Dahlem (Nordeifel)
Dahlem in der Eifel ist eine Gemeinde im Kreis Euskirchen. Sie hat die zweitkleinste Einwohnerzahl[2] und die niedrigste Bevölkerungsdichte aller Gemeinden von Nordrhein-Westfalen.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 23′ N, 6° 33′ O | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | |
Regierungsbezirk: | Köln | |
Kreis: | Euskirchen | |
Höhe: | 500 m ü. NHN | |
Fläche: | 95,21 km2 | |
Einwohner: | 4457 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 47 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 53949 | |
Vorwahlen: | 02447, 06557 | |
Kfz-Kennzeichen: | EU, SLE | |
Gemeindeschlüssel: | 05 3 66 012 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 23 53949 Dahlem | |
Website: | www.dahlem.de | |
Bürgermeister: | Jan Lembach (CDU) | |
Lage der Gemeinde Dahlem im Kreis Euskirchen | ||
Geographische Lage
BearbeitenDahlem liegt in der Nordeifel im Naturpark Hohes Venn-Eifel zwischen Blankenheim im Nordosten und dem rheinland-pfälzischen Stadtkyll im Südwesten. Nach Süden hin grenzt die Gemeinde an die rheinland-pfälzische Verbandsgemeinde Gerolstein. Durch Dahlem fließt der Kyll-Zufluss Glaadtbach. Im östlich gelegenen Ripsdorfer Wald liegen die Heidenköpfe.
Gemeindegliederung
BearbeitenDie Gemeinde Dahlem besteht aus den folgenden Ortsteilen:
- Baasem
- Berk
- Dahlem
- Frauenkron
- Kronenburg
- Schmidtheim
Geschichte
BearbeitenFunde von Ziegelscherben aus der Römerzeit (50 v. bis 400 n. Chr.) wurden in der Nähe der Römerstraße Trier–Neuss, östlich der sog. „Hügelgräber“, gemacht. In der Flur „Im Leger“ wurden Brandgräber mit Beigaben entdeckt.
Die erste Erwähnung fand Dahlem als dalaheim in einer in Aachen in lateinischer Sprache ausgestellten Schenkungsurkunde des Edelherrn Otbert datiert auf den 20. Januar 867:
„Und so gab (uns) der vorher erwähnte Otbert zu unserem Königsgut […] im Eifelgau in dem Dorf Dahlem einen kleinen Hof und in der Gemarkung dieses Dorfes eine Feldfläche, wo 100 Hufen bebaut und (einen Wald) wo 1000 Schweine gemästet werden können. Es liegt aber dieser Wald zwischen Schmidtheim und Baasen.“
Noch im 19. Jahrhundert war Dahlem unter dem Namen Dalheim bekannt. Der Name leitet sich von „Talheim“ ab.
Im Rahmen der kommunalen Gebietsreform wurden zum 1. Juli 1969 die ehemaligen Gemeinden Baasem, Berk, Kronenburg und Schmidtheim eingegliedert.[3] Der Verwaltungssitz befindet sich in Schmidtheim.
Politik
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Kommunalwahl 2020
Wahlbeteiligung: 70,12 % (2020: 67,39 %)
% 70 60 50 40 30 20 10 0 49,88 % 19,51 % 11,87 % 9,84 % 8,21 % 0,69 %
Gewinne und Verluste
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Gemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat ist die kommunale Volksvertretung der Gemeinde Dahlem. Über die Zusammensetzung entscheiden die Bürger alle fünf Jahre. Die letzte Wahl fand am 13. September 2020 statt.[4]
Bürgermeister
Bearbeitenvon | bis | Name | Bemerkung |
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1969 | 1984 | Johann Schramm | ehrenamtlicher Bürgermeister |
1984 | 1999 | Reinhold Müller | ehrenamtlicher Bürgermeister |
1999 | 2014 | Bürgermeister | |
2014 | heute | Jan Lembach[5] |
Seit dem Jahr 1999 werden Bürgermeister in Nordrhein-Westfalen direkt gewählt und stehen als hauptamtliche Repräsentanten der Kommunen der Verwaltung vor.
Partnerschaft
BearbeitenDahlem ist mit der französischen Gemeinde Sarzeau in der Bretagne verschwistert.
Wappen und Banner
BearbeitenDer Gemeinde ist mit Urkunde des Regierungspräsidenten vom 6. April 1976 das Recht zur Führung eines Wappens, eines Siegels und einer Flagge (Banner) verliehen worden.
