Hanki (deutsch Henkendorf) ist ein Dorf in der Landgemeinde (Gmina) Mirosławiec (Märkisch Friedland) im Powiat Wałecki (Deutsch Kroner Kreis) der polnischen Woiwodschaft Westpommern.

Geographische Lage

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Das Kirchdorf liegt im Netzedistrikt des ehemaligen Westpreußen, westlich des Großen Böthin-Sees, etwa zwanzig Kilometer westnordwestlich von Wałcz (Deutsch Krone) und vier Kilometer südöstlich von Mirosławiec (Märkisch Friedland).

Geschichte

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Ältere Ortsbezeichnungen sind Hennikendorp (1314), hinkindorp (1448), Hankyendorf (1468), im 17. Jahrhundert Henkendorp, neupolnisch Hanki. Das Dorf ist nach einem Wedel benannt, der Hennig hieß.[1] Die Familie Wedel hatte in dieser Region bis 1374 umfangreichen Landbesitz, der anschließend an die Familie Güntersberg kam, die im 18. Jahrhundert ausgestorben ist.[2]

Henkendorf befand sich um 1783 im Besitz des Freiherrn von Blankenburg, dem außerdem noch die Stadt Märkisch Friedland sowie Zadow und einige andere Ortschaften gehörten.[3] Das Dorf hatte eine evangelische Kirche, die eine Filiale von Märkisch Friedland war und unter dem Patronat des Barons von Blankenburg stand.[4]

Um 1930 hatte Henkendorf zwei Wohnstätten:[5]

  • Henkendorf
  • Nierosen

Im Jahr 1945 gehörte Henkendorf zum Landkreis Deutsch Krone im Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreußen der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Henkendorf war Sitz des Amtsbezirks Henkendorf.

Im Februar 1945 wurde Henkendorf von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde die Region seitens der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit ganz Hinterpommern und der südlichen Hälfte Ostpreußens – militärische Sperrgebiete ausgenommen – der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es wanderten nun Polen zu. Henkendorf wurde unter der polnischen Ortsbezeichnung „Hanki“ verwaltet. In der Folgezeit wurde die einheimische Bevölkerung von der polnischen Administration aus Henkendorf vertrieben.

Demographie

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Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1783 adliges Dorf und Vorwerk, nebst einer evangelischen Kirche, im Netzedistrikt in Westpreußen, Kreis Krone, 29 Feuerstellen (Haushaltungen)[4]
1818 218 adliges Dorf[6]
1910 343 am 1. Dezember, sämtlich Evangelische, keine Einwohner mit polnischer Muttersprache[7]
1925 430 darunter 418 Evangelische, fünf Katholiken und sieben Einwohner ohne Angaben zum Glaubensbekenntnis[5]
1933 466 [8]
1939 476 [8]

Die Protestanten der bis 1945 anwesenden Dorfbevölkerung gehörten zum evangelischen Kirchspiel Märkisch Friedland und besuchten die evangelische Filialkirche in Henkendorf.[9]

Literatur

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  • Henkendorf, Dorf und Gut, Kreis Deutsch Krone, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Henkendorf (meyersgaz.org).
  • Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867, S. 250 (Google Books).
  • Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 466 (Google Books).
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Einzelnachweise

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  1. Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt. Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867, S. 250 (Google Books).
  2. J. F. Voigt: Ueber die Grenzen der Neumark im Jahre 1433. In: Märkische Forschungen, Band 4, Berlin 1850, S. 95–110, insbesondere S. 106 (Google Books).
  3. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil welcher die Topographie von West-Preussen enthält, Marienwerder 1789, S. 120, Ziffer 9.) (Google Books).
  4. a b Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil welcher die Topographie von West-Preussen enthält. Anhang (mit neu beginnender Seitenzählung): Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, Marienwerder 1789, S. 79 (Google Books).
  5. a b Die Gemeinde Henkendorf im ehemaligen Kreis Deutsch Krone in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).
  6. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 2: G–Ko, Halle 1821, S. 168, Ziffer 2232 (Google Books).
  7. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 3. Kreis Deutsch Krone, S. 12–13, Ziffer 33 (Google Books).
  8. a b Michael Rademacher: Deutschkrone. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  9. Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 466 (Google Books).

Koordinaten: 53° 19′ N, 16° 9′ O