Sankt Thomas (Eifel)

Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm, Rheinland-Pfalz
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Sankt Thomas ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Bitburger Land an. Der Ortsname ist hergeleitet von dem auf der Gemarkung der Gemeinde liegenden ehemaligen Kloster Sankt Thomas.

Wappen Deutschlandkarte
Sankt Thomas (Eifel)
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Sankt Thomas hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 4′ N, 6° 36′ OKoordinaten: 50° 4′ N, 6° 36′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Eifelkreis Bitburg-Prüm
Verbandsgemeinde: Bitburger Land
Höhe: 288 m ü. NHN
Fläche: 9,11 km2
Einwohner: 268 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 29 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54655
Vorwahl: 06563
Kfz-Kennzeichen: BIT, PRÜ
Gemeindeschlüssel: 07 2 32 113
Adresse der Verbandsverwaltung: Hubert-Prim-Straße 7
54634 Bitburg
Website: www.sankt-thomas-eifel.de
Ortsbürgermeister: Markus Becher
Lage der Ortsgemeinde Sankt Thomas im Eifelkreis Bitburg-Prüm
KarteBitburgAuw bei PrümRoth bei PrümOlzheimNeuendorfKleinlangenfeldSchwirzheimBüdesheimWallersheimFleringenWeinsheimGondenbrettSellerichBuchetOberlascheidBleialfMützenichWinterscheidWinterspeltGroßlangenfeldBrandscheidPrümRommersheimGiesdorfHersdorfSeiwerathSchöneckenOberlauchNiederlauchOrlenbachWinringenDingdorfWatzerathPittenbachPronsfeldHabscheidMasthornHeckhuscheidMatzerathHeisdorfNimsreulandLaselWawernFeuerscheidNimshuscheidLützkampenGroßkampenbergKesfeldÜttfeldEuscheidStrickscheidLünebachLierfeldEilscheidDackscheidMerlscheidPintesfeldKinzenburgWaxweilerManderscheidLichtenbornArzfeldIrrhausenReiffSengerichLeidenbornHerzfeldEschfeldRoscheidHarspeltSevenig (Our)DahnenReipeldingenDaleidenDasburgPreischeidOlmscheidJuckenKickeshausenLauperathKrautscheidOberpierscheidNiederpierscheidLascheidHargartenLambertsbergMauelPlütscheidBurbachBalesfeldNeuheilenbachNeidenbachUschZendscheidSteinbornSankt ThomasMalbergweichMalberg (Eifel)KyllburgweilerSeinsfeldOberkailGransdorfGindorfPickließemOrsfeldKyllburgEtteldorfWilseckerBademSefferweichSeffernSchleidHeilenbachEhlenzOberweilerBickendorfNattenheimFließemRittersdorf (Eifel)LießemNiederweilerBiersdorf am SeeWiersdorfWißmannsdorfHamm (Eifel)EchtershausenBrechtFeilsdorfHütterscheidBaustertBrimingenMülbachOberweisBettingen (Eifel)OlsdorfWettlingenStockemHalsdorfEnzenDudeldorfGondorfMetterichHüttingen an der KyllRöhlScharfbilligSülmDahlemTrimportIdenheimIdesheimMeckelEßlingenOberstedemNiederstedemWolsfeldDockendorfIngendorfMesserichBirtlingenAltscheidBerkothNusbaumBiesdorfKruchtenHommerdingenHüttingen bei LahrMettendorfNiehlBurgLahrGeichlingenKörperichRoth an der OurGentingenAmmeldingen an der OurBerscheidBaulerWaldhof-FalkensteinKeppeshausenRodershausenGemündSevenig bei NeuerburgAfflerDauwelshausenScheitenkorbNasingenMuxerathObergecklerNiedergecklerSinspeltNiederradenKoxhausenHerbstmühleKarlshausenZweifelscheidLeimbachEmmelbaumAmmeldingen bei NeuerburgHeilbachUppershausenPlascheidHüttenNeuerburgScheuernFischbach-OberradenUtscheidWeidingenÜbereisenbachWallendorfBollendorfEchternacherbrückErnzenFerschweilerMindenMenningenEisenachGilzemKaschenbachNiederweisIrrelPrümzurlayAlsdorfHolsthumPeffingenSchankweilerSpangdahlemHerforstBeilingenPhilippsheimSpeicher (Eifel)PreistOrenhofenAuw an der KyllHostenNordrhein-WestfalenBelgienLuxemburgTrierLandkreis Trier-SaarburgLandkreis VulkaneifelLandkreis Bernkastel-Wittlich
Karte
Statue des Brückenheiligen Johannes von Nepomuk auf der Brücke über die Kyll

