Der Haferkeks oder Haferflockenkeks ist ein kleines Dauerbackwarenprodukt, das vorwiegend aus einer Kombination von Hafer (hauptsächlich Haferflocken) und Weizenmehl hergestellt wird. Die Formen, Größen und zusätzlichen Zutaten können je nach kulturellem Hintergrund variieren.

Haferflocken-Rosinen-Kekse

Geschichte

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Das Rezept für den Haferkeks, der heute als kleines, süßes Gebäck in vielen Regionen geschätzt wird, hat historisch betrachtet seine Wurzeln im Backen von Produkten, die auf Hafer basieren. Diese Zutat hat einen noch älteren Ursprung, der in einigen Teilen Europas und Asiens Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende zurückreicht. In Russland beispielsweise wurde ein großer, ungesüßter und flacher Haferflockenkuchen gebacken, der als Nahrungsmittel für Soldaten und Bauern diente.[1] Eine süße Teigmischung mit Hafer und Mandeln ist in einem Kochbuch im Russischen Kaiserreich aus dem Jahr 1794 dokumentiert. Von dieser Zeit an begannen einige russische Bäcker, in gebackenen Haferflockenzubereitungen Zucker zu zuvor ungesüßtem Teig hinzuzufügen.[2] Es war in Sankt Petersburg, wo der Haferkeks im zaristischen Russland populär wurde.[2] Als Teil der traditionellen Küche wurden in der chinesischen Region Innere Mongolei bereits vor Jahrhunderten Rezepte für Haferbrot dokumentiert.[3]

Der genaue Ursprung des Haferkekses ist nicht eindeutig geklärt, und es existiert zudem kein Patent auf seine Erfindung. Laut einer Theorie wurden sie im 19. Jahrhundert in den Vereinigten Staaten (USA) als kleinere Variante des traditionellen Haferkuchens entwickelt, der seit der britischen Kolonialisierung in Nordamerika weit verbreitet ist.[4] Forscher datieren das erste Rezept für Haferflocken-Rosinen-Kekse in seiner heutigen Form auf das Jahr 1896, als es im Buch Boston Cooking School Book der US-amerikanischen Gastronomin Fannie Merritt Farmer veröffentlicht wurde.[5] Eine alternative Theorie postuliert, dass die Ursprünge des Kekses in Schottland liegen, wo Hafer traditionell in einer Vielzahl von schottischen Backwaren Verwendung findet. Es wird angenommen, dass es seinen Ursprung in der Entwicklung des traditionellen und historischen Haferbreis der schottischen Küche hat.[6] Es fand eine amüsante Auseinandersetzung zwischen Schotten und Engländern über den Konsum von Hafer statt. Der englische Schriftsteller Samuel Johnson bemerkte dazu: „In England kämen wir nicht auf die Idee, Hafer zu essen. Wir verwenden ihn lediglich als Futter für Pferde.“ Darauf erwiderte der Schotte James Boswell: „Vielleicht liegt es daran, dass England die besseren Pferde hat und Schottland die besseren Männer.“[7] Diese Anekdote verdeutlicht, dass Hafer zu bestimmten Zeiten und in bestimmten Regionen bevorzugt als Viehfutter verwendet wurde, anstatt für den menschlichen Verzehr. Darüber hinaus war der Konsum je nach sozialer Schicht unterschiedlich ausgeprägt. Zu Beginn wurde Hafer aufgrund seines hohen Ballaststoffgehalts vor allem von Landwirten und Arbeitern konsumiert.[8]

Sorten je nach Land

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Commons: Haferkeks – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Haferkeks – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Pavel and Olga Syutkin: What Did Poet Joseph Brodsky Have in Common With Cookies? The Moscow Times, 22. April 2023, abgerufen am 12. Oktober 2024 (englisch).
  2. a b Pavel Павел Syutkin Сюткин: Russian Cuisine - history and modernity Part III. In: The articles by Olga and Pavel Syutkin published in The Moscow Times (Feb. - May,2023). Translated by Michele A. Berdy. 1. Januar 2023 (academia.edu [abgerufen am 12. Oktober 2024]).
  3. Inner Mongolians enjoy oat flour foods. In: www.chinadaily.com.cn. China Daily, 21. April 2017, abgerufen am 12. Oktober 2024 (englisch).
  4. Haferkekse: Wissenswertes & Rezepte. In: www.ikea.com. Ikea Deutschland, abgerufen am 8. Oktober 2024 (deutsch).
  5. Andrew F. Smith (Hrsg.): The Oxford encyclopedia of food and drink in America. 2. ed Auflage. Band 1. Oxford Univ. Press, Oxford 2013, ISBN 978-0-19-973496-2 (oxfordreference.com [abgerufen am 11. Oktober 2024]).
  6. History of the Oatcake. In: www.mckenzie-biscuits.com. McKenzie's Food, abgerufen am 8. Oktober 2024.
  7. Meet the Edinburgh man hoping to make history at the World Porridge Making Championship. In: www.edinburghnews.scotsman.com. Edinburgh Evening News, 3. Oktober 2018, abgerufen am 8. Oktober 2024 (englisch).
  8. AgriLexikon: Hafer. In: ima-agrar.de. information.medien.agrar e.V, abgerufen am 7. Dezember 2024.
  9. Rezept: Schmecken nicht nur an Weihnachten: Haferkekse. Bunte, 10. Dezember 2017, abgerufen am 12. Oktober 2024.
  10. Visit Sweden: Kaffee, Kuchen und sieben Sorten Kekse. In: www.visitsweden.de. Abgerufen am 8. Oktober 2024.
  11. Anna White: The Story of the Humble Scottish Oatcake. In: www.scotlandshop.com. 6. Januar 2021, abgerufen am 8. Oktober 2024 (englisch).
  12. Melissa Clark: Classic Oatmeal-Raisin Cookies Recipe. The New York Times, abgerufen am 8. Oktober 2024 (amerikanisches Englisch).
  13. Sven Giese: Tag der Haferflockenkekse - National Oatmeal Cookie Day - 30. April. In: www.kuriose-feiertage.de. 30. April 2018, abgerufen am 9. Oktober 2024 (deutsch).
  14. Daniela Schulz: Das Café East & Eden. In: www.dw.com. Deutsche Welle, 22. Mai 2017, abgerufen am 8. Oktober 2024.
  15. Origins Of The ANZAC Biscuit and History. In: www.armymuseum.co.nz. National Army Museum Neuseeland, 12. April 2011, abgerufen am 8. Oktober 2024 (neuseeländisches Englisch).
  16. Irina Lisinen: Piparin makuiset kauralastut. In: Kotiliesi. 9. Dezember 2021, abgerufen am 11. Oktober 2024 (finnisch).
  17. Becky: Estland: Kaerahelbeküpsised juustuga (Käse-Haferflocken-Kekse). In: Cooking around the world. 26. März 2014, abgerufen am 13. Oktober 2024 (deutsch).
  18. Kaerahelbeküpsised juustuga - Rezept mit Bild. 12. Juni 2009, abgerufen am 13. Oktober 2024.