Oberweis
Oberweis ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Bitburger Land an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 58′ N, 6° 25′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Eifelkreis Bitburg-Prüm | |
Verbandsgemeinde: | Bitburger Land | |
Höhe: | 250 m ü. NHN | |
Fläche: | 9,73 km2 | |
Einwohner: | 593 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 61 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54636 | |
Vorwahl: | 06527 | |
Kfz-Kennzeichen: | BIT, PRÜ | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 32 099 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Hubert-Prim-Straße 7 54634 Bitburg | |
Website: | www.oberweis.de | |
Ortsbürgermeister: | André Szybalsky | |
Lage der Ortsgemeinde Oberweis im Eifelkreis Bitburg-Prüm | ||
Geographie
BearbeitenDer Ort liegt in der Südwesteifel, etwa 10 km westlich der Kreisstadt Bitburg an der Prüm, sowohl an der Verbindung Trier–Bitburg, als auch Neuerburg–Vianden. Der Höhenmesspunkt für Oberweis liegt bei 240 m ü. NHN, 302 ha des Gemeindegebietes sind bewaldet.
Zu Oberweis gehören auch die Wohnplätze Birkenhof, Buchenhof, Burghof, Ludeshof und Unterbedhard.[2]
Nachbarorte sind Brecht in Nordosten, Bitburg im Osten, Bettingen und Olsdorf im Südwesten sowie Mülbach im Nordwesten.
Geschichte
BearbeitenEine erste urkundliche Erwähnung erfährt der Ort Oberweis im Jahre 798/799 in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Echternach. Oberweis hieß zu jener Zeit Wis an der Prüm oder wie in der Urkunde auf Lateinisch genannt Wis quod situm est super fluvio Prumia.[3] Bereits im 9. Jahrhundert wird Oberweis in Bitburger Urkunden als einer Pfarrei zugehörig beschrieben.
Die Inbesitznahme des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen beendete die alte Ordnung. Der Ort wurde von 1798 bis 1814 Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend des Französischen Kaiserreichs. Als Sitz der Mairie Oberweis war das Dorf dem Arrondissement Bitbourg (Bitburg) des Departements der Wälder zugeordnet.[4] Nach der Niederlage Napoleons kam Oberweis aufgrund der 1815 auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen zum Königreich Preußen und gehörte nun zum Kreis Bitburg des Regierungsbezirks Trier, der 1822 Teil der neu gebildeten preußischen Rheinprovinz wurde. Aus der Mairie wurde die Bürgermeisterei Oberweis, die 1871 mit fünf weitere Bürgermeistereien zum Amt Baustert (später Amt Oberweis) mit Sitz in Oberweis zusammengelegt wurde.[5]
Als Folge des Ersten Weltkriegs war die gesamte Region dem französischen Abschnitt der Alliierten Rheinlandbesetzung zugeordnet. Während des Zweiten Weltkriegs war Oberweis öfters Schauplatz von Kriegseinwirkungen. So wurde Oberweis das erste Mal am 15. September 1944 von den amerikanischen Streitkräften bombardiert, da sie durch entdeckte Schützengräben in Oberweis eine besondere Stellung vermuteten. Daher flüchteten viele Einwohner in weiter zurückliegende Dörfer und ab Oktober 1944 wurden einzelne Bauwerke zerstört, wie beispielsweise an Aschermittwoch 1945 das Gasthaus Gasper mit der Post, aber auch später einzelne Zivilisten durch Flugbomben getötet. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Oberweis erst unter US-amerikanischer, kurz darauf in französischer Hand, ehe die Luxemburger am 15. Dezember 1945 die Besatzung übernahmen. Am 10. Oktober 1946 gab Luxemburg den Posten wieder ab.[6]
Im gleichen Jahr wurde Oberweis Teil des neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Das bis zu diesem Zeitpunkt bestehende Amt Oberweis wurde 1970 im Zuge der rheinland-pfälzischen Kommunalreform aufgeteilt. Oberweis gehörte zu der südöstlichen Hälfte, die mit anderen Ämtern zur Verbandsgemeinde Bitburg-Land zusammengeschlossen wurde,[5] die wiederum zum 1. Juli 2014 in die Verbandsgemeinde Bitburger Land aufging.[7]