Geographie

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Sankt Thomas liegt im Tal der Kyll. Zur Gemeinde gehören ferner die Weiler Bruderholz und St. Johann sowie die Wohnplätze Kasholz und Forsthaus Johanniswald.[2]

Geschichte

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Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 973. Ursprünglich wurde der Ort Ernistburen oder Ernistbura, später dann Erlenburen bzw. Erlesbura genannt.[3][4] Erst später nahm der Ort den Namen des Klosters Sankt Thomas an. Die drei historischen Ortsteile sind der Klosterbering, die Klostermühle jenseits der Kyll und die Bebauung um den östlichen Brückenkopf der Kyllbrücke, welcher südlich von Klostermühle und Kloster gelegen ist.

Ende des 18. Jahrhunderts gehörte der Ort zum kurtrierischen Amt Kyllburg. Die Inbesitznahme des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen beendete die alte Ordnung. Der Ort wurde von 1798 bis 1814 Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend des Französischen Kaiserreichs, zugeordnet der Mairie Kyllburg im Kanton Kyllburg des Arrondissements Prüm im Saardépartement.[5] Nach der Niederlage Napoleons kam Sankt Thomas aufgrund der 1815 auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen zum Königreich Preußen und gehörte nun zum Kreis Bitburg des Regierungsbezirks Trier, der 1822 Teil der neu gebildeten preußischen Rheinprovinz wurde. Aus der Mairie wurde die Bürgermeisterei (später das Amt) Kyllburg.[6]

Als Folge des Ersten Weltkriegs war die gesamte Region dem französischen Abschnitt der Alliierten Rheinlandbesetzung zugeordnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Sankt Thomas innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der rheinland-pfälzischen Kommunalreform wurde der Ort der Verbandsgemeinde Kyllburg zugeordnet, die wiederum zum 1. Juli 2014 in die Verbandsgemeinde Bitburger Land aufging.

Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Sankt Thomas, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[7]
Jahr Einwohner
1815 135
1835 177
1871 245
1905 289
1939 313
1950 370
Jahr Einwohner
1961 345
1970 359
1987 312
2005 306
2011 288
2017 258

Bürgermeister

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Markus Becher ist Ortsbürgermeister von Sankt Thomas seit dem 8. Juli 2024.

Der Vorgänger seit 2014 war Rudolf Höser.[8][9] Dessen Vorgänger war Bernd Heinicke.[8]

Gemeindepartnerschaften

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Die Gemeinde St. Thomas unterhält seit 1986 eine Gemeindepartnerschaft mit der französischen Gemeinde Pontigny.[10]

 
Wappen von Sankt Thomas
Blasonierung: „In Grün ein goldener Bienenkorb, darüber ein rechts gewendetes, silbernes Schwert mit goldenem Griff.“[11]
Wappenbegründung: St. Thomas führt den Namen des Bischofs und Märtyrers Thomas Becket. Das Schwert ist das Zeichen von St. Thomas Becket. Zugleich war er auch Patron des um 1185 gegründeten Zisterzienserklosters. Diese Klostergründung prägte den Ort. Seit der Neugründung des Zisterzienserordens hat der heilige Bernhard von Clairvaux das kirchlich-religiöse Leben maßgeblich beeinflusst und selbst 68 Klöster gegründet, darunter das benachbarte Himmerod, dessen Jurisdiktion die Abtei St. Thomas unterstand. Sein Zeichen, der Bienenkorb, ist in das Wappen übernommen worden.
 
