 1. Februar 2024, S. 15
  26. Gymnasium ist jetzt komplett vernetzt. Nordwest-Zeitung, 26. November 2004, S. K11
  27. a b Thorsten Konkel: Arne Warnken übernimmt Leitung am Gymnasium Ganderkesee. In: Nordwest-Zeitung. 28. Juni 2024, abgerufen am 30. August 2024 (Hinter Bezahlschranke).
  28. Christian Dürr, FDP. In: Deutscher Bundestag. Abgerufen am 30. August 2024.
  29. Dirk Wieting: Wie seine Affinität zum Punk-Rock Lars Riedel zur Gründung einer Metalcore-Band getrieben hat. In: nwzonline.de. 19. August 2022, abgerufen am 12. September 2024 (Hinter Bezahlschranke).
  30. Ina-Marie Timmermann - Spielerinnenprofil. In: datencenter.dfb.de. Abgerufen am 19. September 2024.