Hanko finnisch [ ] oder Hangö schwedisch [ ] ist die südlichste Stadt Finnlands. Sie hat rund 9700 Einwohner und liegt an der Südspitze der Halbinsel Hankoniemi in der Landschaft Uusimaa, 127 km von Helsinki und 141 km von Turku entfernt. 44 % der Einwohner sind Finnlandschweden, offiziell ist die Stadt zweisprachig mit Finnisch als Mehrheits- und Schwedisch als Minderheitssprache.
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Staat: | Finnland |
Landschaft: | Uusimaa |
Verwaltungsgemeinschaft: | Raseborg |
Geographische Lage | 59° 49′ N, 22° 56′ O |
Fläche: | 800,22 km²[1] |
davon Landfläche: | 116,90 km² |
davon Binnengewässerfläche: | 2,04 km² |
davon Meeresfläche: | 681,28 km² |
Einwohner: | 7.832 (31. Dez. 2022)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 67 Ew./km² |
Gemeindenummer: | 078 |
Sprache(n): | Finnisch, Schwedisch |
Website: | hanko.fi |
Geschichte
BearbeitenSchon am Ende des 13. Jahrhunderts ist ein Hafen mit dem Namen Hangethe bezeugt. Wegen seiner strategisch günstigen Lage auf der Halbinselspitze am nordwestlichen Ende des Finnischen Meerbusens wurde schon im 18. Jahrhundert eine schwedische Festung angelegt. Im Jahr 1714 wurden die Schweden in der Seeschlacht bei Hanko von der Flotte Peters des Großen besiegt. Weil sich die Halbinsel Hankoniemi weit in die Ostsee vorschiebt, konnte Hanko auch als Winterhafen genutzt werden, während die anderen Häfen vereist waren. Während der Zeit der russischen Herrschaft wurde daher in Hanko, das auf Russisch als Gangut (Гангут) bekannt war, von 1871 bis 1873 der Hafen erbaut und an die Eisenbahnstrecke nach Hyvinkää angebunden.
Die Stadt Hanko wurde 1874 gegründet. Der Hafen entwickelte sich schnell zu einem der wichtigsten Auswanderungshäfen nach Nordamerika (ca. 240.000 Auswanderer via Hanko um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert). Dank der schönen Lage und der leichten Erreichbarkeit wurde Hanko Ende des 19. Jahrhunderts zu einem viel besuchten Seebad für die russische Oberschicht, deren noble Villen am Meer bis heute eine Touristenattraktion sind.
Nach der Niederlage im Winterkrieg musste die Halbinsel von Hanko im Frieden von Moskau (März 1940) für 30 Jahre an die Sowjetunion verpachtet werden und wurde von der Baltischen Flotte als Marinestützpunkt genutzt. Nach dem Beginn des Fortsetzungskrieges im Juni 1941 zogen die sowjetischen Truppen ohne Kampfhandlungen ab. Nach Ende des Krieges wurde 1944 bis 1956 Porkkala bei Kirkkonummi anstelle von Hanko an die Sowjetunion verpachtet.
Gegenwart
BearbeitenHeute ist Hanko eine wichtige Hafenstadt und ein beliebter Sommerurlaubsort.
Die Reederei Superfast Ferries unterhielt bis zum Jahr 2006 eine tägliche Autofähre zwischen Rostock und Hanko mit einer Fahrzeit von 21 bis 23½ Stunden. Im Oktober 2007 wurde die Linie reaktiviert, diesmal von der deutsch-dänischen Reederei Scandlines, die diese 2012 an die Swedish Orient Line (SOL) abgab. Diese Verbindung war als RoRo-Linie konzipiert und wurde viermal pro Woche mit einer Überfahrtsdauer von 36 Stunden bedient. Zum 31. Dezember 2016 wurde diese Verbindung von SOL eingestellt.[3]
Im Sportboothafen von Hanko, der größten Marina Finnlands, legen während der Sommersaison rund 7000 Boote an. Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehören die 1892 errichtete Kirche, die orthodoxe Kirche von 1895, das moderne Stadthaus von 1951, das Festungsmuseum im Osthafen und als Wahrzeichen der Wasserturm, der auch im Stadtwappen abgebildet ist.
Nach der Stadt ist das Flugkörperschnellboot FNS Hanko (Hamina-Klasse) der finnischen Marine benannt.
Hanko ist Endpunkt einer Bahnstrecke aus Karjaa.
Kultur
BearbeitenIm Juli können sich die Besucher auf ein Musikfestival freuen. In den Konzerten des Hanko Musikfestivals kann man große Virtuosen und junge Talente klassischer Musik genießen. Die Reihe „HMF Fringe“ bringt die Musik aus den Konzertsälen in Restaurants und Galerien.
Bilder
Bearbeiten-
Villen in Hanko
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Wasserturm und Kirche von Hanko
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Orthodoxe Kirche von Hanko
Städtepartnerschaften
BearbeitenPartnerstädte und -gemeinden von Hanko sind[4]
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Yrjö Linko (1885–1934), Turner
- Wolfgang Waldstein (1928–2023), österreichischer Rechtshistoriker
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Maanmittauslaitos (finnisches Vermessungsamt): Suomen pinta-alat kunnittain 1. 1. 2010. (PDF; 199 kB)
- ↑ Statistisches Amt Finnland: Tabelle 11ra -- Key figures on population by region, 2022
- ↑ Eckhard-Herbert Arndt, Frank Binder: SOL streicht Fährdienst Rostock–Hanko. In: Täglicher Hafenbericht vom 16. Dezember 2016, S. 1
- ↑ Website Hanko