Haidenkofen (Sünching)

Ortsteil der Gemeinde Sünching im Oberpfälzer Landkreis Regensburg

Haidenkofen ist ein Ortsteil der Gemeinde Sünching im Oberpfälzer Landkreis Regensburg. Bis 1972 bildete es eine selbstständige Gemeinde.

Haidenkofen
Gemeinde Sünching
Koordinaten: 48° 52′ N, 12° 20′ OKoordinaten: 48° 52′ 2″ N, 12° 20′ 14″ O
Einwohner: 81 (2022)
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Haidenkofen (Bayern)
Haidenkofen (Bayern)

Lage von Haidenkofen in Bayern

Haidenkofen, St. Ägidius

Das Kirchdorf Haidenkofen, das man nicht mit dem ebenfalls im Gäuboden gelegenen gleichnamigen Ortsteil von Wallersdorf verwechseln darf, liegt am Rand des Gäubodens etwa einen Kilometer westlich von Sünching an der Großen Laber. Im Jahe 2022 waren 81 Einwohner gemeldet[1].

Geschichte

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Orte mit der Endung „-kofen“ deuten auf die zweite Siedlungsperiode zwischen 650 und 800 n.Chr hin. In der Zeit bis 1333 sind die Haidenkofer als alter Landadel zumeist als Zeugen und Bürgen in Schenkungsurkunden zu finden.

Als im frühen 14. Jahrhundert die Hofmarken entstanden gehörte Haidenkofen gerichtsmäßig zur Hofmark Sünching. Die Aufzeichnungen der Hofmarksherren beginnen 1560, das waren anfangs noch die Staufer. Um 1573 ging die Hofmark auf die Grafen von Seinsheim aus Sünching über[2]. Durch das Gemeindeedikt vom 1818 wurde Heidenkofen selbstständige Gemeinde[3], gehörte aber immer noch zur Pfarrei und Schule Sünching. 1931 wurde die amtliche Schreibweise von Heidenkofen auf Haidenkofen geändert[4]. Im Rahmen der Gebietsreform schloss sich Haidenkofen am 1. Januar 1972 freiwillig der Gemeinde Sünching an[5].

Die Unterscheidung der beiden Haidenkofen in alten Urkunden erfolgt in der Regel durch die Scheibweise mit HE oder HÆ bei Haidenkofen an der Laber und mit HA bei Haidenkofen bei Wallersdorf.[6] In einem päpstlichen Schutzbrief von 1145 für den Besitz des Domkapitels Regensburg wird unter anderem auch Heitemchoven (= Haidenkofen) und auch Hitinchoven (= Hüttenkofen) genannt, so dass es auch zu den beiden Hüttenkofen (HI) eine Unterscheidung gibt. In einer Bestätigung des päpstlichen Schutzbriefs aus dem Jahre 1183 ist die Schreibweise genauso.[7] Im Jahre 1296 tritt ein Heinricus de Heitenchouen als Zeuge in einem Rechststreit auf, 1313 wird ein Hof in Hætenchofen von Fridrich von Sünching an seinen Schwager Fridrich Auer verkauft. Aus dem Jahr 1315 ist ein Ulrich von Heytenchofen überliefert, der in anderen Urkunden auch Ulrich von Heittenkofen geschrieben wurde. Die Schreibweisen Heittenkofen und auch Heitenchoven finden sich bis ca. 1403, Heytenkofen, Heyttenkofen und Heytenchofen noch länger.[8] Auf dem Bairischen Landtafeln von Philipp Apian aus dem Jahre 1568 findet sich auf Tafel 11 Heittenkouen. Im Jahr 1610 wird ein Miller (= Müller) aus Heidenkhouen genannt[9]. 1840 ist im Topo-geografisch-statistischen Lexikon vom Königreiche Bayern bereits Haidenkofen genannt.[10]

Sehenswürdigkeiten

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Filialkirche St. Ägidius der Pfarrei Sünching deren Fundamente ins 12. Jahrhundert datiert sind und im späten 17. oder frühen 18. Jahrhundert der heutige Bau entstand.

Auszeichnungen

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2010 wurde Haidenkofen beim 23. Bundeswettbewerb Unser Dorf hat Zukunft auf Bundesebene mit Gold ausgezeichnet.

  • Freiwillige Feuerwehr Haidenkofen
  • Fischereiverein Haidenkofen
  • Schützenverein Haidenkofen
  • Frauentreff Haidenkofen
  • Jagdgenossenschaft Haidenkofen

Literatur

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  • Willi Zölch: Die Straßennamen : Ein Beitrag zur Geschichte Sünchings, Sebstverlag 2004 OCLC 163115550
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Einzelnachweise

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  1. Gemeine Sünching, Gemeindeteile. Abgerufen am 25. September 2024.
  2. Geschichte von Haidenkofen. Frauentreff Haidenkofen, abgerufen am 25. September 2024.
  3. Zur Unterscheidung der beiden Haidenkofen in frühen Urkunden. (PDF) Josef Beck, April 2019, S. 12, abgerufen am 19. September 2024.
  4. Zur Unterscheidung der beiden Haidenkofen in frühen Urkunden. (PDF) Josef Beck, April 2019, S. 3, abgerufen am 19. September 2024.
  5. Willi Zölch: Die Straßennamen : Ein Beitrag zur Geschichte Sünchings, Sebstverlag 2004 OCLC 163115550 Seite 18
  6. Josef Beck: Zur Unterscheidung der beiden Haidenkofen in frühen Urkunden. (PDF) Heimatforschung-Regensburg, April 2019, S. 3, abgerufen am 19. September 2024.
  7. Josef Beck: Zur Unterscheidung der beiden Haidenkofen in frühen Urkunden. (PDF) Heimatforschung-Regensburg, April 2019, S. 5, abgerufen am 19. September 2024.
  8. Josef Beck: Zur Unterscheidung der beiden Haidenkofen in frühen Urkunden. (PDF) Heimatforschung-Regensburg, April 2019, S. 21–24, abgerufen am 19. September 2024.
  9. Dorftafeln. Frauentreff Haidenkofen, abgerufen am 25. September 2024.
  10. Willi Zölch: Die Straßennamen : Ein Beitrag zur Geschichte Sünchings, Sebstverlag 2004 OCLC 163115550 Seite 18