Gymnasium Tegernsee

staatliches Gymnasium in Tegernsee, Landkreis Miesbach, Bayern, Deutschland

Das Gymnasium Tegernsee ist ein staatliches Gymnasium in Tegernsee, Landkreis Miesbach mit 620 Schülerinnen und Schülern (Schuljahr 2023/24).[1]

Gymnasium Tegernsee
Schulform Gymnasium
Schulnummer 0302
Gründung 1949
Adresse Schlossplatz 1c
83684 Tegernsee
Land Bayern
Staat Deutschland
Koordinaten 47° 42′ 27″ N, 11° 45′ 23″ OKoordinaten: 47° 42′ 27″ N, 11° 45′ 23″ O
Schüler 620 (Schuljahr 2023/2024)[1]
Lehrkräfte 51 (Schuljahr 2023/2024)[1]
Leitung Claudia Hefele[2]
Website www.gymnasium-tegernsee.de

Geschichte

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Die Schule ist seit 1949 in zwei Flügeln des ehemaligen Benediktinerklosters Kloster Tegernsee (gegründet durch die adligen Brüder Adalbert und Otkar Mitte des achten Jahrhunderts) untergebracht.

 
Das ehemalige Klostergelände vom See betrachtet.

Als Aula dient der sogenannte Barocksaal mit aufwändigem Stuck und Deckengemälden. Der Raum war ursprünglich das Refektorium, der Speisesaal des Klosters.[3]

In den späten 1960er Jahren war ein Neubau zunächst auf der Point am östlichen Seeufer zwischen Tegernsse und Rottach-Egern und danach im Nordosten des Sees auf dem Boden der Gemeinde Gmund geplant, der aber wegen des dafür erforderlichen Flächenverbrauchs im Landschaftsschutzgebiet von Naturschützern und einer Initiative von Architekten abgelehnt wurde. Vorausgegangen war, dass am Gründonnerstag 1963 im 2. Stockwerk des Gymnasiums ein 30-Zentimeter-Brocken der Decke heruntergebrochen war; die Schule musste aus baupolizeilichen Gründen für mehrere Wochen geschlossen werden.[4] Nach massiven Auseinandersetzungen mit der Ministerialbürokratie wurden die Neubaupläne aufgegeben und stattdessen kaufte der Freistaat Bayern in den 1970er Jahren die von der Schule belegten Flügel des Schlosses an. In den südlichen Innenhof wurde von 1979 bis 1982 eine Glasfassade eingefasst, die für ausreichend Licht in den Klassenzimmern sorgt. Außerdem wurden das marode Mauerwerk saniert, die Installationen erneuert und alle Fenster ersetzt. Jenseits der Hauptstraße entstand ein Neubau für die Dreifachturnhalle, die mit der Schule durch eine Unterführung verbunden ist.[5]

Im Sommer 2005 wollte Otto Beisheim der Schule 10 Mio. Euro stiften, allerdings stand im Stiftungsvertrag der Name „Otto-Beisheim-Gymnasium Tegernsee“.[6] Da dies eine Umbenennung der Schule bedeutet hätte, entstanden Diskussionen, ob Slogans wie „Geiz ist Geil“ zum Namensgeber eines Gymnasiums passen.[6] Als schließlich Nachforschungen im Bundesarchiv ergaben, dass Beisheim im Dritten Reich der Leibstandarte SS Adolf Hitler angehört hatte,[6] verband die Schule ihren Umbenennungsantrag mit dem Vorbehalt, dass der Stifter sich zu seiner Vergangenheit äußern sollte. Daraufhin weigerte sich Beisheim, das Stiftungskapital einzuzahlen.[6] Im Januar 2007 hob die Regierung von Oberbayern die Stiftung auf, was rechtlich umstritten ist.

Die Schülerzahl (849 am 1. Oktober 2013) nahm durch die Eröffnung eines neuen Gymnasiums in Holzkirchen zum Schuljahr 2014/15 deutlich ab (710 am 1. Oktober 2014). In Gmund-Finsterwald entstand zudem eine neue Realschule. Nach einem starken Rückgang der Anmeldungen (56 für den Besuch der 5. Klasse) 2014[7] stabilisierte sich die Schülerzahl in der Klasse 5 für das Schuljahr 2015/16 wieder (80 Anmeldungen), so dass das Gymnasium Tegernsee voraussichtlich dauerhaft dreizügig bleiben wird und damit in seiner Existenz vorerst nicht gefährdet ist.[8] Mit Unterstützung des Landkreises sollen die Schülerzahlen stabil gehalten werden, beispielsweise durch Fahrtkostenerstattungen für Schüler aus Orten, für die auch das Gymnasium Bad Tölz in Frage käme.[9]

