Kyllburgweiler

Gemeinde in Deutschland

Kyllburgweiler [ˈkɪl-] ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Bitburger Land an.

Wappen Deutschlandkarte
Kyllburgweiler
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Kyllburgweiler hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 3′ N, 6° 37′ OKoordinaten: 50° 3′ N, 6° 37′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Eifelkreis Bitburg-Prüm
Verbandsgemeinde: Bitburger Land
Höhe: 340 m ü. NHN
Fläche: 7,26 km2
Einwohner: 97 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 13 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54655
Vorwahl: 06563
Kfz-Kennzeichen: BIT, PRÜ
Gemeindeschlüssel: 07 2 32 071
Adresse der Verbandsverwaltung: Hubert-Prim-Straße 7
54634 Bitburg
Website: bitburgerland.de
Ortsbürgermeisterin: Christiane Schwinnen
Lage der Ortsgemeinde Kyllburgweiler im Eifelkreis Bitburg-Prüm
KarteBitburgAuw bei PrümRoth bei PrümOlzheimNeuendorfKleinlangenfeldSchwirzheimBüdesheimWallersheimFleringenWeinsheimGondenbrettSellerichBuchetOberlascheidBleialfMützenichWinterscheidWinterspeltGroßlangenfeldBrandscheidPrümRommersheimGiesdorfHersdorfSeiwerathSchöneckenOberlauchNiederlauchOrlenbachWinringenDingdorfWatzerathPittenbachPronsfeldHabscheidMasthornHeckhuscheidMatzerathHeisdorfNimsreulandLaselWawernFeuerscheidNimshuscheidLützkampenGroßkampenbergKesfeldÜttfeldEuscheidStrickscheidLünebachLierfeldEilscheidDackscheidMerlscheidPintesfeldKinzenburgWaxweilerManderscheidLichtenbornArzfeldIrrhausenReiffSengerichLeidenbornHerzfeldEschfeldRoscheidHarspeltSevenig (Our)DahnenReipeldingenDaleidenDasburgPreischeidOlmscheidJuckenKickeshausenLauperathKrautscheidOberpierscheidNiederpierscheidLascheidHargartenLambertsbergMauelPlütscheidBurbachBalesfeldNeuheilenbachNeidenbachUschZendscheidSteinbornSankt ThomasMalbergweichMalberg (Eifel)KyllburgweilerSeinsfeldOberkailGransdorfGindorfPickließemOrsfeldKyllburgEtteldorfWilseckerBademSefferweichSeffernSchleidHeilenbachEhlenzOberweilerBickendorfNattenheimFließemRittersdorf (Eifel)LießemNiederweilerBiersdorf am SeeWiersdorfWißmannsdorfHamm (Eifel)EchtershausenBrechtFeilsdorfHütterscheidBaustertBrimingenMülbachOberweisBettingen (Eifel)OlsdorfWettlingenStockemHalsdorfEnzenDudeldorfGondorfMetterichHüttingen an der KyllRöhlScharfbilligSülmDahlemTrimportIdenheimIdesheimMeckelEßlingenOberstedemNiederstedemWolsfeldDockendorfIngendorfMesserichBirtlingenAltscheidBerkothNusbaumBiesdorfKruchtenHommerdingenHüttingen bei LahrMettendorfNiehlBurgLahrGeichlingenKörperichRoth an der OurGentingenAmmeldingen an der OurBerscheidBaulerWaldhof-FalkensteinKeppeshausenRodershausenGemündSevenig bei NeuerburgAfflerDauwelshausenScheitenkorbNasingenMuxerathObergecklerNiedergecklerSinspeltNiederradenKoxhausenHerbstmühleKarlshausenZweifelscheidLeimbachEmmelbaumAmmeldingen bei NeuerburgHeilbachUppershausenPlascheidHüttenNeuerburgScheuernFischbach-OberradenUtscheidWeidingenÜbereisenbachWallendorfBollendorfEchternacherbrückErnzenFerschweilerMindenMenningenEisenachGilzemKaschenbachNiederweisIrrelPrümzurlayAlsdorfHolsthumPeffingenSchankweilerSpangdahlemHerforstBeilingenPhilippsheimSpeicher (Eifel)PreistOrenhofenAuw an der KyllHostenNordrhein-WestfalenBelgienLuxemburgTrierLandkreis Trier-SaarburgLandkreis VulkaneifelLandkreis Bernkastel-Wittlich
Karte
Kyllburgweiler, Ortskern mit Filialkirche St. Wendelin

Geographie

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Kyllburgweiler liegt in der Eifel auf der Gindorfer Hochfläche, die Teil des Gutlandes ist. Zu Kyllburgweiler gehört auch der Wohnplatz Landmauerhof.[2]

Nachbarorte sind Steinborn im Norden, Seinsfeld im Osten, Orsfeld im Süden, Kyllburg im Südwesten und Sankt Thomas im Nordwesten.

