Bettingen (Eifel)
Bettingen ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Bitburger Land an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 57′ N, 6° 24′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Eifelkreis Bitburg-Prüm | |
Verbandsgemeinde: | Bitburger Land | |
Höhe: | 270 m ü. NHN | |
Fläche: | 7,25 km2 | |
Einwohner: | 1079 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 149 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54646 | |
Vorwahl: | 06527 | |
Kfz-Kennzeichen: | BIT, PRÜ | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 32 013 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Hubert-Prim-Straße 7 54634 Bitburg | |
Website: | bitburgerland.de | |
Ortsbürgermeister: | Olaf Böhmer (SPD) | |
Lage der Ortsgemeinde Bettingen im Eifelkreis Bitburg-Prüm | ||
Geographie
BearbeitenDie Ortsgemeinde liegt in der Eifel, etwa 290 m ü. NHN am Flusslauf der Prüm. Zu Bettingen gehören auch die Wohnplätze Altbettingen, Altenhof und Im Odendell.[2]
Nachbarorte von Bettingen sind die Ortsgemeinden Oberweis im Nordosten, Messerich und Ingendorf im Osten, Wettlingen im Süden, Stockem und Halsdorf im Südwesten sowie Olsdorf im Nordwesten.
Geschichte
BearbeitenDie erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahre 1319. Das heutige Bettingen hieß im Mittelalter Frenkingen. Bettingen lag prümaufwärts in dem heutigen Ortsteil Altbettingen und wurde im Dreißigjährigen Krieg von seinen Bewohnern verlassen (Ruinen sind heute noch vorhanden). In der Folge wurde der Ort Frenkingen zum heutigen Bettingen.
Bis Ende des 18. Jahrhunderts war Bettingen der Hauptort der gleichnamigen Herrschaft im Herzogtum Luxemburg. Im Jahr 1794 besetzten französische Revolutionstruppen die Österreichischen Niederlande, zu denen das Herzogtum Luxemburg gehörte, im Oktober 1795 wurde sie annektiert. Von 1795 bis 1814 gehörte Bettingen zum Kanton Bitburg im gleichnamigen Arrondissement des Departements der Wälder. Bettingen wurde Hauptort einer Mairie. Nach der Niederlage Napoleons und der Übernahme der Region durch das Königreich Preußen aufgrund der Vereinbarungen auf dem Wiener Kongress (1815) wurde Bettingen Verwaltungssitz der gleichnamigen Bürgermeisterei im Kreis Bitburg des Regierungsbezirks Trier, der 1822 Teil der preußischen Rheinprovinz wurde. Die Bürgermeisterei Bettingen ging 1856 in die Bürgermeisterei Alsdorf und diese wiederum 1914 in die Bürgermeisterei Wolsfeld (ab 1927 Amt Wolsfeld) auf.[3][4]
Nach dem Ersten Weltkrieg zeitweise französisch besetzt und nach dem Zweiten Weltkrieg der französischen Besatzungszone zugeordnet, ist der Ort seit 1946 Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Bei der Auflösung der Ämter im Rahmen einer Verwaltungsreform kam Bettingen 1970 zur Verbandsgemeinde Bitburg-Land, die 2014 in die Verbandsgemeinde Bitburger Land aufging.[4][3]
Bevölkerungsentwicklung Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Bettingen, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[5]
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Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat in Bettingen besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:
Wahl | SPD | CDU | Grüne | WGR * | WG M ** | WG F *** | Gesamt |
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2024 | 4 | 7 | 2 | – | 3 | – | 16 Sitze[6] |
2019 | 7 | 2 | 3 | – | 1 | 3 | 16 Sitze[7] |
2014 | 9 | 2 | 3 | 2 | – | – | 16 Sitze |
2009 | 9 | 3 | – | 4 | – | – | 16 Sitze |
2004 | 10 | 3 | – | 3 | – | – | 16 Sitze |
Bürgermeister
BearbeitenOlaf Böhmer (SPD) wurde am 2. Juli 2024 Ortsbürgermeister von Bettingen.[8] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 war er ohne Gegenkandidat mit 86,7 % der Stimmen für fünf Jahre gewählt worden.[9]
