Hahnenbach (Wiedau)

Nebenfluss der Wiedau

Der Hahnenbach ist nach der Rodau der zweitgrößte Nebenfluss der Wiedau und entwässert einen Teil des markant nach Westen abfallenden Randes der Lüneburger Heide.

Hahnenbach
Der Hahnenbach zwischen Neuenkirchen und Delmsen im Blockwerk der hier durchquerten Endmoräne

Der Hahnenbach zwischen Neuenkirchen und Delmsen im Blockwerk der hier durchquerten Endmoräne

Daten
Gewässerkennzahl DE: 49442
Lage Niedersachsen, Deutschland
Flusssystem Weser
Abfluss über Wiedau → Wümme → Lesum → Weser → Nordsee
Quelle Bei Leverdingen, Neuenkirchen
53° 1′ 43″ N, 9° 46′ 5″ O
Quellhöhe 89 m ü. NN[1]
Mündung in die Wiedau bei BellenKoordinaten: 53° 3′ 50″ N, 9° 34′ 21″ O
53° 3′ 50″ N, 9° 34′ 21″ O
Mündungshöhe 32 m ü. NN[1]
Höhenunterschied 57 m
Sohlgefälle 3,3 ‰
Länge 17,1 km[1]
Einzugsgebiet 50,1 km²
Linke Nebenflüsse Drögenbosteler Bach, Röhlbach
Rechte Nebenflüsse Graben A, Reith, Gilmerdinger Bach, Rutenmühlenbach
Gemeinden Neuenkirchen
Karte

Der Bach entspringt in kleinen Moorsenken bei Leverdingen (zu Neuenkirchen, Landkreis Heidekreis) und fließt die ersten Kilometer durch eine weite Talmulde mit Feldern und Wiesen. Von rechts fließt ihm mit zuletzt starkem Gefälle der etwas wasserreichere und längere Gilmerdinger Bach zu, der im Naturschutzgebiet Birkensee südwestlich von Schneverdingen entspringt. In der Ortslage von Neuenkirchen, dem größten Ort im Einzugsgebiet, durchschneidet das Hahnenbachtal landschaftlich reizvoll einen Endmoränenwall aus dem frühen Drenthestadium der Saale-Eiszeit. Im weiteren Verlauf fließt der Hahnenbach mit deutlich verringertem Gefälle durch eine waldreiche und moorige Niederung. Südwestlich von Hemslingen fließt er bei Bellen in die Wiedau, deren Wasser über die Wümme und die Lesum die Weser erreicht. Der Hahnenbach führt bei der Mündung in die Wiedau mehr Wasser, kann also hydrologisch als ihr Hauptquellfluss betrachtet werden. Der Hahnenbach hat durchgehend eine Gewässergüte der Klasse II (mäßig belastet).[2] Der Bach kann nicht mit Booten befahren werden.

Befahrungsregeln

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Zum Schutz, dem Erhalt und der Verbesserung der Fließgewässer als Lebensraum für wild lebende Tiere und Pflanzen erließ der Landkreis Rotenburg (Wümme) 2015 eine Verordnung für sämtliche Fließgewässer. Seitdem ist das Befahren des Hahnenbach ganzjährig verboten.[3]

Nebenflüsse

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Diagramm der größten Zuflüsse

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Talgeschichte

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Der Hauptquellast des Hahnenbachs, der Gilmerdinger Bach, fließt östlich des Neuenkirchener Endmoränenwalls nach Südwesten. Seine Tallinie und auch sein Höhenprofil werden weiter nach Südwesten vom Tal der Bomlitz fortgesetzt, deren Oberlauf der Gilmerdinger Bach einst war. Wohl noch in der Saale-Eiszeit wurde er durch den sich mit viel mehr Gefälle und Erosionskraft von Nordwesten her einschneidenden Hahnenbach zur Wümme-Niederung abgelenkt. Die verstärkte Tiefenerosion erklärt auch den Gefällereichtum des untersten Gilmerdinger Baches. In ähnlicher Weise hat weiter östlich die Wietze den Oberlauf der Meiße abgeschnitten und umgelenkt.

Einzelnachweise

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  1. a b c OpenStreetMap
  2. Gewässergütekarte des NLWKN
  3. Verordnung des Landkreises Rotenburg (Wümme) zur Einschränkung des Gemeingebrauchs an Fließgewässern – Kanuverordnung – vom 11.05.2015
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Commons: Hahnenbach (Wiedau) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien