Höchst im Odenwald
Höchst im Odenwald (odenwälderisch Heigscht, amtlich Höchst i. Odw.) ist eine Gemeinde im südhessischen Odenwaldkreis.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 48′ N, 9° 0′ O | |
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Darmstadt | |
Landkreis: | Odenwaldkreis | |
Höhe: | 156 m ü. NHN | |
Fläche: | 30,51 km2 | |
Einwohner: | 10.320 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 338 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 64739 | |
Vorwahl: | 06163 | |
Kfz-Kennzeichen: | ERB | |
Gemeindeschlüssel: | 06 4 37 009 | |
LOCODE: | DE HOE | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Montmelianer Platz 4 64739 Höchst im Odenwald | |
Website: | www.hoechst-i-odw.de | |
Bürgermeister: | Jens Fröhlich (KAH) | |
Lage der Gemeinde Höchst im Odenwald im Odenwaldkreis | ||
Geographie
BearbeitenHöchst liegt im nördlichen Odenwald im Mümlingtal in 175 bis 400 Metern Höhe. Nachbargemeinden sind im Norden die Stadt Groß-Umstadt (Landkreis Darmstadt-Dieburg) und die Stadt Breuberg, im Osten die Gemeinde Lützelbach, im Süden die Stadt Bad König, im Südwesten die Gemeinde Brensbach und im Westen die Gemeinde Otzberg (Landkreis Darmstadt-Dieburg).
Zur Gemeinde gehören neben der Kerngemeinde Höchst die Ortsteile Annelsbach, Dusenbach, Forstel, Hassenroth, Hetschbach, Hummetroth, Mümling-Grumbach und Pfirschbach.
Geschichte
BearbeitenOrtsgeschichte
BearbeitenDas Höchster Becken war, wie andere günstig gelegene Plätze im Mümlingtal, spätestens seit der Jungsteinzeit dauerhaft besiedelt. Zahlreiche steinzeitliche Spuren sowie Funde aus keltischer und römischer Zeit zeugen davon. Im Ortsteil Hummetroth wurde eine römische „villa rustica“ aus dem 2. Jahrhundert freigelegt; sie ist heute als Freilichtmuseum zugänglich (Römische Villa Haselburg).
Die älteste erhaltene schriftliche Erwähnung von Höchst datiert von 1156.[2] Weitere Erwähnungen in Urkunden und Dokumenten erfolgen im Verlauf des Mittelalters und der Frühen Neuzeit unter den Ortsnamen: Hoiste (1156), Hoste(n) (1366/1374), Hoest(e) (1393, 1438), Hest (1485) und Hoegst (1567, 1607) zum heutigen Höchst.[3]
Im Mittelalter herrschten unter anderem die Herren von Breuberg, die Grafen von Wertheim, die Herren von Eppstein und die Grafen von Erbach. Höchst gehörte bis zur Auflösung des alten Reichs gemeinsam mit Breuberg und Lützelbach zur Herrschaft Breuberg. Um 1200 entstand das Augustinerinnen-Kloster Höchst, das ab 1511 von Fuldaer Benediktinerinnen bewohnt und nach der Reformation um 1567/68 aufgelöst wurde. Am Ende des Dreißigjährigen Krieges war der Ort fast ausgestorben und erholte sich nur sehr langsam.
Von 1822 bis 1879 war Höchst Sitz des Landgerichts Höchst und von 1879 bis 1968 des Amtsgerichts Höchst im Odenwald. Danach bestand hier bis 1977 eine Zweigstelle des Amtsgerichts Michelstadt fort.
Seit 1857 ist das südöstlich von Höchst gelegene Tal des Obrunnbachs als Obrunnschlucht bekannt und touristisch wechselvoll erschlossen.