Böhmers Vorgänger Hans-Jürgen Holbach (SPD) hatte das Amt 1994 übernommen und trat zur Wahl des Ortsbürgermeisters 2024 nicht erneut an. Zuletzt bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 59,9 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt worden.[10][11]
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „Von Silber über Blau geteilt, oben ein blauer Sparrenbalken, unten drei goldene Wiederkreuze.“[12] | |
Wappenbegründung: Sparrenbalken und Wiederkreuze deuten auf eines der ältesten Geschlechter im Südeifelraum hin, die Edelfreien von Bettingen bzw. die späteren Herren, die Grafen von Manderscheid.[12] |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenBauwerke
Bearbeiten- Pfarrkirche St. Maximin, einschiffiger Bau des 18. Jahrhunderts
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St. Maximin
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Innenraum
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Hauptaltar (um 1600)
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Sebastiansaltar
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Marienaltar
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Statue St. Maximin
- Burgruine
- Wegekreuz in der Ortsmitte
- Kirchturmruine in Alt-Bettingen
- Skulptur Kieselkläpa am Frenkinger Platz in der Ortsmitte
Grünflächen und Naherholung
BearbeitenRegelmäßige Veranstaltungen
Bearbeiten- Jährliches Kirmes- bzw. Kirchweihfest
- Traditionelles Ratschen oder Klappern am Karfreitag und Karsamstag
- Hüttenbrennen am ersten Wochenende nach Aschermittwoch (sogenannter Scheef-Sonntag)[14][15]
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenBildung
BearbeitenIm Ort befindet sich die Prümtal-Grundschule[16].
Schulen im Umkreis sind:
- Förderschule St. Martin-Schule Bitburg (ca. 14 km)[17]
- Maximin-Schule Bitburg (ca. 14 km)[18]
- Sankt Matthias Gesamtschule Bitburg (ca. 14 km)[19]
- Otto-Hahn-Realschule plus Bitburg (ca. 14 km)[20]
- Berufsschule Theobald-Simon-Schule Bitburg (ca. 14 km)[21]
- Sankt-Josef-Gymnasium Biesdorf (ca. 16 km)[22]
- Grund- und Realschule plus Neuerburg (ca. 13 km)[23]
- Hildegardis-Grundschule Mettendorf (ca. 7 km)[24]
- St.-Willibrord-Gymnasium Bitburg (ca. 14 km).[25]
Verkehr
BearbeitenDie Gemeinde ist durch die Landesstraße 7 erschlossen.
Naturschutz
Bearbeiten- Am 8. September 1988 wurde das Naturschutzgebiet Scharren am Altenhof bei Bettingen mit der Nummer NSG-7232-098 ausgewiesen.
- Am 23. Juni 1989 wurde das Naturschutzgebiet Im Odendell bei Bettingen mit der Nummer NSG-7232-058 ausgewiesen.[26]
Literatur
Bearbeiten- Ernst Wackenroder (Bearb.): Die Kunstdenkmäler des Kreises Bitburg (= Paul Clemen [Hrsg.]: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 12/I). Trier 1983, ISBN 3-88915-006-3, S. 30–36, 306 (315 S., Mit 12 Tafeln und 227 Abb. im Text. Nachdruck der Ausgabe Schwann, Düsseldorf 1927).
- Michael Berens: Katholische Pfarrkirche St. Maximin. In: Geschichtlicher Arbeitskreis Bitburger Land (Hrsg.): Die Kirchen und Kapellen des Bitburger Landes. 1992, S. 28 (gak-bitburg.de [PDF; 2,9 MB; abgerufen am 13. März 2018]).
- Georg Drenda: Der Bettinger Ortsdialekt – Anmerkungen zum Vokal „ü“. In: Beiträge zur Geschichte des Bitburger Landes. 87, 22. Jg., Heft 2 (2012), ISSN 0939-0189, S. 27–33.
- Helmut Fink: Bettingen im Spiegel einer wechselvollen Geschichte. In: Heimatkalender des Kreises Bitburg-Prüm 1995. S. 185–193.
- Inge Kreutz: Beim Credo fielen die Bomben. Bettingen zur Zeit des Nationalsozialismus – Eine Rekonstruktion nach Zeitzeugenberichten. Hrsg. vom Förderkreis Bettinger Geschichte e. V., Bettingen 2013.
- Claus Rech: Gips und Kalk aus Bettingen. Abbau und Verarbeitung im 18. und 19. Jahrhundert. In: Heimatkalender des Kreises Bitburg-Prüm 2013. S. 100–106.
