Hanns Weinberg (Publizist)
Hanns Weinberg (geboren 4. Juni 1891 in Horst-Emscher, Provinz Westfalen, Königreich Preußen; gestorben nach 1955) war ein sozialistischer Publizist in Düsseldorf.
Leben und Wirken
BearbeitenHanns Weinberg lebte als Schriftsteller wahrscheinlich in der Umgebung von Düsseldorf.[1] 1928 hatte er Kontakt zum dortigen Schauspielhaus.[2] 1930 reiste er für einige Zeit nach Moskau, wahrscheinlich vermittelt durch die KPD. 1929 und 1931 wohnte er in Düsseldorf in der Kirchfeldstraße 109.[3]
Später wandte er sich der gemäßigteren KPO (Kommunistische Partei-Opposition) zu, für die er nach 1933 Texte für die illegale Druckschrift Juniusbriefe verfasste und verteilte. 1935 wurde er dafür verhaftet.[4]
1949 und 1952 lebte er in Bad Brückenau in Unterfranken (das ein Heilbad hat).[5] 1955 lebte er wieder in Düsseldorf.[6]
Publizistisches Schaffen
BearbeitenHanns Weinberg schrieb für die linksgerichtete Tageszeitung General-Anzeiger für Dortmund etwa zwischen 1929 und 1933.[7] Dort berichtete er 1931 ausführlich über seine Moskau-Reise, auch mit kritischen Einschätzungen[8]. In weiteren Texten setzte er sich mit nationalsozialistischen Aktivitäten auseinander.
Außerdem sind zwei Bücher von ihm bekannt
- Staatsanwalt Dennoch. Roman, Fackelreiter-Verlag, Hamburg-Bergedorf 1929.
- Wenn die Köpfe rollen. Justizkomödie, 1933.[9]
Literatur
Bearbeiten- Weinberg, Hanns. In: Kürschners Deutscher Literatur-Kalender 1929, Sp. 1424.
- Anke Weschenfelder: Weinberg, Hanns. In: Deutsches Literatur-Lexikon Band 29. De Gruyter, Berlin, New York 2009, S. 411 Textanfang, mit fehlerhaften Detail (kein Staatsanwalt gewesen!).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Adressbücher Düsseldorf 1926 bis 1929 ohne Eintrag zu seiner Person.
- ↑ Brief vom Schauspielhaus Düsseldorf an Hanns Weinberg vom 26. Mai 1928 Theatermuseum Düsseldorf, mit Archivnummer.
- ↑ Kürschners deutscher Literatur-Kalender, 1929 und Brief von Max Hoelz an Hanns Weinberg vom 7. April 1931, zitiert in Ulla Plener (Hrsg.): Max Hoelz. »Ich grüße und küsse Dich – Rotfront!« Tagebücher und Briefe, Moskau 1929 bis 1933. Berlin 2005, S. 213. PDF
- ↑ GStA PK, I. HA Rep. 90 P, Nr. 81/3 Bl. 86-174; Gesamtübersicht der Gestapostelle Düsseldorf für Juni 1935, in: Anselm Faust, Bernd-A. Rusinek, Burkhard Dietz (Bearb.): Lageberichte Rheinischer Gestapostellen. Band II.1. Januar – Juni 1935 (= Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde 81) Düsseldorf 2014, S. 648–699, hier S. 669, zitiert in Hanns Weinberg betätigt sich für die illegale KPD, Rheinische Geschichte; zu den Junius-Briefen siehe Walther Lüders.
- ↑ Kürchners Deutscher Literaturkalender 51, 1949, S. 658; Kürchners Deutscher Literaturkalender 52, 1952, S. 523; danach keine weiteren Einträge mehr.
- ↑ Adressbuch der Landeshauptstadt Düsseldorf 1955, S. 724: Weinberg, Hanns, Journalist, Luisenstr. 88.
- ↑ Wolfgang Krabbe: Der Dortmunder General-Anzeiger und die Spaltung der Weimarer Jungdemokratie (1930), in: Beiträge zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark, 85/86, 1994/95, S. 299–312, hier S. 304.
- ↑ Ulla Plener (Hrsg.): Max Hoelz. »Ich grüße und küsse Dich – Rotfront!« Tagebücher und Briefe, Moskau 1929 bis 1933. Karl Dietz Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-320-02053-6, S. 213–215 (PDF), der kommunistische Schriftsteller Max Hoelz kritisierte Hanns Weinfelder in einem Brief vom 7. April 1931 ausführlich über dessen zu negative Berichterstattung über die Sowjetunion.
- ↑ Nach Kürschners Deutscher Literaturkalender 51, 1949, S. 658 und Weschenfelder. In keiner Bibliothek nachweisbar, siehe WorldCat, auch nicht antiquarisch (Stand 2021).
Personendaten | |
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NAME | Weinberg, Hanns |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Publizist in Düsseldorf |
GEBURTSDATUM | 4. Juni 1891 |
GEBURTSORT | Horst-Emscher, Provinz Westfalen, Königreich Preußen |
STERBEDATUM | nach 1955 |