Hagendenkmal

Denkmal in Worms, erinnert an die Versenkung des Nibelungenschatzes im Rhein

Das Hagendenkmal in Worms erinnert an die Versenkung des Nibelungenschatzes im Rhein durch Hagen von Tronje. Es gilt als wichtigstes „Zeugnis der im frühen 20. Jahrhundert erstarkenden Nibelungenrezeption“ in Worms[1] und steht unter Denkmalschutz.[2]

Ansicht von der Rheinseite
Hagendenkmal am ursprünglichen Standort im Stadtpark

Die Galvanoplastik aus Bronze wurde von Johannes Hirt entworfen und 1905 im Stadtpark aufgestellt.[3] Sie war eine Stiftung von Cornelius Wilhelm von Heyl zu Herrnsheim für den im Stadtpark geplanten Rosengarten.[4] Das Denkmal befand sich am nördlichen Fuß des später aufgeschütteten „Äschebuckels“[5] und wurde im Juni 1932 an das Rheinufer auf den Sockel des städtischen Rheinkrans versetzt.[3]

Hintergrund des Denkmals ist die Darstellung im Nibelungenlied, dass Kriemhild nach Siegfrieds Tod begonnen hatte, den Nibelungenschatz freigiebig zu verschenken, und damit viele „arme unt rîche“ für sich gewinnen konnte. Deshalb fürchtete Hagen, sie könnte ein Heer hinter sich versammeln, das den Burgundern und damit auch ihm gefährlich werden könnte:

Den armen unt den rîchen   begunde si nu geben
daz dâ reite Hagene,   ob si solde leben
noch deheine wîle,   daz si sô manegen man
in ir dienst gewunne   daz ez in leide müese ergân. (1128 B)[6]

Während einer Abwesenheit des König Gunthers und seines Gefolges raubte Hagen, der am Hof geblieben war, Kriemhilds Schatz und versenkte ihn im Rhein:

Ê daz der künec rîche   wider wære komen,
die wîle hete Hagene   den schaz vil gar genomen.
er sancte in dâ ze Lôche   allen in den Rîn.
er wande er solde in niezen:   des enkunde niht gesîn. (1137 B)[6]

Ein Miniaturmodell des Denkmals stiftete die Stadt Worms als Ehrenpreis für die erste Wormser Ruder-Regatta am 14. Juni 1914. Den Sieg errang damals der Mannheimer Ruderverein Amicitia von 1876.[7] Das Modell befindet sich nach wie vor im Nebenraum von dessen Vereinsgaststätte.[8]

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Commons: Hagendenkmal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Gerold Bönnen (Hrsg.): Geschichte der Stadt Worms. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1679-7. Tafel 31
  2. Gerold Bönnen (Hrsg.): Geschichte der Stadt Worms. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1679-7, S. 786.
  3. a b Daten zur Geschichte der Stadt Worms. (PDF; 537 kB) Stadtarchiv Worms, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Oktober 2014; abgerufen am 1. Juli 2008.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.worms.de
  4. Vom Rosenfest zum Backfischfest: Nibelungenrezeption in Worms. Nibelungenlied-Gesellschaft, abgerufen am 1. Juli 2008.
  5. Die Gartenkunst (8.1906). S. 57, abgerufen am 1. September 2020 (Standort des Denkmals auf Lageplan eingezeichnet).
  6. a b Helmut Brackert (Hrsg.): Das Nibelungenlied (1. Teil). Mittelhochdeutscher Text und Übertragung. 27. Auflage. Fischer, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-596-26038-8.
  7. Chronik des Wormser Rudersports. Wormser Ruderclub Blau-Weiß, 28. Juli 1997, abgerufen am 2. April 2016.
  8. http://www.worms.de/de/kultur/stadtgeschichte/wussten-sie-es/liste/2014_01_Hagendenkmal_Modell.php

Koordinaten: 49° 37′ 59,4″ N, 8° 22′ 37,1″ O