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „Von Silber (Weiß) nach Rot geteilt; oben ein wachsender gold (gelb) bewehrter roter Adler, unten drei (2 : 1) schrägrechts gestellte silberne (weiße) Hämmer.“[6] | |
Wappenbegründung: Der Adler weist auf die ehemalige Herrschaft Kronenburg hin; die Hämmer entstammen dem Amtswappen Schmidtheims. Sie weisen auf die Eisenindustrie im Dahlemer Raum hin. |
Früheres Wappen bis 1976
BearbeitenBlasonierung: „Von Silber (Weiß) und Rot geteilt, oben ein wachsender golden (gelb) bewehrter Adler, unten eine gestürzte eingebogene silberne (weiße) Spitze, darin ein roter Pontifikalhut mit unten zusammengebundener roter Kordel.“ | |
Wappenbegründung: Das Wappen wurde 1956 vom nordrhein-westfälischen Innenminister verliehen. Dahlem gehörte früher zur Landesherrschaft Kronenburg, der Kronenburger Adler symbolisiert dieses. Die gestürzte eingebogene Spitze steht redend für den Ortsnamen der Gemeinde, welcher auf den Stamm Dal zurück geht und bedeutet Tal. Der Pontifikalhut ist eines der Attribute des hiesigen Pfarrpatrons St. Hieronymus. |
Banner
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Banner
„Rot-Weiß im Verhältnis 1 : 1 längsgestreift mit dem über der Mitte nach oben verschobenen Wappenschild der Gemeinde.“
Bildung
BearbeitenIn der zwischen Baasem und Kronenburg gelegenen ehemaligen Jugendherberge befindet sich eine Bildungsstätte für Religionsbeauftragte der Ditib.[7]
Verkehr
BearbeitenDie Haltepunkte in Dahlem und Schmidtheim an der Eifelstrecke Köln – Euskirchen – Gerolstein – Trier werden von der Linie RE 22 im Stundentakt bedient. Zusätzlich verkehren einzelne Fahrten der Linie RB 24.
Es gilt der Tarif des Verkehrsverbund Rhein-Sieg und tarifraumüberschreitend der NRW-Tarif.
Die Anbindung der hinteren Ortsteile (Kronenburg, Frauenkron, Berk) an den Bahnhof Dahlem erfolgt werktags stündlich, sonn- und feiertags zweistündlich über die Buslinie 834 der RVK. Außerhalb des Schülerverkehrs kommt dabei der Taxibus zum Einsatz, d. h. die Fahrten verkehren nur bei telefonischer Voranmeldung.
Linie | Verlauf |
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834 | MiKE (außer im Schülerverkehr): (Blankenheim –) Schmidtheim – Dahlem Bf – Baasem – Kronenburg – Kronenburgerhütte – Frauenkron – Berk |
Durch die Gemeinde Dahlem führen die B 51 und B 421. Über die in diesem Abschnitt dreispurig ausgebaute B 51 ist die A 1 erreichbar.
Zwischen Dahlem und Schmidtheim liegt der öffentliche Verkehrslandeplatz Dahlemer Binz.
Sehenswürdigkeiten und Touristik
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Pfarrkirche St. Hieronymus von 1891 in Dahlem
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Kirche St. Mariä Geburt Baasem
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Dahlemer Binz
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Naturdenkmal Marienallee in Dahlem
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Burgbering in Kronenburg
- Burgruine und mittelalterlicher Ortskern in Kronenburg mit spätgotischer Kirche
- Kylltalsperre (Kronenburger See) in Kronenburg
- Ehemalige Trappistinnenabtei Maria Frieden in Dahlem
- Die Kirche St. Mariä Geburt (Baasem) stammt in ihrer heutigen Gestalt aus der Mitte des 15. Jahrhunderts und steht unter Denkmalschutz.
- Flugplatz Dahlemer Binz in Dahlem
- Kartbahn Dahlemer Binz
- Schloss Schmidtheim: das heutige Schloss, ursprünglich eine Wasserburg, stammt im Wesentlichen aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, 1890 wurden die Wassergräben verfüllt. Das Schloss ist eines der besterhaltenen in der Eifel. Sehenswert ist die Parkanlage mit Baumbestand (heute Naturdenkmäler).
- Durch den Ort führt der Radwanderweg Eifel-Höhen-Route, der als Rundkurs um den Nationalpark Eifel führt.
- Dahlem ist ein möglicher Ausgangspunkt für den Kyll-Radweg, der seit 2015 über die ehemalige Bahntrasse von der belgischen Grenze bis nach Stadtkyll führt.
- Am Ortsrand von Dahlem führt der Moorpfad durch das Hangmoor an der Wasserdell.
- Der Radwanderweg Tälerroute führt ebenfalls durch den Ort.
Söhne und Töchter der Gemeinde
Bearbeiten- Johann Matthias Stahl (1833–1916), in Baasem geborener Klassischer Philologe, Gymnasial- und Hochschullehrer
- Innocent Wolf (1843–1922), Benediktinerabt der St. Benedict’s Abbey in Atchison, Kansas USA, Abtpräses der amerikanisch-cassinensischen Benediktinerkongregation
- Wilhelm Gier (1867–1951), Steyler Missionar, Priester und Generalsuperior, Autor geistlicher Schriften
- Johann Peter Brandenburg (1905–1977), Politiker (FDP/DVP), Mitglied des Landtags in Baden-Württemberg, Landtags-Vizepräsident, Oberbürgermeister von Pforzheim
- Karl Guthausen (1921–2012), Autor und Heimatkundler
- Lolita Brieger (1964–1982), Protagonistin eines bekannten deutschen Kriminalfalls.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 20. Juni 2024. (Hilfe dazu)
- ↑ Kölner Stadtanzeiger: Heimbach jetzt kleinste Kommune in NRW
- ↑ Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 100.
- ↑ Gemeinde Dahlem. Kommunalwahl 2020. 13. September 2020, abgerufen am 21. September 2020.
- ↑ 50 Jahre Gemeinde Dahlem. (PDF) In: Gemeinde Dahlem. Gemeinde Dahlem, abgerufen am 25. Februar 2021.
- ↑ Hauptsatzung der Gemeinde Dahlem, § 2. (PDF; 71 kB) Abgerufen am 31. Dezember 2012.
- ↑ Reiner Burger: Imame aus der Eifel, in: Frankfurter Allgemeine Woche, Nr. 4, 17. Januar 2020, S. 26 f.