Häselrieth

Ortsteil von Hildburghausen

Häselrieth ist ein Stadtteil der Stadt Hildburghausen im Landkreis Hildburghausen in Thüringen.

Häselrieth
Koordinaten: 50° 26′ N, 10° 42′ OKoordinaten: 50° 25′ 55″ N, 10° 42′ 20″ O
Höhe: 373 m ü. NN
Eingemeindung: 1. Januar 1969
Postleitzahl: 98646
Vorwahl: 03685
Werrabrücke
Werrabrücke
Evangelisch-lutherische Kirche St. Wigbert

Häselrieths Flur endet am nordöstlichen Stadtrand von Hildburghausen. Der Stadtteil befindet sich an der Bundesstraße 89, die in Richtung Themar führt. Die Gemarkung ist ländlicher Raum und für die Landwirtschaft erschlossen und teilweise kupiert. Bedingt durch die Lage an die Werra kommt es hier häufig zu Überschwemmungen.

Geschichte

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Die erste gesicherte Erwähnung des Dorfes „Haselrit“ erfolgte in einem Lehensbrief des Abtes vom Kloster Hersfeld an Ortolph von Reygeriet vom 8. April 1287.[1] Andere Quellen nennen das Jahr 1169 für die urkundliche Ersterwähnung des Dorfes.[2] Die Brücke über die Werra und die Kirche sind historische Zeugnisse. Auf dem Häselriether Berg vermutet man einen vorchristlichen Kultplatz.[3]

Häselrieth war 1675–1676 von Hexenverfolgung betroffen. Aus der Familie Schellenberg gerieten die Großeltern mit ihrem Enkel in einen Hexenprozess. Der 4-jährige Caspar Schellenberg wurde beschuldigt, er hätte mit seinen Großeltern gehext.[4]

Ende 1945 wurden acht Bürger aus Hildburghausen und Umgebung von sowjetischer Geheimpolizei am Waldrand oberhalb der Jungviehweide ermordet und verscharrt. Sie wurden nach Entdeckung durch Kinder in einem Gemeinschaftsgrab auf dem Friedhof beerdigt, das zur DDR-Zeit aber unkenntlich war. Nach der Wende wurde den Toten 1997 ein Gedenkstein gesetzt.[5]

1969 wurde Häselrieth in die Stadt Hildburghausen aufgenommen.[6]

Persönlichkeiten

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Einzelnachweise

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  1. http://www.haeselrieth.de/
  2. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 117
  3. Michael Köhler: Heidnische Heiligtümer. Vorchristliche Kultplätze und Kulturverdachtsplätze in Thüringen. Jenzig-Verlag 2007, ISBN 978-3-910141-85-8, S. 156
  4. Kai Lehmann: Ausstellung „Luther und die Hexen“, Bereich Häselrieth, Bibliothek Museum Schloss Wilhelmsburg Schmalkalden, 2012; Egbert Friedrich: Hexenjagd im Raum Rodach und die Hexenprozessordnung von Herzog Johann Casimir (Schriften des Rodacher Rückert-Kreises, Heft 19), Rodach 1995, S. 192–236; Ronald Füssel: Die Hexenverfolgungen im Thüringer Raum, Veröffentlichungen des Arbeitskreises für historische Hexen- und Kriminalitätsforschung in Norddeutschland, Band 2, Hamburg 2003, S. 237f.
  5. Werner Schwamm: Friedhöfe in Hildburghausen - Stätten der Besinnung und des Gedenkens. Hrsg. Friedhofsverwaltung Hildburghausen. Verlag Frankenschwelle KG, Hildburghausen 2005, ISBN 3-86180-173-6. S. 44/45
  6. Häselrieth auf der Website der Stadt Hildburghausen Abgerufen am 7. April 2012
  7. Georg Brückner: Bierdümpfel, Johann. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 628.
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Commons: Häselrieth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien