Das Handexemplar bezeichnet in der Bibliothekswissenschaft ein zum persönlichen Gebrauch bzw. zum Handgebrauch eines Autors zur Verfügung stehendes Exemplar, zum Beispiel Bücher oder Musiknoten, von eigenen Publikationen oder von anderen.[1]

Handexemplar des Orientalisten Fuat Sezgin von Carl Brockelmanns Geschichte der arabischen Litteratur, Erstes Supplement (1937)

Handexemplare gelten oft dank ihrer handschriftlichen Anmerkungen als Quellen neuer Erkenntnisse über die Schaffensprozesse von Autoren.[2][3] So dient Immanuel Kants Handexemplar der Kritik der praktischen Vernunft von 1788 „als Textgrundlage für die Neuedition dieses Werkes innerhalb der Ausgabe Kant’s gesammelte Schriften“.[4]

Anmerkungen

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  1. Vergleiche „Handexemplar“ auf Google Scholar
  2. Christoph Wolff: Bach’s „Handexemplar“ of the Goldberg Variations: A New Source. In: Journal of the American Musicological Society. Band 29, 2, Sommer. University of California Press, 1976, S. 224–241, JSTOR:831018 (ucpress.edu [abgerufen am 15. Dezember 2012]).
  3. Kirchners Handexemplar. Zu Theodor Kirchners Variationen op. 85. (2pianos.ch [abgerufen am 15. Dezember 2012]).
  4. Critik der practischen Vernunft (Handexemplar). (bbaw.de [abgerufen am 15. Dezember 2012]).