Sofort nach der Etablierung des Dritten Reiches begann der Terror gegen Regimegegner. Am Abend des 2. März 1933 wurden der Höchster SPD-Vorsitzende Wilhelm Fröhlich und – aus Versehen – der SA-Mann Andreas Weidt von SA-Männern erschossen.[4] In der Folge wurde der Widerstand der Arbeiterbewegung – in Höchst überwiegend SPD-orientiert, vereinzelt auch Kommunisten – rigoros zerschlagen. Für die Betroffenen bedeutete dies Inhaftierung in Gefängnissen und Zuchthäusern, aber auch Schutzhaft in Gestapo-Gefängnissen und Konzentrationslagern.[5]
Das Schicksal der noch rechtzeitig ausgewanderten und der später in Konzentrationslagern ermordeten Höchster Juden (1933: 102 ; Wohnhäuser: 28 ) versuchte die Arbeitsgemeinschaft zur Erforschung der Höchster Heimatgeschichte unter dem Schriftleiter und späteren Bürgermeister Reiner Guth 40 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg aufzuklären und zu dokumentieren.[6] Außerdem beschloss die Gemeindevertretung, zur Erinnerung an die Zerstörung der Synagoge in der Reichspogromnacht des Jahres 1938 ein Denkmal zu errichten.
Während des Zweiten Weltkriegs wurden in Höchst (einschließlich Ortsteilen) mindestens (Dunkelziffer) 331 ausländische Zwangsarbeiter eingesetzt. 123 stammten aus Polen, 99 aus der Sowjetunion, 72 aus Frankreich. Der Rest kam aus den Niederlanden, Italien, Belgien, Bulgarien, Litauen und Jugoslawien, drei waren Staatenlose. Im Ortsbereich konnten vier Lager lokalisiert werden.[7]
Eingemeindungen 1969/1971
BearbeitenIm Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde zum 1. November 1969 die bis dahin selbständige Gemeinde Annelsbach auf freiwilliger Basis eingemeindet. Am 1. Februar 1971 kam Hetschbach ebenfalls freiwillig hinzu.[8] Am 31. Dezember 1971 folgten Dusenbach, Forstel, Hassenroth, Hummetroth, Mümling-Grumbach und Pfirschbach.[9] Für die eingegliederten Gemeinden – nicht für die Kerngemeinde – wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[10]
Bevölkerung
BearbeitenEinwohnerstruktur 2011
BearbeitenNach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Höchst im Odenwald 9928 Einwohner. Darunter waren 1583 (15,9 %) Ausländer, von denen 945 aus dem EU-Ausland, 567 aus anderen Europäischen Ländern und 71 aus anderen Staaten kamen.[11] (Bis zum Jahr 2020 erhöhte sich die Ausländerquote auf p,p %.[12]) Nach dem Lebensalter waren 1791 Einwohner unter 18 Jahren, 3181 zwischen 18 und 49, 2189 zwischen 50 und 64 und 1877 Einwohner waren älter.[13] Die Einwohner lebten in 4188 Haushalten. Davon waren 1218 Singlehaushalte, 1189 Paare ohne Kinder und 1369 Paare mit Kindern, sowie 342 Alleinerziehende und 70 Wohngemeinschaften.[14] In 828 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 2828 Haushaltungen lebten keine Senioren.[15]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenHöchst im Odenwald: Einwohnerzahlen von 1829 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1829 | 1.277 | |||
1834 | 1.463 | |||
1840 | 1.547 | |||
1846 | 1.600 | |||
1852 | 1.499 | |||
1858 | 1.522 | |||
1864 | 1.512 | |||
1871 | 1.841 | |||
1875 | 1.768 | |||
1885 | 1.776 | |||
1895 | 1.813 | |||
1905 | 1.998 | |||
1910 | 2.091 | |||
1925 | 2.152 | |||
1939 | 2.405 | |||
1946 | 3.437 | |||
1950 | 3.565 | |||
1956 | 3.707 | |||
1961 | 3.998 | |||
1967 | 4.469 | |||
1970 | 4.657 | |||
1973 | 8.040 | |||
1975 | 8.089 | |||
1980 | 8.382 | |||
1985 | 8.604 | |||
1990 | 9.027 | |||
1995 | 9.676 | |||
2000 | 9.972 | |||
2005 | 9.974 | |||
2010 | 9.778 | |||
2011 | 9.928 | |||
2015 | 10.076 | |||
2020 | 10.209 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [3]; Hessisches Statistisches Informationssystem[12]; Zensus 2011[11] Ab 1970 einschließlich der im Zuge der Gebietsreform in Hessen eingegliederten Orte. |
Religionszugehörigkeit
Bearbeiten• 1961: | 2970 evangelische (= 74,47 %), 883 katholische (= 22,14 %) Einwohner[3] |