Geschichte

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Eine frühe Besiedelung des Areals konnte durch den Fund römischer Brandgräber nachgewiesen werden. Sowohl nord- als auch südwestlich des Ortes wurden einzelne Gräber ausgegraben. Sie stammen aus dem 1. und 2. Jahrhundert n. Chr. und enthielten vor allem Keramik sowie drei Münzen des Tiberius.[3]

Auf dem Höhenrücken Hasberg, dicht südwestlich der Straße von Kyllburgweiler nach Sankt Thomas, wurde 1886 der noch 32 cm hoch erhaltene Torso einer Diana-Statuette (3. Jahrhundert n. Chr.) aus rotem Sandstein gefunden. Auf Veranlassung Hettners wurde eine kleine Ausgrabung durchgeführt, die einen quadratischen Grundriss von 6 m Seitenlänge und weitere Mauerzüge, wahrscheinlich eines Umganges, sowie Münzfunde (Domitian bis Theodosius) erbrachte. Es handelt sich somit sehr wahrscheinlich um einen relativ kleinen gallo-römischen Umgangstempel des späten 1. bis späten 4. Jahrhunderts n. Chr.[4]

Kyllburgweiler wurde erstmals 1224 als Wilre (lat.: villaris = zu einem Landgut gehörend) erwähnt und geht wohl auf eine frühe Besiedlung in Römerzeit zurück.[5] Entsprechende Funde unterstützen diese Vermutung. Bis Ende des 18. Jahrhunderts war das Zisterzienserinnenkloster St. Thomas Grundherr in Kyllburgweiler. Die Landesherrschaft lag bei Kurtrier. Das Dorf war dem kurtrierischen Amt Kyllburg zugeordnet. 1569 errichteten die Bewohner von Kyllburgweiler aus eigenen Mitteln eine Kapelle.

Die Inbesitznahme des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen im Jahr 1794 beendete die alte Ordnung. Der Ort wurde von 1798 bis 1814 Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend des Französischen Kaiserreichs, zugeordnet der Mairie Kyllburg des Arrondissements Prüm im Saardepartement.[6] Nach der Niederlage Napoleons kam Kyllburgweiler aufgrund der 1815 auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen zum Königreich Preußen. Der Ort gehörte zur Bürgermeisterei (später Amt) Kyllburg im Kreis Bitburg des Regierungsbezirks Trier, der 1822 Teil der neu gebildeten Rheinprovinz wurde.[7]

Als Folge des Ersten Weltkriegs war die gesamte Region dem französischen Abschnitt der Alliierten Rheinlandbesetzung zugeordnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Kyllburgweiler innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.

Im Zuge der rheinland-pfälzischen Kommunalreform wurde 1970 der Landkreis Bitburg-Prüm gebildet. Im gleichen Jahr wurde das bis zu diesem Zeitpunkt bestehende Amt Kyllburg mit Teilen weiterer Ämter zur Verbandsgemeinde Kyllburg zusammengeschlossen,[8] die wiederum zum 1. Juli 2014 in die Verbandsgemeinde Bitburger Land aufging.[9]

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl der Gemeinde Kyllburgweiler, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[10]

Jahr Einwohner
1815 147
1835 151
1871 177
1905 189
1939 196
1950 228
1961 174
Jahr Einwohner
1970 157
1987 105
1997 126
2005 124
2011 105
2017 111

Gemeinderat

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Der Gemeinderat in Kyllburgweiler besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[11]

Bürgermeister

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Christiane Schwinnen wurde am 20. August 2019 Ortsbürgermeisterin von Kyllburgweiler. Da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein gültiger Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Neuwahl gemäß Gemeindeordnung dem Rat, der sich für Schwinnen entschied.[12]

Schwinnens Vorgänger als Ortsbürgermeister war Johannes Stolz.[13]

 
Wappen von Kyllburgweiler
Blasonierung: „Unter silbernem Schildhaupt, darin ein blaues Schwert mit goldenem Griff, in Schwarz ein schrägrechter, rot-weiß geschachteter Balken.“
Wappenbegründung: Als Hinweis auf die Herrschaft des Zisterzienserinnenklosters St. Thomas ist der rot-weiße Balken zu verstehen. Die alte Kapelle in Kyllburgweiler führte auf das frühere Patrozinium der Hl. Lucia zurück, deren Attribut das Schwert ist.

Sehenswürdigkeiten

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  • Verschiedene Wege- und Bußkreuze, das älteste von 1634, finden sich in der Gemarkung Kyllburgweiler.
  • Die Kapelle St. Wendelinus, auf das 16. Jahrhundert zurückgehend, befindet sich bis heute im Eigentum der Ortsgemeinde.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Die Gemeinde liegt an der Kreisstraße K 85. Östlich der Ortschaft verläuft die Bundesstraße 257, über die sich die Anschlussstelle Badem der Bundesautobahn 60 erreichen lässt.

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Commons: Kyllburgweiler – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 102 (PDF; 3,3 MB).
  3. Römische Brandgräber Kyllburgweiler. In: Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier. Abgerufen am 25. Februar 2021.
  4. Römischer Umgangstempel Kyllburgweiler. In: Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier. Abgerufen am 22. März 2021.
  5. Die Geschichte der Ortsgemeinde Kyllburgweiler. Verbandsgemeinde Bitburger Land, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Juni 2021; abgerufen am 20. Juni 2021.
  6. Standesamtszugehörigkeit der einzelnen Gemeinden. (PDF) Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm, 30. Juli 2021, S. 15, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Juni 2022; abgerufen am 17. Juli 2022.
  7. Amt Kyllburg. Verbandsgemeinde Bitburger Land, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Juni 2021; abgerufen am 20. Juni 2021.
  8. Geschichte im Überblick. Verbandsgemeinde Bitburger Land, abgerufen am 20. Juni 2021.
  9. Landesgesetz über die freiwillige Bildung der neuen Verbandsgemeinde Bitburger Land. In: Landesrecht Online. juris GmbH – Juristisches Informationssystem für die Bundesrepublik Deutschland, 22. November 2013, abgerufen am 20. Juni 2021.
  10. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Regionaldaten.
  11. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  12. Aus der Arbeit des Ortsgemeinderates Kyllburgweiler. Informationen aus der Ratssitzung vom 20.08.2019. In: Bitburger Landbote, Ausgabe 35/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 20. Juni 2021.
  13. Johannes Stolz: Bekanntmachung. In: Bitburger Landbote, Ausgabe 33/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 20. Juni 2021.