Olsdorf (Eifel)
Olsdorf ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Bitburger Land an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 57′ N, 6° 23′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Eifelkreis Bitburg-Prüm | |
Verbandsgemeinde: | Bitburger Land | |
Höhe: | 350 m ü. NHN | |
Fläche: | 3,14 km2 | |
Einwohner: | 96 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 31 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54646 | |
Vorwahl: | 06527 | |
Kfz-Kennzeichen: | BIT, PRÜ | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 32 100 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Hubert-Prim-Straße 7 54634 Bitburg | |
Website: | bitburgerland.de | |
Ortsbürgermeister: | Patrick Adolph | |
Lage der Ortsgemeinde Olsdorf im Eifelkreis Bitburg-Prüm | ||
Geographie
BearbeitenLage
BearbeitenOlsdorf liegt in der Südwesteifel etwa 10 km westlich der Kreisstadt Bitburg. Das Gemeindegebiet erstreckt sich auf der Hochebene zwischen Prüm und Our. Ein außergewöhnlich hoher Anteil der 3,14 km² großen Gemarkung von Olsdorf wird landwirtschaftlich genutzt (85 %), nur 7 % sind von Wald bestanden. Unmittelbar nördlich der Ortschaft verläuft die Bundesstraße 50, die bis zur luxemburgischen Staatsgrenze und nach Bitburg führt.
Zu Olsdorf gehören auch die Wohnplätze Gerlingsheim, Haus Raison, Hoorhof und Kobenheim.[2]
Nachbargemeinden
BearbeitenNachbargemeinden sind: Bettingen, Oberweis, Brimingen und Niehl.
Klima
BearbeitenDer Jahresniederschlag beträgt 841 mm. Die Niederschläge liegen im oberen Drittel der in Deutschland erfassten Werte. An 71 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der April, die meisten Niederschläge fallen im Dezember. Im Dezember fallen 1,4 mal mehr Niederschläge als im April. Die Niederschläge variieren nur minimal und sind extrem gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 2 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.
Geschichte
BearbeitenIm Bereich von „Oberolsdorf“ wurden Reste einer sesshaften Besiedelung durch die Römer gefunden. Südwestlich des Ortes fand man zudem 1941 eine kleine Gruppe von Hügelgräbern. Es handelt sich um vier Bestattungen unbekannter Zeitstellung.[3]
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahre 1200, als der Ort noch als „Alesdorf juxta Bettingen“ (‚Alesdorf nahe bei Bettingen‘) erschien. Im späteren Mittelalter war das Dorf – damals „Ailstorf“ genannt – der Herrschaft Bettingen zugehörig, 1473 wurden drei Feuerstellen verzeichnet. Bis Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Olsdorf zum Herzogtum Luxemburg.
Im Jahr 1794 hatten französische Revolutionstruppen die Österreichischen Niederlande, zu denen das Herzogtum Luxemburg gehörte, besetzt und im Oktober 1795 annektiert. Von 1795 bis 1814 gehörte Olsdorf zum Kanton Bitburg im Departement der Wälder. Nach der Übernahme der Region durch das Königreich Preußen (1815) kam der Ort 1816 an den Kreis Bitburg im Regierungsbezirk Trier, der von 1822 an Teil der Rheinprovinz war. Olsdorf wurde von der Bürgermeisterei Baustert verwaltet.
Zu einer Vergrößerung des Gemeindegebietes kam es 1905, als der 1767 erbaute Hoorhof in die Gemeinde Olsdorf eingegliedert wurde.
Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Olsdorf, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[4]
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Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat in Olsdorf besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[5]
Bürgermeister
BearbeitenPatrick Adolph wurde am 14. August 2019 Ortsbürgermeister von Olsdorf. Da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein gültiger Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Neuwahl des Bürgermeisters dem Rat, der sich für Adolph entschied.[6][7]
Adolphs Vorgänger Rainer Hoffmann hatte das Amt von 2008 bis 2019 ausgeübt.[8][6]
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „In Blau ein silbernes Pflugrad, belegt mit einem goldenen Pilgerstab.“ | |
Wappenbegründung: Das silberne Pflugrad auf blauem Grund ist Ausdruck der landwirtschaftlichen Struktur des Ortes, belegt mit dem Attribut des Kirchenpatrones St. Rochus, einem goldenen Pilgerstab.[9]
Das Wappen wurde am 12. März 1989 genehmigt.[9] |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Die katholische Kapelle St. Rochus wurde im Jahre 1928 errichtet.
