Gypsy-Punk ist eine musikalische Stilrichtung, die klassische Musik der Roma mit Elementen des Punk-Rock verbindet. Bekannte Bands haben neben den eher punktypischen Instrumenten wie Schlagzeug, E-Gitarre und Bass häufig auch Instrumente wie Akkordeon, Geige und Percussion in ihrem Line-up.[1] Sie entstand bereits in den 1990er Jahren in Russland, wo vor allem die Band Zdob si Zdub Erfolge feierte.[2] Richtig bekannt wurde die Musik Anfang der 2000er Jahre. Gogol Bordello galt als Vorreiterband dieses Musiktstils und eine lebhafte Szene entwickelte sich vor allem in New York.[3][4] Der österreichische Kurier charakterisiert die Musik als "fetzige Haudrauf-Hymnen".[5] In den USA war daneben auch die Band Kultur Shock aus Seattle sehr erfolgreich in der Verbreitung des Genre.[6] In den Folgejahren wurde Gypsy Punk auch in Europa immer beliebter und die häufig akkordionbasierten Songs von Bands wie The Mules und Beirut waren insbesondere in Großbritannien erfolgreich.[7] Spätestens mit Touren von Bands wie O'death in Deutschland im Jahr 2008 kann man Gypsy Punk als auch in Deutschland allgemein bekannt ansehen.[8]

Eugene Hütz von der ukrainisch-amerikanischen Band Gogol Bordello erklärt seine Motivation Musik in diesem Musikstil zu machen so:

„Den Roma geht es schlecht, schlimmer kann es nicht werden. Sie verlieren ihre Kultur. Wir versuchen einen neuen Zugang, eine neue Interpretation, eine Weiterentwicklung.“

Eugene Hütz: Die Zeit[9]

Einzelnachweise

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  1. „Nacht gegen Armut" in der Arena: Gypsy Punk von Gogol Bordello für arme Familien! Abgerufen am 12. April 2020.
  2. Zu wild für den Westen. In: Melodie & Rhythmus. Abgerufen am 12. April 2020 (deutsch).
  3. Ben Sisario: The Rise of Gypsy Punkers. In: The New York Times. 2. Juli 2005, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 11. April 2020]).
  4. Stan Renard: Gogol Bordello and the Rise of Gypsy Punk: A Journey From Grassroots to Mainstream. Abgerufen am 12. April 2020 (englisch).
  5. julia.karzel: Gogol Bordello: Abgedrehter Gypsy-Punk. Abgerufen am 12. April 2020.
  6. Ben Sisario: MUSIC; 'Gypsy Punk Cabaret,' a Multinational. In: The New York Times. 14. April 2002, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 12. April 2020]).
  7. Gypsy punk. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. April 2020; abgerufen am 11. April 2020 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.timeout.com
  8. Gypsy Punk trifft Folk-Melancholie: O'death in Würzburg. 6. Oktober 2008, abgerufen am 11. April 2020.
  9. Lennart Laberenz: Furchtbar laut und ziemlich erleuchtet. Abgerufen am 12. April 2020.