• 1987: | 5442 evangelische (= 64,2 %), 1923 katholische (= 22,7 %), 1108 sonstige (= 13,1 %) Einwohner[16] |
• 2011: | 4279 evangelische (= 43,1 %), 1776 katholische (= 17,9 %), 3873 sonstige (= 39,0 %) Einwohner[17] |
Politik
BearbeitenGemeindevertretung
BearbeitenDie Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[18] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[19][20][21]
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2021 |
Sitze 2021 |
% 2016 |
Sitze 2016 |
% 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | ||
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SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 29,2 | 9 | 31,3 | 10 | 30,9 | 10 | 32,1 | 10 | 31,7 | 10 | |
KAH | Kommunalpolitischer Arbeitskreis Höchst im Odenwald | 31,9 | 10 | 24,1 | 7 | 28,9 | 9 | 35,1 | 11 | 41,9 | 13 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 25,5 | 8 | 22,9 | 7 | 20,5 | 6 | 22,6 | 7 | 20,6 | 6 | |
GRÜNE | Bündnis 90/Die Grünen | 13,5 | 4 | 9,3 | 3 | 12,5 | 4 | 4,3 | 1 | 5,8 | 2 | |
WfH | Wende für Höchst | – | – | 8,9 | 3 | 7,1 | 2 | 6,0 | 2 | — | — | |
FDP | Freie Demokratische Partei | – | – | 3,4 | 1 | — | — | — | — | — | — | |
Gesamt | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | ||
Wahlbeteiligung in % | 49,5 | 49,7 | 48,5 | 51,1 | 59,4 |
Bürgermeister
BearbeitenNach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Höchst neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Beigeordneter und neun weitere Beigeordnete angehören.[22] Bürgermeister ist seit dem 1. Januar 2024 Jens Fröhlich (KAH).[23] Er wurde als Nachfolger von Horst Bitsch, der nach zwei Amtszeiten nicht wieder kandidiert hatte,[24] am 10. September 2023 ohne Gegenkandidaten im ersten Wahlgang bei 34,10 Prozent Wahlbeteiligung mit 83,31 Prozent der Stimmen gewählt.[25]
- Amtszeiten der Bürgermeister[26]
- 2024–2029 Jens Fröhlich (KAH)[23]
- 2012–2023 Horst Bitsch[24]
- 1994–2011 Reiner Guth (KAH) (1949–2011)[27]
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „In Silber auf blauem Wellenbalken eine dreibogige steinerne rote Brücke, darüber zwei und darunter ein roter Stern.“[28]
Das Wappen wurde der Gemeinde Höchst im Odenwald 1934 genehmigt. Gestaltet wurde es durch den Heraldiker Georg Massoth.
Es zeigt die ehemalige Brücke über die Mümling und symbolisiert so die Lage von Höchst auf beiden Seiten des Flusses. Die Sterne sind aus dem Wappen der Grafen von Erbach entnommen, die früher über den Ort herrschten.
Ursprünglich stand zwischen den beiden oberen Sternen noch ein schwarzes Hakenkreuz, das 1945 entfernt wurde.
Paten- und Partnerschaften
BearbeitenDie Gemeinde Höchst im Odenwald übernahm schon am 2. August 1953 die Patenschaft für die sudetendeutsche Gemeinde Bölten (heute Bělotín in Tschechien) im ehemaligen Regierungsbezirk Troppau, später auch für die sieben anderen Gemeinden des Kirchspiels Bölten mit insgesamt 3765 Einwohnern am 17. Mai 1939: Daub, Hermitz, Kunzendorf, Litschel, Lutschitz, Neudek und Pohl.[29][30] Höchst ist alljährlich Ort der Begegnung für die 1946 mit sechs Aussiedlungstransporten in die amerikanische Besatzungszone Deutschlands vertriebenen Böltener. Dem nach Sandbach im Odenwald gelangten dritten Transport gehörte Heimatpfarrer Franz Polak an.
Den Patengemeinden des Kirchspiels Bölten widmete die Gemeinde Höchst 1987 vor der unter Pfarrer Polak errichteten katholischen Christkönigskirche einen Mahn- und Gedenkstein DEN OPFERN DES KRIEGES UND DER VERTREIBUNG mit einer Darstellung der Böltener St.Georgskirche und der Gravur "Unvergessene Heimat im Osten".[31]
Partnerschaftliche Beziehungen unterhält die Gemeinde Höchst seit 1966 zum französischen Montmélian in Savoyen und (seit 2006) mit dem Kirchspiel Bölten mit Sitz in Höchst zur tschechischen Gemeinde Bělotín und dem ihr verbundenen Universitätschor Ostrava.
