Land Hannover

Land im Nordwesten Deutschlands 1946
(Weitergeleitet von Hannover (Provinz und Land))

Das Land Hannover war ein Land im Nordwesten Deutschlands. Die Militärregierung der britischen Besatzungszone gab mit der Verordnung Nr. 46 vom 23. August 1946 einigen ehemaligen Provinzen des Freistaats Preußen den Status eines Landes; so entstand unter anderem das Land Hannover aus der preußischen Provinz Hannover. Es bestand bis zur Errichtung des Landes Niedersachsen zum 1. November 1946. Das Land Hannover sah sich in der Tradition des 1866 vom Königreich Preußen annektierten Königreichs Hannover, was sich auch in der Staatssymbolik verdeutlichte.

Land Hannover
Wappen Flagge
Wappen fehlt Flagge des Landes Hannover 1946
Landeshauptstadt Hannover
Regierungsform Parlamentarisches Regierungssystem
Bestehen 1946
Entstanden aus Provinz Hannover
Aufgegangen in Niedersachsen
Karte
Land Hannover in der britischen Besatzungszone

Geografie

Bearbeiten

Das Land Hannover umfasste das Gebiet des ehemaligen Königreichs Hannover ohne die in der Sowjetischen Besatzungszone liegenden Landesteile und unter Berücksichtigung von Grenzkorrekturen und Gebietstauschen während der Zeit der preußischen Provinz Hannover. Es umfasste damit den weitaus größten Teil des heutigen Niedersachsen.

Geschichte

Bearbeiten

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Land Hannover mit der Verordnung Nr. 46 der britischen Militärregierung vom 23. August 1946 betreffend die Auflösung der Provinzen des ehemaligen Landes Preußen in der Britischen Zone und ihre Neubildung als selbständige Länder gegründet.[1] Zum ersten Ministerpräsidenten wurde Hinrich Wilhelm Kopf ernannt. Zur Kontrolle der Landesregierung unter Kopf wurde ab dem 23. August 1946 der Hannoversche Landtag von der Britischen Militärregierung eingesetzt.

Die britische Militärregierung genehmigte auf Betreiben Kopfs die Vereinigung des Freistaates Braunschweig, des Freistaates Oldenburg und des Freistaates Schaumburg-Lippe mit dem Land Hannover zum neuen Land Niedersachsen mit Wirkung vom 1. November 1946.[2][3] Hinrich Wilhelm Kopf diskutierte zeitweise noch territorial weiterreichende Varianten Niedersachsens unter Einschluss Bremens und Ostwestfalen-Lippes. Ausgenommen hiervon waren der bis dahin braunschweigische östliche Teil des Landkreises Blankenburg sowie die ebenfalls zu Braunschweig gehörende Exklave Calvörde als Amt Calvörde des Landkreises Helmstedt, die in die Sowjetische Besatzungszone (SBZ) fielen und in das Land Sachsen-Anhalt integriert wurden, sowie das bis dahin hannöversche Amt Neuhaus und die rechtselbischen Stadtteile Bleckedes, die an die SBZ fielen und erst 1993 nach Niedersachsen rückgegliedert wurden.

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Verordnung Nr. 46, Auflösung der Provinzen des ehemaligen Landes Preußen in der Britischen Zone und ihre Neubildung als selbständige Länder (1946). In: verfassungen.de. 23. August 1946, abgerufen am 5. November 2020.
  2. Verordnung Nr. 55, Bildung des Landes Niedersachsen. In: niedersachsen.de. 1. November 1946, archiviert vom Original am 14. Mai 2018; abgerufen am 7. Oktober 2016.
  3. 1946 – Wiederherstellung des Landes Hannover und Gründung des Landes Niedersachsen. (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive)