BW

Städtisches Gymnasium Nepomucenum Rietberg
Schulform Gymnasium
Schulnummer 169134
Gründung 1743
Adresse Torfweg 65, 33397 Rietberg
Ort Rietberg
Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 48′ 33″ N, 8° 26′ 0″ OKoordinaten: 51° 48′ 33″ N, 8° 26′ 0″ O
Träger Stadt Rietberg
Schüler 925[1]
Lehrkräfte 95 (28. November 2019)
Leitung Matthias Stolper
Website www.nepomucenum-rietberg.de

Das Gymnasium Nepomucenum Rietberg (kurz GNR) ist eine Schule in Rietberg mit einem ländlichen Einzugsbereich, welche in einem Schulzentrum untergebracht ist. Das GNR hat am Projekt Selbstständige Schule des Landes Nordrhein-Westfalen teilgenommen. Es wird in seinem Entwicklungsprozess u. a. von den Universitäten Paderborn und Bielefeld wissenschaftlich begleitet.

Geschichte

Bearbeiten

Das Gymnasium Nepomucenum wurde 1743 von Maximilian Ulrich von Kaunitz als Progymnasium gestiftet. Im Jahr 1746 hat er auch auf seine Kosten einen ersten Schulbau veranlasst. Die Leitung des Gymnasiums wurde den Franziskanern der Ordensprovinz Saxonia übertragen, die dafür drei Professoren abzustellen hatten.[2] Als infolge der Säkularisation Anfang des 19. Jahrhunderts zahlreiche Klöster geschlossen wurden, blieb das Franziskanerkloster in Rietberg mit Rücksicht auf das von ihm geführte Gymnasium durch königliche Verfügung bestehen, nachdem sich auch die Bevölkerung für den Fortbestand des Gymnasiums eingesetzt hatte. Da die Franziskaner nach der Säkularisation bis 1842 keine Novizen aufnehmen durften, konnten sie das Gymnasium aus Personalmangel nicht weiter halten. Als letzter am Gymnasium tätiger Franziskaner starb am 12. Juni 1853 P. Suitbert Sander. Ab 1841 sicherte ein jährlicher Zuschuss des Staates die Grundlage des Progymnasiums in Rietberg, so dass weltliche Lehrer angestellt werden konnten und die Trägerschaft der Schule auf den Staat überging. Der Aufbau eines Konvikts beim Gymnasium 1838/39 scheiterte am Einspruch einflussreicher Rietberger Kreise gegen eine solche „Bettelherberge“.[3]

Mädchen wurden erst ab Quinta 1939 koedukativ zugelassen, aber nur bis zur damaligen 5. Klasse, heute: 9. Klasse oder Obertertia,.[4] also wurden die Jungen des Jahrgangs 1944 im Sommer als Luftwaffenhelfer in Flakstellungen über etliche Monate durch Studienrat Alois Oebbeke mit etwas Unterricht versorgt. Das Progymnasium bestand bis 1943.

Seit 1972 ist es ein Vollgymnasium mit voll ausgebauter, differenzierter Oberstufe, Bruno Feuerborn (1929–2017) war Schulleiter von 1978 bis 1994[5], sein Nachfolger war ab 1995 Peter Esser, seit 2016 leitet Matthias Stolper die Schule.

Preise und Auszeichnungen

Bearbeiten

Für Innovation und Engagement wurde das Gymnasium Nepomucenum Rietberg bereits mehrfach ausgezeichnet:

  • 2004: Bürgerpreis der Initiative „für mich, für uns, für alle“ für die Seniorenakademie „EULE“[6]
  • 2006: Preis der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ für die Seniorenakademie „EULE“[7]
  • 2006: SIEGEL „Berufswahl- und ausbildungsfreundliche Schule“ der Peter-Gläsel-Stiftung für das Engagement im Rahmen der Studien- und Berufswahlorientierung in den Sekundarstufen 1 und 2[8]
  • 2009: „Gütesiegel Individuelle Förderung“ der Landesregierung NRW[9]
  • 2009: SIEGEL „Berufswahl- und ausbildungsfreundliche Schule“ der Peter-Gläsel-Stiftung für das Engagement im Rahmen der Studien- und Berufswahlorientierung in den Sekundarstufen 1 und 2 (Rezertifizierung)[10]
  • 2019: „Digitale Schule“

Bekannte Lehrer

Bearbeiten

Bekannte Schüler und Absolventen

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten
  • Didakus Falke: Kloster und Gymnasium Mariano-Nepomucenianum der Franziskaner zu Rietberg. Ein Beitrag zur Schulgeschichte der Neuzeit. Rietberg 1920.
  • Alfred Ecker: Das Gymnasium Nepomucenum Rietberg. Ein Beitrag zur kulturellen und politischen Geschichte des Rietberger Landes. Hrsg. von der Stadt Rietberg, Rietberg 1975.
  • Alwin Hanschmidt im Auftrag des Gymnasiums Nepomucenum Rietberg (Hrsg.): 250 Jahre Gymnasium Nepomucenum Rietberg 1743–1993. Rietberg 1993.
  • Gruß aus Rietberg – Vereinigung ehemaliger Schüler des Gymnasium Nepomucenum zu Rietberg, Nr. 27 – 1994.
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Information auf der Seite Schule Suchen des Schulministeriums Nordrhein-Westfalen. Zuletzt abgerufen am 10. März 2023.
  2. Dieter Berg (Hrsg.): Spuren franziskanischer Geschichte: chronologischer Abriß der Geschichte der Sächsischen Franziskanerprovinzen von ihren Anfängen bis zur Gegenwart. Dietrich-Coelde-Verlag, Werl 1999, ISBN 3-87163-240-6, S. 417.
  3. Franz-Josef Esser: Die Sächsische Franziskanerprovinz vom Hl. Kreuz am Vorabend der Säkularisation und ihre Geschichte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. (Unveröffentlichtes Manuskript) o. O. 1973, S. 109f.
  4. Theresia Behre, geb. Selhorst (* 1926 in Nordhagen; † 2017 in Paderborn) führte dies zum 50-jährigen Klassentreffen im Mai 1987 in Paderborn mit dem damaligen Mitschüler und amtierenden Schulleiter Bruno Feuerborn sowie Domkapitular Gerhard Horstkemper aus.
  5. GNR gedenkt des ehemaligen Schulleiters Bruno Feuerborn Pressemitteilung auf den Seiten des Gymnasiums Nepomucenum Rietberg vom 2. Mai 2017
  6. Preisverleihung 2004: Engagement verbindet – Jung und Alt. Initiative „für mich, für uns, für alle“, 2. Dezember 2004, archiviert vom Original am 12. April 2005; abgerufen am 25. September 2018.
  7. Die Eule – Begegnung Jung+Alt-ernativ der Caritas. Deutschland – Land der Ideen e. V., 2006, abgerufen am 25. September 2018.
  8. unbekannt. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 25. September 2018.@1@2Vorlage:Toter Link/www.bid-owl.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  9. „Schulen der Zukunft“ – Startschuss zur Bildung eines landesweiten Netzwerks zur individuellen Förderung. Chancen NRW / Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen, archiviert vom Original am 10. Februar 2013; abgerufen am 25. September 2018.
  10. SIEGEL 2009. In: Regionales Forum für Bildung in Ostwestfalen-Lippe. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 25. September 2018.@1@2Vorlage:Toter Link/www.bid-owl.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)