Regelmäßige Veranstaltungen
Bearbeiten- Jedes Jahr um das zweite Mai-Wochenende findet das viertägige Apfelblütenfest statt. Zu diesem Anlass wird eine Apfelblütenkönigin gekürt. 2011 wurde es zum 60. Mal begangen. 2020 und ’21 fiel es aufgrund der Corona-Pandemie aus.
- Tradition hat auch der alljährliche Odenwälder Kartoffelmarkt.
- Im November findet die jährliche Premiere eines Stückes der Theatergruppe TEGS im Bürgerhaus statt.
- Freitags, in der Zeit von 14:30 bis 18:00 Uhr findet auf dem Montmelianer Platz ein Wochenmarkt statt.
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenVerkehr
BearbeitenEisenbahn
BearbeitenHöchst, wie auch Hetschbach und Mümling-Grumbach, haben Bahnhöfe oder Haltepunkte an der Odenwaldbahn. Sie führt von Höchst nördlich nach Hanau und Darmstadt, wobei auch umsteigefreie Verbindungen nach Frankfurt a. M. bestehen. Südlich führt die Odenwaldbahn unter anderem nach Michelstadt, Erbach und endet in dem im Neckartal liegenden Eberbach.
Bis zum 31. Dezember 1998 zweigte im Bahnhof Höchst die Bahnstrecke Aschaffenburg–Höchst (Odenwald), die ursprünglich nach Aschaffenburg führte, ab. Sie wurde seit 1974 schrittweise aufgegeben, stillgelegt und 1999 zurückgebaut.
Von lokalpolitischer Bedeutung – aber auch darüber hinaus – war der Umgang mit der denkmalgeschützten Güterhalle Höchst. Im Streit zwischen der Politik – die die Güterhalle abreißen wollte – und einer Bürgerinitiative – die die Güterhalle erhalten wollte – behielt die Bürgerinitiative das letzte Wort. Die Güterhalle wurde inzwischen denkmalgerecht saniert.[32]
Straße
BearbeitenAufgrund des steigenden Verkehrsaufkommens auf der Bundesstraße 45, die in Nord-Süd-Richtung mitten durch den z. T. engen Ortskern führte, wurde westlich eine 2,8 km lange Umgehungsstraße gebaut. Der erste Spatenstich durch die parlamentarische Staatssekretärin Angelika Mertens erfolgte am 27. Juli 2005. Die Fertigstellung des Vorhabens sollte nach einigen Verzögerungen im Spätsommer 2009 erfolgen und wurde am 21. Dezember 2009 mit der Verkehrsübergabe vollzogen.[33] Die Baukosten wurden mit 22,8 Millionen Euro veranschlagt.
Radwanderwege
BearbeitenDurch das Stadtgebiet führen folgende Radwanderwege:
- An der Mümling verläuft der 225 km lange 3-Länder-Radweg führt als Rundweg durch das Dreiländereck von Hessen, Baden-Württemberg und Bayern. Entlang von Mümling, Neckar und Main erkundet die Route den Odenwald. Teil dieser Route ist der 75 Kilometer lange Mümling-Radweg der Obernburg mit Hirschhorn am Neckar verbindet.
- Der Hessische Radfernweg R9 startet in Worms und führt über 82 Kilometern durch den Odenwald an die Mümling und dort bis zur bayrischen Grenze.
- Der Hessische Radfernweg R4 beginnt in Hirschhorn am Neckar und verläuft mit einer Gesamtlänge von 385 Kilometern von Süd nach Nord durch Hessen, entlang von Mümling, Nidda und Schwalm nach Bad Karlshafen an der Weser.
Bildung
Bearbeiten- Direkt an der Mümling befindet sich die Grundschule „Schule an der Mümling“[34], in der gemeinsam mit den Klassen für Lernhilfe ca. 400 Schüler/-innen unterrichtet werden.
- Seit 1964 besteht die Ernst-Göbel-Schule, eine kooperative Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe.
- Das ehemalige Kloster Höchst wird von der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau als Jugendbildungsstätte und Tagungshaus betrieben, das auch von außerkirchlichen Anbietern für Seminare genutzt wird.