Weblinks
Bearbeiten- Ortsgemeinde Bettingen auf den Seiten der Verbandsgemeinde Bitburger Land
- Initiative Zukunfts-Check Bettingen (PDF; 1,9 MB) In: bitburgerland.de, 20. Mai 2016
- Zur Ortsgemeinde Bettingen gibt es Einträge in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Bettingen-Maximinstraße. In: SWR. 21. Juni 2013
- Literatur über Bettingen in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 100 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ a b Standesamtszugehörigkeit der einzelnen Gemeinden. (PDF; 627 KB) Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm, 30. Juli 2021, S. 3, abgerufen am 27. August 2024.
- ↑ a b Amt Wolsfeld. In: Geschichte der ehemaligen Ämter. Verbandsgemeinde Bitburger Land, abgerufen am 27. August 2024.
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Bettingen. Regionaldaten. In: statistik.rlp.de, abgerufen am 10. August 2022.
- ↑ Bettingen, Gemeinderatswahl 09.06.2024 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Bettingen. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 27. August 2024.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen. In: wahlen.rlp.de. Abgerufen am 13. August 2019.
- ↑ Sitzung des Ortsgemeinderates Bettingen. Information aus der Ratssitzung vom 02.07.2024. In: Bitburger Landbote, Ausgabe 28/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 27. August 2024.
- ↑ Bettingen, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 15. Juli 2024.
- ↑ Amtsinhaber siegt gegen zwei Herausforderer. In: volksfreund.de. Trierischer Volksfreund Medienhaus GmbH, Trier, 28. Mai 2019, abgerufen am 27. August 2024.
- ↑ Hans-Jürgen Holbach: Bekanntmachung: öffentliche konstituierende Sitzung des Ortsgemeinderates Bettingen. In: Bitburger Landbote, Ausgabe 26/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 20. Juni 2024, abgerufen am 27. August 2024.
- ↑ a b Bettingen – Wappenbeschreibung. Verbandsgemeinde Bitburger Land, abgerufen am 28. August 2017.
- ↑ Wandern ab Bettingen. In: eifel.info. Abgerufen am 24. April 2018.
- ↑ Hüttenbrennen, Burgbrennen, Radschieben: Wenn die Eifel Feuer und Flamme ist. In: volksfreund.de. 10. Februar 2016, abgerufen am 1. Mai 2016.
- ↑ Funken, Rosen und verspäteter Karneval. Die fünf Fastensonntage und ihre Bedeutung. In: katholisch.de. 6. Januar 2015, abgerufen am 10. August 2017 (zum 1. Fastensonntag als Hüttensonntag in der Eifel).
- ↑ Grundschule Bettingen. In: grundschule-bettingen.de. Abgerufen am 29. November 2017.
- ↑ Förderschule St. Martin-Schule in Bitburg. In: martin-schule.de. Abgerufen am 29. November 2017.
- ↑ Startseite. In: maximin-schule-bitburg.de. Abgerufen am 12. Dezember 2020.
- ↑ Startseite St. Matthias-Schule. In: st-matthias.de. Abgerufen am 12. Dezember 2020.
- ↑ Otto-Hahn-Realschule plus Bitburg. In: rsplus-bitburg.de. Abgerufen am 12. Dezember 2020.
- ↑ Berufsschule Theobald-Simon-Schule. In: tssbbs5bitburg.jimdo.com. Abgerufen am 29. November 2017.
- ↑ Sankt-Josef-Gymnasium Biesdorf. In: sjg-biesdorf.de. Abgerufen am 29. November 2017.
- ↑ Grund- und Realschule plus Neuerburg. In: grsplus-neuerburg.de. Abgerufen am 29. November 2017.
- ↑ Hildegardis-Grundschule Mettendorf. In: gsmettendorf.de. Abgerufen am 29. November 2017.
- ↑ St.-Willibrord-Gymnasium Bitburg. In: st-willi.de. Abgerufen am 29. November 2017.
- ↑ Rechtsverordnung über das NaturschutzgebietIm „Odendell bei Bettingen“ Landkreis Bitburg-Prüm 23. Juni 1989. (PDF; 95 kB) In: naturschutz.rlp.de. 16. Mai 2022, abgerufen am 10. August 2022.