Hammerschrott
Hammerschrott ist ein Gemeindeteil des Marktes Neuhaus an der Pegnitz im Landkreis Nürnberger Land (Mittelfranken, Bayern).[2] Hammerschrott liegt in der Gemarkung Höfen.[3]
Hammerschrott Markt Neuhaus an der Pegnitz
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Koordinaten: | 49° 38′ N, 11° 33′ O |
Höhe: | 440 m ü. NHN |
Einwohner: | 30 (2. Jan. 2020)[1] |
Postleitzahl: | 91284 |
Vorwahl: | 09156 |
Der ehemalige Hammer mit Stauwehr
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Lage
BearbeitenDas Dorf liegt im Pegnitztal, etwa 800 m nordöstlich von Neuhaus und unmittelbar angrenzend. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt zur Staatsstraße 2162 bei Neuhaus (0,1 km südöstlich) bzw. nach Mosenberg (1,6 km nördlich).[4]
Geschichte
Bearbeiten1326 wurde der Ort im bayerischen Salbuch als „Hammer Schrotonis“, also als Hammer eines Schroto erwähnt. 1407 wurde er als Bamberger Lehen genannt. Der Eisenhammer war 1387 Mitglied in der Oberpfälzer Hammereinigung („Hans Hegnein ... auch mit zwai herden vnd mit dem hamer zu dem Newenhaws“[5]). Die Anlage wird als Bodendenkmal unter der Aktennummer D-2-7643-0002 im Bayernatlas als „Hammerschmiede und Herrensitz des Mittelalters und der Neuzeit“
Der Hammer Schrott war einst ein größeres Industrieunternehmen. Dazu gehörte im Mittelalter auch ein Herrensitz. Zu den ständig Beschäftigten gehörten ein Schmelzmeister, ein Schmiedemeister, ein Hauer und ein Kohlmesser sowie Eisenarbeiter und Fuhrknechte. Aus dem Hammer wurde eine Bronzefabrik und später eine Holzwollefabrik. Der Besitzer Eberhard Weith ließ ein Kraftwerk einrichten. Aufgrund dieser Neuerung gab es in Neuhaus bereits 1911 elektrisches Licht. Das Elektrizitätswerk versorgte die Orte Neuhaus, Krottensee und Hammerschrott mit elektrischem Strom. 1983 wurde das E-Werk an das Überlandwerk Oberfranken verkauft.
1988 lebten in Hammerschrott 69 Einwohner in 11 Häusern.
Im Ortskern befindet sich eine katholische Ortskapelle. Der barockisierende Neubau von 1928 ist mit einem Dachreiter versehen. Das ursprüngliche Gebäude, aus dem die Ausstattung stammt, wurde 1774 errichtet. Die Kapelle ist als Baudenkmal ausgewiesen.
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Hammerschrot. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 778–779 (Digitalisat).
- Andreas Dimler: Marktgemeinde Neuhaus – Gestern und Heute. Animus Kunstverlag, 1998, ISBN 3980650715
- Georg Paul Hönn: Schrot. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 529 (Digitalisat).
- Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3.
- Alfred Schädler: Landkreis Pegnitz (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Oberfranken 2). R. Oldenbourg, München 1961, DNB 457322586, S. 274–275.
Weblinks
Bearbeiten- Ortsteile des Marktes > Hammerschrott. In: neuhaus-pegnitz.de. Abgerufen am 29. Oktober 2024.
- Hammerschrott in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 21. November 2022.
- Hammerschrott in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 29. Oktober 2024.
- Hammerschrott im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 29. Oktober 2024.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Gemeindedaten auf der Gemeinde-Website
- ↑ Markt Neuhaus a.d.Pegnitz, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 29. Oktober 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 29. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 29. Oktober 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ Johannes Laschinger: Transkription der Großen Hammereinung. In: Hirschmann, Norbert, Fleißer, Hannelore, Mahler, Fred: Die Oberpfalz, ein europäisches Eisenzentrum - 600 Jahre Große Hammereinung, Band 12/1 der Schriftenreihe des Bergbau- und Industriemuseums Ostbayern, Theuern 1987, S. 141.