Behörden
BearbeitenIn der Mitte der Stadt befindet sich die Polizeistation Höchst, die ein Teil der Polizeidirektion Odenwald ist.
Gesundheit
BearbeitenNeben diversen Allgemein- und Facharztpraxen gibt es in Höchst eine Institutsambulanz und Tagesklinik für 12 Kinder der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie Riedstadt.
Persönlichkeiten
BearbeitenEhrenbürger
Bearbeiten- Franz Polak (1909–2000), römisch-katholischer Geistlicher (Pfarrer in der bis zum 7. Mai 1945 deutschen Gemeinde Bölten / Ostsudetenland, nach der Vertreibung der Sudetendeutschen in Höchst im Odenwald)
- Eduard Kavala, Bürgermeister der tschechischen Partnergemeinde Bělotin, 2019.[35]
Söhne und Töchter der Gemeinde
Bearbeiten- Karl Scherer (1862–1931), Landtagsabgeordneter
- Carl Stenger (1905–1982), Politiker, Mitglied des Bundestages, im Ortsteil Hetschbach geboren
- Maria Bergmann (1918–2002), Pianistin
- Rose Nabinger (* 1948), Jazzsängerin, Textdichterin
- Timo Boll (* 1981), deutscher Tischtennisspieler
- Luca Schnellbacher (* 1994), Fußballspieler
Literatur
Bearbeiten- Verein für Heimatgeschichte Höchst im Odenwald (Hrsg.): Beiträge zur Geschichte von Höchst im Odenwald. Höchst im Odenwald 2006.
- Hans Teubner und Sonja Bonin: Kulturdenkmäler in Hessen. Odenwaldkreis. Herausgegeben vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Vieweg, Braunschweig/Wiesbaden 1998 (Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland), ISBN 3-528-06242-8, S. 362–378.
- Gemeinde Höchst i. Odw. (Hrsg.): Schicksal der Vertreibung. Gedenkbuch zur Patenschaft der Gemeinde Höchst im Odenwald mit den Gemeinden des Kirchspiels Bölten/Ostsudeten. 2. Auflage Bad König 1988, ISBN 3-924388-03-2.
- Gemeindevorstand Höchst i. Odw. (Hrsg.): Geschichte und Schicksale der Juden zu Höchst. Höchst im Odenwald 1985, 2. Auflage 1988, ISBN 3-9801204-0-6.
- Hartmut Lenz: Aus dem Leben eines Landarztes im 20. Jahrhundert. Tatsachenberichte aus meiner Jugendzeit und der langjährigen Arztpraxis in Höchst im Odenwald. Verein für Heimatgeschichte, Höchst im Odenwald 2000.
- Literatur über Höchst im Odenwald nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
- Literatur von und über Höchst im Odenwald im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Weblinks
Bearbeiten- Offizielle Website der Gemeinde Höchst im Odenwald
- Höchst im Odenwald, Odenwaldkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Informationen zu der Gemeinde Höchst im Odenwald. In: Hessisches Gemeindelexikon. HA Hessen Agentur GmbH, 2016 .
- Linkkatalog zum Thema Höchst im Odenwald bei curlie.org (ehemals DMOZ)
Einzelnachweise und Anmerkungen
Bearbeiten- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Hessisches Staatsarchiv Marburg (StA MR, Urkunden R Ia, Stift Fulda 1156); Heinrich Wagner: Die Erstnennung von Höchst im Odenwald 1156. In: Verein für Heimatgeschichte Höchst e. V. (Hrsg.): Beiträge zur Geschichte von Höchst im Odenwald, Höchst 2006.
- ↑ a b c Höchst im Odenwald, Odenwaldkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 10. Juni 2024). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Wolfgang Stapp: Niemals wieder vergessen! Zum Gedenken Odenwälder Antifaschisten, Teil 3/1: Verfolgung und Widerstand in Höchst: Die Blutnacht. In: "gelurt". Odenwälder Jahrbuch für Kultur und Geschichte 2009. Erbach 2008, ISBN 978-3-9805891-6-5, S. 97–122.
- ↑ Wolfgang Stapp: Niemals wieder vergessen! Zum Gedenken Odenwälder Antifaschisten, Teil 3/2: Verfolgung und Widerstand in Höchst: Nach der Blutnacht. In: "gelurt". Odenwälder Jahrbuch für Kultur und Geschichte 2010. Erbach 2009, ISBN 978-3-9805891-7-2, S. 218–232.
