Hanna Christaller, verh. Köbele (* 4. Juli 1872 in Schorndorf; † 1955 in ebenda) war eine deutsche Autorin der Kolonialliteratur.

Herkunft

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Hanna Christaller war die Tochter des Missionars und Sprachforschers Johann Gottlieb Christaller (1827–1895) und Emilie, geb. Ziegler (* 1829), welche 1866 in Kyebi (Ghana) starb. Ihre Brüder waren Erdmann Gottreich Christaller, Paul Gottfried Christaller und Theodor Christaller (1863–1896), der erste „Reichsschullehrer“ in Kamerun.

Werdegang

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Hanna Christaller heiratete 1895 den Reichslehrer Karl Köbele (* 1868)[1] und begleitete ihn nach Togo. Köbele war bereits ab 1891 in Togo gewesen und starb dort 1896[1]. Nach dem Tod ihres Mannes kehrte sie nach Schorndorf zurück und unternahm verschiedene Reisen im In- und Ausland. Ihr erstes Buch veröffentlichte sie unter dem Pseudonym Kisi Tala. Ab 1905 lebte sie in Göppingen.

Publikationen

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  • als Kisi Tala: Alfreds Frauen. Erzählung aus dem deutschen Kolonialgebiet (Deutsch-Westafrika), Göppingen: Ollig & Müller, 1902.
  • Alfreds Frauen. Novelle aus den deutschen Kolonien, 1902, 3. Aufl. Stuttgart: Franckh, 1905.
  • Leibeigen. Kolonialnovelle, Leipzig; Wien: Bibliograph. Inst., 1908. (Meyers Volksbücher; 1501/1502)
  • Alfreds Frauen. Roman, Leipzig: Vogel u. Vogel, 1916. (Lipsiabücher; Bd. 13)

Literatur

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  • Franz Brümmer: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart, Bd. 4, 6. Aufl. Leipzig 1913, S. 36.
  • Adjaï Paulin Oloukpona-Yinnon: Unter deutschen Palmen: die „Musterkolonie“ Togo im Spiegel deutscher Kolonialliteratur (1884–1944), IKO, Verlag für Interkulturelle Kommunikation, Frankfurt am Main 1998, S. 96 ff.
  • Ezunkpe Frini: Die schwarze Frau: die „goldene Schlange“? Am Beispiel deutscher Kolonialromane über Togo: Hanna Christaller und Nathanael Jünger, VDM Verlag Dr. Müller 2010.
  • Maureen O. Gallagher: Fragile Whiteness: Women and Girls in German Colonial Fiction, 1900–1913, in: Women in German Yearbook: Feminist Studies in German Literature & Culture, University of Nebraska Press, Volume 32, 2016, pp. 111–137.

Einzelnachweise

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  1. a b Kolonialamt: Deutsches Kolonialblatt: Amtsblatt des Reichskolonialamt. 1896, S. 314.