HP200A

Tonfrequenzgenerator von HP

Der HP200A war das erste Produkt, welches im Jahr 1939 nach einem Patent von William Hewlett durch Hewlett-Packard in David Packards Garage in Palo Alto hergestellt wurde. Es ist ein röhrenbestückter Tongenerator, dessen Sinussignal zum Testen von elektronischen Audiosystemen verwendet werden konnte.

Frontansicht
Innenaufbau

Das Gerät lieferte 1 Watt Ausgangsleistung mit einer einstellbaren Frequenz von 35 Hz bis 35 kHz. Es bestand aus zwei Pentoden 6F6 und 6V7 im Oszillatorteil und einer Eintakt-A-Endstufe (6V6) mit Ausgangsübertrager.

Als Besonderheit benutzt diese Oszillatorschaltung eine Wien-Robinson-Brücke mit Drehkondensatoren als frequenzbestimmende Elemente und eine Glühlampe zur Amplitudenstabilisierung. Der temperaturabhängige elektrische Widerstand dieser Lampe (3 W 120 V, betrieben bei etwa 3 V) bildet eine vom Kathodenstrom einer der Oszillatorröhren abhängige Gegenkopplung und vermeidet nichtlineare Verzerrungen der erzeugten Tonfrequenzen. Siehe hierzu auch Wien-Robinson-Brücke#Amplitudenregelung.

Bereits in Hewletts dem Gerät zugrunde liegenden Patent[1] diente eine kleine Glühlampe als Amplitudenstabilisierung. Diese Amplitudenstabilisierung ist ein Schlüsselverfahren für den Einsatz einer Wienbrücke für verzerrungsarme Sinusoszillatoren, da diese nicht von sich aus stabil sind.

Später wurde der HP200B mit etwas abweichendem Frequenzbereich (20 Hz bis 20 kHz) gefertigt.

Tongeneratoren nach genau diesem Prinzip, dem gleichen Frequenzumfang und gleichfalls mit Drehkondensatoren, später jedoch mit Transistoren statt Elektronenröhren, wurden noch bis in die 1980er Jahre gebaut[2].

Die Produktbezeichnung HP200A wurde gewählt, um den Eindruck zu erwecken, dass HP bereits eine etablierte Firma sei.[3] Als erster Kunde gelten die Walt Disney Studios, welche acht HP200A Tonfrequenzgeneratoren erwarben und in der Produktion des 1940 erschienenen, ersten in Mehrkanal-Tonsystem aufgenommenen Zeichentrickfilms Fantasia einsetzten.

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Commons: HP200A – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Patent US2268872A: Variable frequency oscillation generator. Angemeldet am 11. Juli 1939, veröffentlicht am 6. Januar 1942, Anmelder: Hewlett-Packard Company, Erfinder: William R. Hewlett.; Beschreibung der Schaltung: S. 2, Zeile 31 ff. rechts.
  2. Z. B. in der DDR der RC-Generator GF22 vom VEB Präcitronic Dresden.
  3. Laurie Pasiuk: Vault guide to the top tech employers. Vault Inc., 2006, ISBN 978-1-58131-339-0, S. 111 (englisch, google.ca [abgerufen am 10. Mai 2010]).