- ↑ Siehe das unter Literatur angegebene Werk: „Geschichte und Schicksale der Juden zu Höchst“.
- ↑ Wolfgang Stapp: Verschleppt für Deutschlands Endsieg. Ausländische Zwangsarbeiter im Breuberger Land 1939-1945. 2. überarbeitete, ergänzte und aktualisierte Auflage. Höchst im Odenwald 2004, hier: S. 31–33 und 261–263.
- ↑ Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Abs. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 357–358 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Hauptsatzung. (PDF; 1,8 MB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Höchst i. Odw., archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 11. Dezember 2021; abgerufen im Oktober 2020.
- ↑ a b Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit (Gruppen): Höchst i. Odw. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
- ↑ a b Hessisches Statistisches Informationssystem (Hesis) In: Statistik.Hessen.
- ↑ Bevölkerung nach fünf Altersklassen: Höchst i. Odw. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
- ↑ Haushalte nach Familien: Höchst i. Odw. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
- ↑ Haushalte nach Seniorenstatus: Höchst i. Odw. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
- ↑ Ausgewählte Strukturdaten über die Bevölkerung am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 138, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 30. August 2021 .
- ↑ Bevölkerung nach Religionszugehörigkeit: Höchst i. Odw. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2016.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2011.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2006.
- ↑ Gemeindevorstand
- ↑ a b FAZ, 7. September 2023: Ein einziger Kandidat. Jens Fröhlich will Bürgermeister werden. Das will ihm auch niemand streitig machen. - Hessenschau, 10. September 2023: Jens Fröhlich wird neuer Bürgermeister von Höchst im Odenwald: „Fröhlich war einziger Kandidat. Er beginnt sein Amt am 1. Januar 2024.“
- ↑ a b Main Echo vom 24. Dezember 2011: Horst Bitsch ab Neujahr im Dienst - Echo online, 15. Januar 2022: Horst Bitsch kündigt Rückzug als Bürgermeister von Höchst an: „Mit dann 63 Jahren seien weitere sechs Amtsjahre fehl am Platz.“
- ↑ Votemanager: Bürgermeisterwahl Gemeinde Höchst i. Odw. 2023
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen in Höchst ( vom 6. Februar 2021 im Internet Archive)
- ↑ Nachruf der Gemeinde auf Reiner Guth, Oktober 2011
- ↑ Karl Ernst Demandt, Otto Renkhoff: Hessisches Ortswappenbuch. C. A. Starke Verlag, Glücksburg/Ostsee 1956.
- ↑ Schicksal der Vertreibung, Gedenkbuch zur Patenschaft der Gemeinde Höchst im Odenwald mit den Gemeinden des Kirchspiels Bölten/Ostsudeten. 2. Auflage. Bad König 1988, ISBN 3-924388-03-2
- ↑ Näheres kann entnommen werden: der Website über Bölten – Walter Fr. Schleser: Bölten. Private Website, archiviert vom ; abgerufen im September 2019. sowie dem Artikel über die Deutschen in der 1.CSR Deutsche in der Ersten Tschechoslowakischen Republik und dem Artikel über die Vertreibung der Deutschen aus der CSR Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei.
- ↑ Siehe Franz Polak
- ↑ Zdo Schreiber: Im Zentrum der Mobilität. In: Hg.: Landesamt für Denkmalpflege Hessen: Denkmalpflege und Kulturgeschichte. ISSN 1436-168X, 4/2019, S. 30f.
- ↑ B45-Umgehung Höchst im Odenwald
- ↑ Website der Schule an der Mümling
- ↑ Siehe Ehrenbürgerwürde der Gemeinde Höchst i. Odw. an Bürgermeister Eduard Kavala verliehen. In: Webauftritt. Gemeinde Höchst im Odenwald, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 3. November 2019; abgerufen im November 2019. Hinsichtlich des angesprochenen, anläßlich des Heimatfestes 1929 von den [deutschen] Böltenern im Ausland, insbesondere Wien, errichteten Gedenksteines "Der Heimat treu" Näheres unter in Website Bölten, Abschnitt Gedenksteine und -tafeln in Höchst i.Odw. und in Bělotin / Bölten. Siehe auch Bildunterschrift unter dem Foto Bölten-Mitteldorf