Im Juli 2024 – nach 21 Jahren als Schulleiter in Tegernsee – ging Werner Oberholzner in den Ruhestand.[10]

Projekte und Veranstaltungen

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  • Die 7b des Gymnasiums war 2014 unter den Preisträgern des bundesweit ausgeschriebenen Wettbewerbs „Irgendwas mit Medien“, der jährlich von der Bundesregierung ausgeschrieben wird[11]
  • Am Schuljahresende findet ein Sozialer Tag statt, an dem Schüler einen Tag lang Geld für die Projekte der gemeinnützigen Organisation Schüler Helfen Leben (SHL) sammeln[12]
  • Alljährlich findet ein Sommerkonzert statt[13]
  • Seit 1977 gibt es jedes Jahr (mit Ausnahme der Corona-Jahre 2021 und 2022) am Unsinnigen Donnerstag den „Bunten Abend“, eine von Schülern organisierte Sketch-Show, die das Schulgeschehen und lokale, sowie Weltpolitik parodiert.

Bekannte Ehemalige

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Commons: Gymnasium Tegernsee – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b c Gymnasium Tegernsee in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 24. August 2024.
  2. Schulleitung. Gymnasium Tegernsee, abgerufen am 24. August 2024.
  3. Geschichte der Schule. In: www.gymnasium-tegernsee.de. Abgerufen am 22. März 2020.
  4. Eckart Roloff: Auf ewig umgarnt vom 'Genius loci tegernseensis'. Unauslöschliche Erinnerungen an die Schulzeit im Schloss. In: Tegernseer Tal, Heft 172/2020, S. 40–42
  5. Ulrich Brinkman: Mit Bürgersinn wider das Diktat der Ökonomie – Das Kuratorium für Landschaftsschutz in München. Deutscher Kunstverlag 2013, S. 53–74, 70 f.
  6. a b c d Carola Padtberg: Bayerisches Gymnasium – Otto Beisheim lässt Millionenspende platzen. In: www.spiegel.de. 11. November 2005, abgerufen am 15. November 2007.
  7. Robin Schenkewitz: Beratungen über die Zukunft der Tegernseer Schule–Rzehak will Gymnasium retten. In: www.tegernseerstimme.de. 15. Mai 2014, archiviert vom Original am 17. Mai 2014; abgerufen am 22. März 2020.
  8. Robin Schenkewitz: Gymnasium: Großer Aufwand für steigende Schülerzahlen –„Wir müssen das durchhalten“. In: www.tegernseerstimme.de. 20. Mai 2015, archiviert vom Original am 26. Mai 2015; abgerufen am 22. März 2020.
  9. Rose Beyer: Landkreis übernimmt Beförderungskosten für Waakirchner Schüler – Schützenhilfe für Tegernseer Gymnasium. In: www.tegernseerstimme.de. 2. Juli 2014, archiviert vom Original am 18. Juli 2014; abgerufen am 22. März 2020.
  10. Gabi Werner: 21 Jahre lang Direktor des Tegernseer Gymnasiums: Werner Oberholzner im großen Abschieds-Interview. Merkur, 22. Juni 2024, abgerufen am 24. August 2024.
  11. Maxi Hartberger: Die 7b des Gymnasiums Tegernsee ins Bundeskanzleramt eingeladen – Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin. In: www.tegernseerstimme.de. 27. Juni 2014, archiviert vom Original am 15. Juli 2014; abgerufen am 22. März 2020.
  12. Aktuelles aus dem Schulleben. In: www.gymnasium-tegernsee.de. Archiviert vom Original am 19. Juli 2014; abgerufen am 22. März 2020.
  13. Sophie Stadler: Sommerkonzert des Gymnasiums Tegernsee – Schüler singen „Don't cry for me Argentina“. In: www.merkur.de. 15. Juli 2014, abgerufen am 22. März 2020.
  14. Karl Bär. Deutscher Bundestag, abgerufen am 19. Juli 2022.
  15. Christoph Fetzer: Viktoria Rebensburg in Sotschi – So fiebert die Familie daheim in Kreuth mit. In: www.merkur.de. 12. Februar 2014, abgerufen am 22. März 2020.