Kloster Sankt Thomas, Ostseite
 
Ehemalige Klosterkirche

In Sankt Thomas befindet sich das ehemalige Zisterzienserinnen-Kloster St. Thomas an der Kyll, das heute dem Bistum Trier als Bildungsstätte dient. Das Frauenkloster wurde um 1170 in der Nähe einer Thomas Beckett zu Ehren gebauten Kapelle gegründet. Das Kloster von St. Thomas wurde im Zuge der Säkularisation 1802 aufgehoben, womit dem Ort gleichzeitig die wirtschaftliche Grundlage genommen wurde. Nachdem der preußische Staat das Haus 1847 gekauft hatte, wurde es von ihm 1852 dem Bischof von Trier überlassen, welcher es bis 1942 als Strafanstalt (Demeritenhaus) für Geistliche nutzte.[12] In der Zeit von 1957 bis 1974 fungierte das Haus als Katholische Landvolksschule des Bistums Trier.[3][4]

Heute dient das ehemalige Kloster als Exerzitienhaus St. Thomas des Bistums Trier.

Der Bahnhof Sankt Thomas liegt an der Eifelstrecke (KölnEuskirchen–Gerolstein–Trier) und wird von den Zügen der RB 22 bedient:[13]

Linie Verlauf Takt
RE 22
RB 22
Eifel-Express:
Köln Messe/Deutz – Köln Hbf – Köln West – Köln Süd – Erftstadt – Weilerswist – Euskirchen – Mechernich – Kall – Urft (Steinfeld) – Nettersheim – Blankenheim (Wald) – Schmidtheim – Dahlem (Eifel) – Jünkerath – Lissendorf – Oberbettingen-Hillesheim – Gerolstein (Gattungswechsel RE/RB) – Birresborn – Mürlenbach – Densborn – Usch/Zendscheid – St. Thomas – Kyllburg – Bitburg-Erdorf – Hüttingen – Philippsheim – Speicher – Auw an der Kyll – Daufenbach – Kordel – Ehrang – Pfalzel – Trier Hbf
(aufgrund von Hochwasserschäden längerfristig im Schienenersatzverkehr zwischen Kall und Gerolstein)
Stand: April 2023
60 min

Sankt Thomas zählt zum Verkehrsverbund Region Trier. In sieben Kilometer Entfernung liegt die Bundesautobahn 60.

Siehe auch

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Commons: Sankt Thomas – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 103 (PDF; 3,3 MB).
  3. a b St. Thomas an der Kyll. 3. Auflage. Bischöfliches Priesterhaus, 1994, S. 1 ff.
  4. a b Andreas Heinz: Die Geschichte des Hauses. In: St. Thomas – Exerzitienhaus des Bistums Trier. Abgerufen am 10. Februar 2017.
  5. Standesamtszugehörigkeit der einzelnen Gemeinden. (PDF) Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm, 30. Juli 2021, S. 29, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Juni 2022; abgerufen am 19. Juni 2022.
  6. Amt Kyllburg. Verbandsgemeinde Bitburger Land, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Juni 2021; abgerufen am 11. Juli 2021.
  7. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Regionaldaten.
  8. a b Niederschrift: 1. Sitzung, Gemeinderat St. Thomas am 30. Juni 2014. Verbandsgemeinde Bitburger Land, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021; abgerufen am 11. Juli 2021.
  9. Konstituierende Sitzung des Ortsgemeinderates St. Thomas. Information aus der Ratssitzung vom 14.08.2019. In: Bitburger Landbote, Ausgabe 35/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 11. Juli 2021.
  10. Partnerschaft mit Pontigny. Ortsgemeinde St. Thomas, abgerufen am 11. Juli 2021.
  11. Wappen der OG St. Thomas (archive.org)
  12. Stefan Burr: Ein Ort mit Atmosphäre und Geschichte. In: Paulinus. Abgerufen am 10. Februar 2017.
  13. Kursbuch der Deutschen Bahn. Abgerufen am 25. September 2018.