Im Jahr 2002 feierte Oberweis sein 1200-jähriges Bestehen.[6]
- Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Oberweis; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[8]
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Politik
BearbeitenBürgermeister
BearbeitenAndré Szybalsky ist seit dem 29. September 2021 Ortsbürgermeister von Oberweis.[9]
Die Vorgänger waren:
Wappen
BearbeitenWappenbegründung: Oberweis zählte in der Herrschaft Neuerburg zum Besitz der Grafen von Manderscheid-Schleiden, die in ihrem Wappen einen roten Sparrenbalken auf goldenen Grund führten. Im Schildhaupt ist das Attribut des Kirchenpatrons St. Remigius, eine Taube mit Ölkrug, wiedergegeben.[13] |
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Pfarrkirche St. Remigius (Figuren, Dreikönigsrelief)
- Römerbrunnen
- Kapellennische an der Friedhofsmauer (Anfang des 18. Jahrhunderts)
- Naturdenkmal Mergelhänge mit Orchideen
- Mosaikböden aus der römischen Villa. Dieser befindet sich allerdings im Haus Beda in Bitburg und in Teilen im rheinischen Landesmuseum Trier.
Siehe auch
Infrastruktur
BearbeitenIn Oberweis kreuzen sich die Bundesstraße 50 und die Landesstraße L 7. Im Ort zweigt zudem von der L 7 die Kreisstraße K 9 ab.
Literatur
Bearbeiten- Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler des Kreises Saarburg. (= Paul Clemen (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Band 12/I. Abteilung). L. Schwann, Düsseldorf 1927 (Nachdruck Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook, Trier 1983, ISBN 3-88915-006-3), S. 226–228.
Weblinks
Bearbeiten- Internetpräsenz der Gemeinde Oberweis
- Ortsgemeinde Oberweis auf den Seiten der Verbandsgemeinde Bitburger Land
- Zur Ortsgemeinde Oberweis gibt es Einträge in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Literatur über Oberweis in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 102 f. (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Heinrich Beyer: Urkundenbuch zur Geschichte der jetzt die preussischen Regierungsbezirke Coblenz und Trier bildenden mittelrheinischen Territorien, 1860, Nachtrag S. 6 (dilibri.de)
- ↑ Standesamtszugehörigkeit der einzelnen Gemeinden. (PDF) Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm, 30. Juli 2021, S. 22, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 26. Juni 2022; abgerufen am 10. Juli 2022.
- ↑ a b Amt Oberweis. Verbandsgemeinde Bitburger Land, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 12. Juni 2021; abgerufen am 28. Juni 2021.
- ↑ a b Geschichte von Oberweis. Ortsgemeinde Oberweis, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 23. Juli 2021; abgerufen am 28. Juni 2021.
- ↑ Landesgesetz über die freiwillige Bildung der neuen Verbandsgemeinde Bitburger Land. In: Landesrecht Online. juris GmbH – Juristisches Informationssystem für die Bundesrepublik Deutschland, 22. November 2013, abgerufen am 28. Juni 2021.
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
- ↑ André Szybalsky. Ortsbürgermeister seit 29. September 2021. In: Ratsinformationssystem ALLRIS. Verbandsgemeinde Bitburger Land, abgerufen am 27. November 2024.
- ↑ Wahl der ehrenamtlichen Orts- und Stadtbürgermeister, Eifelkreis Bitburg-Prüm 2014 (Internet Archive)
- ↑ Klaus Manns: Ortsbürgermeister tritt von seinem Amt zurück. Ortsgemeinde Oberweis, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 28. Juni 2021; abgerufen am 28. Juni 2021.
- ↑ Verleihung der Landesehrennadel. In: Kreisnachrichten, Ausgabe 34/2018. Eifelkreis Bitburg-Prüm, 2018, S. 2, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 28. Juni 2021; abgerufen am 28. Juni 2021.
- ↑ Wappenbeschreibung. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 17. September 2016; abgerufen am 30. Juli 2016.