- Gemeinsam mit dem zu der Kapelle gehörenden Hoorhof und dem Privatfriedhof bildet sie den historischen Ortseingang.[10]
- Sehenswert sind drei auf dem Gemeindegebiet verteilte denkmalwerte Wegekreuze.
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenEin außergewöhnlich hoher Anteil der 3,14 km² großen Gemarkung von Olsdorf wird landwirtschaftlich genutzt (85 %), nur 7 % sind von Wald bestanden.
Unternehmen
BearbeitenDie Bürgergenossenschaft Energiegewinner eG Olsdorf verfügt über eine Windkraftanlage. Das Windrad vom Typ Suzlon S88 hat eine Nennleistung von 2,1 Megawatt und kann jährlich 550 Vier-Personen-Haushalte mit Strom versorgen.[11]
Öffentliche Einrichtungen
BearbeitenOlsdorf ist Standort einer Freiwilligen Feuerwehr, deren Feuerwehrhaus auch als lokale Veranstaltungsstätte dient. Kirchlich gehört die Gemeinde der Pfarrei Bettingen an.
Verkehr
BearbeitenDie Gemeinde ist durch die Kreisstraßen K 11 und K 13 erschlossen. Unmittelbar nördlich der Ortschaft verläuft die Bundesstraße 50, die bis zur luxemburgischen Staatsgrenze und nach Bitburg führt.
Literatur
Bearbeiten- Ernst Wackenroder (Bearb.): Die Kunstdenkmäler des Kreises Bitburg (= Paul Clemen [Hrsg.]: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 12/I). Trier 1983, ISBN 3-88915-006-3, S. 33 (315 S., Mit 12 Tafeln und 227 Abb. im Text. Nachdr. der Ausg. Schwann, Düsseldorf 1927).
- Michael Berens unter Mitarbeit von Bernd Altmann: Rochuskapelle beim Hoorhof. In: Feriengebiet Bitburger Land Volksbildungswerk Bitburg-Land e. V., Geschichtlicher Arbeitskreis Bitburger Land (Hrsg.): Die Kirchen und Kapellen des Bitburger Landes (= Beiträge zur Geschichte des Bitburger Landes. Sondernummer 8/9). 1992, S. 78 (gak-bitburg.de [PDF; 2,9 MB; abgerufen am 5. Dezember 2017]).
Weblinks
Bearbeiten- Ortsgemeinde Olsdorf auf den Seiten der Verbandsgemeinde Bitburger Land
- Literatur über Olsdorf in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 103 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Eintrag zu Hügelgräbergruppe. Olsdorf, Gemeinde Olsdorf in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 5. März 2021.
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Olsdorf. In: Mein Dorf, meine Stadt, abgerufen am 9. Juni 2022.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ a b Rainer Hoffmann: Bekanntmachung der Sitzung des Ortsgemeinderates Olsdorf am 14.08.2019. In: Bitburger Landbote, Ausgabe 32/2019. Linus Wittich Medien GmbH, 1. August 2019, abgerufen am 29. Juni 2021.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Bitburger Land, Verbandsgemeinde, 44. Ergebniszeile. Abgerufen am 29. Juni 2021.
- ↑ Die meisten Ortsbürgermeister der Verbandsgemeinde Bitburg-Land gehen bei der Wahl im Juni wieder ins Rennen. Rainer Hoffmann ist seit einem guten Jahr Orts-Chef in Olsdorf. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 24. April 2009, abgerufen am 29. Juni 2021.
- ↑ a b Eintrag zu Wappen der Gemeinde Olsdorf in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 10. Juni 2022.
- ↑ Hoorhof mit Rochuskapelle. Rochuskapelle. In: hoorhof.de. Abgerufen am 21. Juni 2016.
- ↑ Bürgergenossenschaft Energiegewinner eG Olsdorf. In: leihdeinerumweltgeld.de. Abgerufen am 24. Mai 2016.